Keith Emerson The Keith Emerson Trio, Cherry Red Records, 2015 |
Keith Emerson | Piano | |||
Godfrey Sheppard | Bass | |||
David Keene | Schlagzeug | |||
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01. You Say You Care | 05. 56 Blues | |||
02. There Will Never Be Another You | 06. You Came A Long Way From Saint Louis | |||
03. Teenies Blues | 07. Soul Station | |||
04. Winkle Picker Stamp | ||||
Keith Emerson gehört neben Rick Wakeman (YES), Jon Lord (DEEP PURPLE) und Richard Wright (PINK FLOYD) zu den großen Revolutionären des Keyboards in der Prog- und Rock-Musik. Aber bereits mit 14 Jahren war sein Talent, wenn schon nicht welt- so doch bereits stadtbekannt, in Todmorden (was für ein Städtenamen für deutsche Ohren). So kam es, dass sich der junge Emerson mit zwei Mitmusikern des Worthing Young Swing Orchestras, Godfrey Sheppard (Bass) und David Keene (Schlagzeug), zusammentat und das KEITH EMERSON TRIO gründete. Zusammen nahmen sie eine Scheibe auf, die von Cherry Red Records nun wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Zu diesem Zeitpunkt war Emerson noch nicht so sehr der klassischen Musik oder aber dem Rock, der Ende der 1950er Jahre ja auch noch in seinen Kinderschuhen steckte, zugetan. Vielmehr nahm sich das Trio einige Jazz-Songs vor, hatte aber mit der Honky Tonk-Nummer Winkle Picker Stamp und dem 56 Blues aber bereits erste Kompositionen von Emerson im Angebot. , die seine frühen Jazz-Einflüsse reflektieren, dabei aber auch schon eine wirklich überraschende individuelle Reife und Klasse an den Tasten demonstrieren. Er spielt hier mehr im Stile eines großen klassischen Jazzers wie Oscar Peterson oder Thomas Wright – genannt Fats – Waller.
Die Qualität der Aufnahmen ist leider den Umständen geschuldet eher mäßig aber nicht wirklich als schlecht zu bezeichnen. Die Band hatte sich rund um ein Tonband-Gerät mit nur einem Plastik-Mikrofon aufgebaut und spielte so die sieben Nummern auf diesem Album ein. Das klingt dann ein wenig nach einer verrauchten Jazz-Bar im Chicago oder New York der 1940er Jahre. Aber dieser fast schon klassische Sound trägt auch zur Faszination dieses Albums bei. Es klingt eben einfach authentisch und irgendwie „richtig“.
Neben Emerson ist es dabei insbesondere Bassist Godfrey Sheppard, der hier musikalisch zu überzeugen weiß. Natürlich kann auch Drummer David Keene seine Fähigkeiten demonstrieren, aber es sind eben Emerson am Piano und Sheppard am geschickt gezupften und manchmal auch gestrichenen Bass, die den Kompositionen die Melodien verpassen. Dies ist eine Scheibe, die sich eher an Jazz-Freunde richtet, denn an Prog-Rock- oder aber vielleicht Klassik-Fans, die Emerson ja durch seine Interpretationen klassischer Stücke wie etwa Pictures At An Exhibition kennen dürften. Aber ELP-Fans sollten hier erst einmal reinhören, sonst werden sie sehr überrascht.