Titel |
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01. Knowing |
02. Mr. Zero |
03. All The Pretty Little Horses |
04. Only The Black Rose (demo) |
05. Glimpses (demo) |
06. Shapes In My Mind |
07. Echoes I May Find |
08. Shining Where The Sun Has Been |
09. Henry‘s Coming Home |
10. Love Mum And Dad |
11. Together Now |
12. Line Of Least Resistance |
13. Try Believing |
14. High Mountain Theme (demo) |
15. End And Out |
16. Just Think What You‘re Achieving |
17. Collector Of The Light |
18. I‘d Love To Love You Till Tomorrow |
19. High Mountain Theme |
20. All The Falling Angels |
21. Cherokee |
22. Voice Echo |
23. The Roundalay |
24. Sunbury Electronics Sequence |
Musiker | Instrument |
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Keith Relf | Vocals, Guitar, Harmonica |
Jimmy Page | Guitar |
Rick Jones | Acoustic Guitar |
Harry Knechtel | Keyboards |
Hal Blaine | Drums |
Joe Osborne | Bass |
various other musicians |
Keith Relf wurde am 22. März 1943 geboren und starb am 14. Mai 1976 unter sehr unglücklichen Umständen infolge eines Stromschlages, den er beim Gitarrespielen in seinem Kellerstudio erlitt. In erster Linie assoziiert man Relf natürlich mit der Band, die nicht nur ihn bekannt gemacht hat, sondern natürlich drei der bekanntesten Gitarristen im Rock-Business überhaupt: Eric Clapton, Jeff Beck und Jimmy Page. Gleichzeitig überschattet deren späterer Höhenflug auch immer die YARDBIRDS in gewisser Weise. So vergisst man leicht, dass besagte Gitarristen zwar durchaus eine gewisse Gefolgschaft zogen, aber das optische Aushängeschild und Star für die breite Masse war der blonde Sänger und Mundharmonikaspieler, der immer ein bisschen an Brian Jones von den ROLLING STONES erinnerte. Vielleicht auch ein Grund, warum die Gitarristen einer nach dem anderen das Weite suchten?
Nun, die jeweiligen Gründe waren unterschiedlich. Fakt ist, dass die Band nur eine sehr begrenzte Zeit existierte und auf lediglich ein verschwindend geringe Anzahl von Alben zurückblicken kann. Besetzungs- und Stilwechsel hatten daran durchaus ihren Anteil. Und auch die verschiedenen Geschmäcker, denn Sänger Keith Relf hatte durch einen Sinn für folkigere Musik und war eigentlich introvertierter, als es den Anschein hatte. So nahm er im Frühjahr 1966 die Möglichkeit war, die Solo-Single Mr. Zero aufzunehmen, mit Knowing als B-Seite.
Diese beiden Titel eröffnen diese Zusammenstellung, die zum ersten Mal die Soloarbeiten von Relf bündelt. In dem beiliegenden, umfangreichen Booklet kommen Weg- und Zeitgefährten ausgiebig zu Wort und lassen in Werk und Seele des Musikers blicken. Die beiden genannten Songs nehmen einen sofort mit auf eine Reise in die Mitt-Sechziger Jahre. Da blicken Kollegen wie die BYRDS in Knowing um die Ecke und das melancholische Mr. Zero schlägt eine Brücke von den KINKS zu den amerikanischen Folk-Barden.
Viel Erfolg war der Single nicht beschieden und so orientierte man sich 1967 mit Shapes In My Mind sowohl im Titel, als auch musikalisch wieder etwas mehr an der Stammkapelle. Spiegelt durchaus die aufkommende psychedelische Bewegung wieder, ohne dass es zum großen Wurf reicht. Da nützt auch Jimmy Pages Beteiligung nichts. Übrigens ist hier die “UK Edit“-Fassung vertreten.
Die B-Seite Blue Sands wurde gar nicht auf diesen Sampler mit drauf genommen.
Dafür gibt‘s einige Demos, die wahrlich nur was für Fans sind. Ein bisschen Geschrammel auf der Gitarre und Gesangsfragmente, würden anderswo wohl gar nicht als “Songs“ durchgehen. Schön Only The Black Rose und Glimpses landeten ja dann als YARDBIRDS-Songs dann auf “Little Games“, insofern noch entfernt interessant, aber 28 Sekunden Mikrofontest als Titel Echoes I May Find??
Was interessant ist, ist dass Keith Relf sich sehr für Klänge und Soundeffekte interessierte so seiner Zeit an manchen Stellen durchaus voraus war. Profiteure davon waren die Bands RENAISSANCE (die er zusammen mit YARDBIRDS-Drummer Jim McCarty mitbegründete), MEDICINE HEAD (die er produzierte) und ARMAGEDDON (mit Martin Pugh und Louis Cennamo von STEAMHAMMER an Gitarre, bzw. Bass).
Aber das mündet halt selten in wirklich durchgehend brauchbare Nummern. Jeder Titel hier hat seine Sonnenseiten, was nicht zuletzt an Relfs toller Stimme liegt. Davon kann man sich in Together Now absolut überzeugen. Gleichzeitig ist das halt eine furchtbare kitschige Filmmusik-mäßige Crooner-Nummer.
Dafür ist Line Of Least Resistance für mich die bessere Fassung, als das was REIGN dann daraus gemacht haben. Wäre vielleicht eine gute Nummer für AMERICA gewesen.
Da aber die Stimmung bei den meisten Songs ähnlich (folkig-melancholisch) ist, ermüdet mich das Zuhören dann stellenweise doch und gerade zum Schluss hin, wird‘s doch wieder sehr experimentell. Titel wie Voice Echo, The Roundalay oder neuen Minuten Sunbury Electronics Sequence haben den Soundtüftler Eroc, der das remastern dieser Songs übernommen hat, mit Sicherheit mehr begeistert, als die meisten Zuhörer.
Also: Interessant durchaus, aber oft keine leichte Kost, die mainstreamigeren Hörern nicht so einfach ins Ohr dringen wird.