Kenny Wayne Shepherd

Straight To You: Live

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 23.11.2020
Jahr: 2020
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 88:00
Produzent: Kenny Wayne Shepherd & Ken Shepherd

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Plattenfirma: Mascot Label Group

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Joe Bonamassa

Five Finger Death Punch

Gary Moore

Muddy Waters

Jimi Hendrix

Titel
01. Woman Like You
02. Long Time Running
03. I Want You
04. Diamonds & Gold
05. Talk To Me Baby
06. Heat Of The Sun
 
07. Down For Love
08. Shame Shame Shame
09. Turn To Stone
10. Blue On Black
11. King Bee
12. Voodoo Child (Slight Return)
Musiker Instrument
Kenny Wayne Shepherd Gesang & Gitarre
Noah Hunt Gesang & Gitarre
Chris „Whipper“ Layton Schlagzeug
Joe Krown Hammond & Keyboards
Scott Nelson Bass
Mark Pender Trompete
Joe Sublett Saxophon

Die Nachfrage nach einem Live-Video von Kenny Wayne Shepherd und seiner Band gab es schon seit Jahren. Das gibt der begnadete Gitarrist selber freimütig zu: “Seit Jahrzehnten bitten uns die Leute eine Live Konzert Aufnahme zu machen, aber wir haben uns in all den Jahren sehr auf die Arbeit im Studio konzentriert. Jetzt wo der Live-Sektor zum Stillstand gekommen ist, wollten wir als Band dem Wunsch der Fans endlich nachkommen.“ Und somit erscheint nun endlich “Straight To You: Live“ in den Formaten Download, Doppel-LP in rot-transparentem Vinyl und insbesondere auch als CD&DVD oder als CD&Blu-ray.

Für die Veröffentlichung ausgewählt wurde ein Mitschnitt vom Auftritt am 25. November 2019 im Rahmen der Leverkusener Jazz Tage. Damals befand sich die Band auf der Tournee zu ihrem jüngsten Erfolgs-Album, “The Traveller“. Und so beginnt die Band das Konzert auch gleich mal mit drei Stücken vom immer noch aktuellen Studio-Werk. Shepherd meint dazu: „Woman Like You ist der perfekte Opener für eine Show. Er gibt die Richtung für den Abend vor. Wir sind hier um zu rocken und wir meinen es ernst. Bei der gesamten Set-Liste ging es uns darum mit viel Energie die Fans auf touren zu bringen.“

Und die Musiker sind gleich extrem gut drauf. Der Sound ist exzellent und kann sich absolut mit anderen jüngeren Blues Rock-Live-Veröffentlichungen, wie etwa denen von Joe Bonamassa oder Gary Moore, messen lassen. Und auch die Setlist an diesem Abend war ein Hochgenuss für alte und junge Blues-Fans. Denn neben den eigenen Nummern wurden an diesem Abend auch ein paar Cover-Versionen, wie etwa Elmore James‘ Talk To Me, das von Slim Harpo und Muddy Waters bekannt gemachte King Bee und der Jimi Hendrix-Klassiker Voodoo Chile (Slight Return) performt.

Auch wenn der Auftritt (im Rahmen eines Festivals auch verständlicherweise) nicht in GOV‘T MULE-Dimensionen mit rund zweieinhalb Stunden Länge vordringt, so waren doch zahlreiche Highlights zu verzeichnen, für die zumeist (aber eben nicht ausschließlich) der Namensgeber der Band mit seiner Gitarren-Arbeit verantwortlich war. Dabei sind wohl insbesondere Heat Of The Sun und das abschließende Voodoo Chile hervorzuheben, bei denen sich Shepherd wahrlich in einen Rausch zu spielen scheint. Aber auch die anderen Soli sind allesamt mehr als nur schmückendes Beiwerk, sondern eben das i-Tüpfelchen auf einer starken Nummer.

Aber keine Kenny Wayne Shepherd-Show wäre komplett, ohne den Megahit Blue on Black. Der Song schaffte es unglaubliche 42 Wochen in den US Billboard Charts zu verbringen und wurde zum Rock Track des Jahres gekürt. Im vergangenen Jahr nahm Shepherd den Song erneut, dieses Mal zusammen mit QUEEN-Gitarrist Brian May und der Band FIVE FINGER DEATH PUNCH neu aufgelegt und erneut zum Nummer 1 Hit. Allerdings finde ich ihn an diesem Abend nicht ganz so glanzvoll dargeboten wie einige der anderen Stücke.

Sehr positiv macht sich auch die Hinzunahme von zwei Bläsern (Trompete und Saxophon) bemerkbar. Sie geben den Nummern zusätzliche Würze und Pepp. Zudem dürfen die beiden Musiker auch jeweils in kleinen Soli eigene Akzente setzen. Ein Umstand, den auch der Band-Leader positiv sieht: „Zum ersten Mal brachten wir unsere Horn-Section mit nach Europa. Und es war toll das komplette Ensemble bei diesen Aufnahmen dabei zu haben. Es gab großartige Momente im Set, so wie zum Beispiel bei dem neuen Song I Want You, wo jeder Solist die Gelegenheit bekam zu glänzen, und jeder brachte 150%.“

Das sorgt natürlich auch dafür, dass der ohnehin schon beachtliche Gesamt-Sound der Band, denn schließlich spielt Sänger Noah Hunt ja auch immer wieder eine zweite Gitarre und Keyboarder Joe Krown ist schließlich auch dabei, noch mächtiger, man könnte aber auch sagen prächtiger, facettenreicher und schillernder. Und dennoch – gerade im Vergleich zu Joe Bonamassa, der von der Besetzung her ja einen ähnlichen Sound bedient – wirken Shepherd & Co. schärfer und feuriger, dafür aber vielleicht nicht ganz so technisch exzellent aber eben auch mit einer ganzen Menge Feeling.

Die Band präsentiert sich voller Spiellaune und Shepherd kann in dieser Umgebung sein ganzes Können entfalten. Shepherd selbst schwärmt vom gemeinsamen Spiel und dem zugrunde liegenden Musikverständnis: „Darauf ist die Band wirklich fokussiert, alle hören einander zu, alle arbeiten gemeinsam an der Dynamik des Songs, bringen in runter, bauen ihn wieder auf, und bringen die Musik auf das nächste Level. Jeder der Jungs fühlt die Songs, und es gibt viele Momente in diesem Set auf die ich sehr stolz bin.“

Das Warten auf diese erste Live-DVD mag sich lange hingezogen haben, aber es hat sich – angesichts dieser Veröffentlichung – auch wahrlich gelohnt. Die Qualität ist sowohl beim Sound als auch beim Bild wirklich hervorragend, schließlich konnte die Band auf die erfahrenen Köpfe des WDR Rockpalast-Teams zurückgreifen, die für die technische Umsetzung sorgten. Das Ergebnis ist eine Veröffentlichung, die dem Schaffen dieser Band und insbesondere den Fähigkeiten des Namensgebers mehr als gerecht wird. Und egal wie kalt es draußen noch in den kommenden Tagen wird, so bringt Shepherd mit dieser Show jedes heimische Wohnzimmer zum kochen. Das hier ist Blues Rock in Perfektion, voller Feuer und Leidenschaft, eben “Straight To You: Live“.

 

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