Titel |
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01. Blues Keep Chasing |
02. Mount Up On The Wings Of The King |
03. I'll Play The Blues For You |
04. Two Timing |
05. Louise Ana |
06. It Don't Cost Nothing |
07. Bon Temps Riler |
08. It's Been So Long |
09. Someone Somewhere |
10. I got To Tell Somebody |
11. New Orleans |
Musiker | Instrument |
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Kenny Neal | Vocals, Guitar, Harmonica |
Darnell Neal, Lee Allen | Bass |
Arnet Hayes, Orlando | Piano |
Jason Parfait | Saxophone |
Ian Smith | Trumpet |
Brandon Adams | Hammond B3 Organ |
Michael Harris, Bryan Morris, Kevin Menaro | Drums |
Sharisse Norman, Shontelle Norman-Beatty | Background Vocals |
Rockin Dopsie Jr | Washboard on Tracks 5, 7 |
Big Nate Williams | Accordion on Tracks 5, 7 |
Tito Jackcson, Syreeta Neal | Vocals on Track 4 |
Christone | Vocals and Lead Guitar on Track 2 |
Wer sich gewohnheitsmäßig tiefer in den Blues (gemeint ist die Musik, nicht die Stimmung...) begibt, der dürfte schon öfter über Kenny Neal gestolpert sein. Geboren 1957 in New Orleans wurde ihm der Blues sozusagen in die Wiege gelegt. Und Cajun, Jazz, R&B und was sich noch so alles in diesem Schmelztiegel vereint. Das Talent zum Mundharmonika-Spiel vererbte ihm sein Vater Raful Neal, der unter anderem mit Buddy Guy und Slim Harpo musizierte. Dazu gibt’s noch einen ganzen Schwung Geschwister, die großteils in der NEAL BROTHERS BLUES BAND spielten. Der Weg war also vorgezeichnet.
Und wer bereits bei einigen der bedeutendsten Blues-Labels – wie Alligator Records und Dixie Frog – Alben veröffentlicht hat, dessen Weg muss nahezu unvermeidlich auch zum deutschen Vorzeige-Blues-Label RUF Records führen. Sein einstiges Debüt hieß “Big News From Baton Rouge“ und in der Hauptstadt von Louisiana wurde auch dieses Album aufgenommen. Und so verwundert es nicht, wenn verschiedene Stile und Musiker sich zu diesem Heimspiel einfinden und alles zu einem harmonischen Ganzen verschmilzt. Der lockere R&B-Groove von Blues Keep Chasing Me, in dem Neals Gesang und gefühlvolle Lead-Gitarre von den Bläsern unterfüttert und von Arnet Hayes Piano-Spiel getragen wird oder der lockere Boogie Mount Up On The Wings Of The King, bei dem es natürlich um B.B. King geht, mit der Speerspitze der nächsten Generation, Christone “Kingfish“ Ingram als Gast. Oder Two Timing, leicht funky und gleichzeitig “swampy, mit Michael Jacksons Bruder Tito als Gast-Sänger.
Dafür, dass er so ein hervorragender Blues Harp-Spieler ist hält Kenny damit ziemlich hinter dem Berg, aber im coolen It Don't Cost Nothing, wie auch im nicht minder It's Been So Long, das mich stark an den Blues-Klassiker Honest I Do erinnert, lässt er seine Klasse aufblitzen. Im romantischen Sommernachts-Blues Someone Somewhere lässt er da gern auch mal den Bläsern den Vortritt und setzt nur kleine gitarristische Sprenkel darüber. Und dann gibt’s natürlich noch die beiden Kollaborationen mit den Zydeco-Spezialisten Rockin' Dopsie & The Zydeco Twisters. Darf in dieser Gegend so wenig fehlen, wie der Catfish auf dem Grill. Das gemütlich, wie im Wortspiel Louise Ana oder sehr beschwingt, wie im Feger Bon Temps Rouler. Da ächzt das Akkordeon und das Waschbrett wird geschrubbt und jeder folgt Kennys Einladung: “Let the good time roll“.
Ein ebenso abwechslungsreiches wie unterhaltsames Album, satten Bläsersätzen, tollen Tastenklängen und solider Rhythmusabteilung. Wie bei einem guten Cajun-Gericht sticht hier nichts deutlich hervor, sondern alles passt perfekt zueinander und ergänzt sich. Gutes Beispiel dafür ist das abschließende New Orleans, bei dem sich die Musiker die Bälle zuspielen und weiterleiten. Wie man so gern sagt, der Star ist die Mannschaft. Und in Kenny Neals Mannschaft spielt man offensichtlich besonders gern mit.