Kelly Hogan I Like To Keep Myself In Pain, Anti, 2012 |
Kelly Hogan | Vocals | |||
Booker T. Jones | Keyboards, Backing Vocals | |||
James Gadson | Drums, Backing Vocals | |||
Scott Ligon | Guitars, Keyboards, Backing Vocals | |||
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01. Dusty Groove | 08. Slumber's Sympathy | |||
02. We Can't Have Nice Things | 09. Plant White Roses | |||
03. I Like To Keep Myself In Pain | 10. Sleeper Awake | |||
04. Haunted | 11. The Green Willow Valley | |||
05. Daddy's Little Girl | 12. Whenever You're Out Of My Sight | |||
06. Golden | 13. Pass On By | |||
07. Ways Of This World | ||||
Die Liste der Namen, mit denen die in Atlanta geborene Sängerin Kelly Hogan bereits zusammen arbeitete, scheint unendlich lang, birgt aber ausschließlich nur Hochkaräter. Um so erfreulicher, dass sie zwischen ihren diversen Kollaborationen mit Leuten wie Neko Case, Jacob Dylan, Mavis Staples und Andrew Bird genügend Zeit fand, ein Soloalbum einzuspielen. Hier werden wir erneut mit illustren Songwriter-Namen wie Robyn Hitchcock, M. Ward, Vic Chestnutt, John Wesley Harding, Andrew Bird und Robbie Fulks konfrontiert, insofern als Hogan sich die Freiheit nimmt, neben einem eigenen Titel satte zwölf Fremdkompositionen zu interpretieren, die von den Autoren jeweils für sie bereit gehalten wurden.
In diesem Zusammenhang wird Kellys folgende Bemerkung um so einleuchtender: "Ich liebe es, anderer Leute Songs zu singen. Es ist so, als zöge ich eine unmögliche Second-Hand-Shop Jacke über und füllte sie mit neuem Leben. Manchmal findet man ganz hübsche Sachen in den Taschen dieser Jacke."
Und tatsächlich, Hogans Interpretationen klingen sehr anregend, aufregend, niemals langweilig, weil sie einerseits mit einer Vielfalt an Emotionen und Stimmfärbungen arbeitet und andererseits von einer exquisiten, quicklebendigen Band begleitet wird. Booker T. Jones (Keyboards) und Drum-Legende James Gadson sprechen für sich selbst, Bassmann Gabriel Roth hat in den letzten Jahren mit den DAP-KINGS für Furore gesorgt und Gitarrist Scot Ligon kennt man von NRBQ und seiner Zusammenarbeit mit dem Country-Mann Robbie Fulks.
Bester Nährboden für ein tolles Album also? In der Tat. "I Like To Keep Myself In Pain" hält für Fans alternativer Country-Musik (Plant White Roses), hochwertiger Pop-Kunst im Sinne eines Burt Bacharach (We can't have nice things) oder Nancy Sinatra (Haunted) oder Soul-Anleihen im Geiste einer Dusty Springfield (Sleeper Awake) einiges an Überraschungen bereit. Die gesamte musikalische Ausrichtung, die Arrangements, der transparente und offenherzige Sound zielen auf die späten Sechziger Jahre ab. Wir dürfen uns über dreizehn leidenschaftliche, charmante und geschmackvolle Songs freuen.
Wer Nick Lowes letzte Platte "The Old Magic" mochte, wird diese Platte auch ins Herz schließen. Garantiert.