Kid Rock

Rebel Soul

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.12.2012
Jahr: 2012
Stil: Country Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Kid Rock
Rebel Soul, Atlantic, 2012
Kid RockLead Vocals
Marlon Young, Blake Mills, Keith Gattis, Audley Freed, Jason KrauseGuitars
Aaron JulisonBass
Jimmie BonesKeyboards
Mike E. ClarkDrum Programming
Herschel Boone, Jessica Wagner-Cowan, Shannon CurfmanBackground Vocals
Vinnie Dombroski, Stefanie EulinbergDrums
Produziert von: Kid Rock Länge: 65 Min 37 Sek Medium: CD
01. Chickens In The Pen08. Celebrate
02. Let's Ride09. The Mirror
03. Catt Boogie10. Mr. Rock N Roll
04. Detroit, Michigan11. Cucci Galore
05. Rebel Soul12. Redneck Paradise
06. God Save Rock N Roll13. Cocaine And Gin
07. Happy New Year14. Midnight Ferry

Gut zwei Jahre nach dem richtig guten "Born Free" kommt Kid Rock mit seinem neuesten Album heraus. Er hat kürzlich einiges an Sympathie bei mir eingebüßt durch die Unterstützung von Mitt Romney im amerikanischen Präsidentenwahlkampf. Insofern gehe ich mit leichter Voreingenommenheit an "Rebel Soul" heran. Die Warnung auf dem Cover vor "anstößigen Texten" gehört bei Kid Rock schon zur Grundausstattung. Ebenso wie das Hütchen, die leicht hervorquellenden Augen und die Neigung, alles was ihm gefällt, in seinen Mix zu integrieren.
Er ist nun mal gelernter DJ und da hat man da wenig Hemmschwellen. Auf "Born Free" widmete er sich aber doch zu einem großen Teil einem modernen Country-Rock, recht knackig rübergebracht. Auf seinem neuen Longplayer geht er wieder mehr ein Stück in die Richtung seiner früheren Werke. Das heißt, es kommt deutlich hardrockiger rüber. Passt ja auch gut zu seiner rauen Stimme, die er fast immer hart an der Grenze einsetzt. Dazu schart er eine ganze Schar an Musikern um sich und scheut sich auch nicht vor dem Einsatz von Rhythmusmaschinen. Wie gesagt, vor Kid Rock ist nichts sicher. Da stampft Chickens In The Pen gleich zu Beginn mit fetten Drums und derben (STONES-) Gitarrenriffs. Dazu ein gut besetzter weiblicher Gospelchor und fertig ist die Party. Nicht überoriginell, aber es rockt schon recht gut, versetzt mit ein paar Funk- und Hip Hop Elementen.

Auch Let's Ride folgt diesem Muster. Muss man sich mal über Kopfhörer anhören, dann bekommt man die ganzen Effekte noch besser mit. Erinnert mich im Refrain stark an D-A-D in derer "Simpatico"-Phase. Und hat gleichzeitig, was den Gesang angeht, ganz schön was von AEROSMITH. Natürlich auf's Perfekteste getrimmt und somit etwas zu glatt, aber im Prinzip schon anmachend.
Der Catt Boogie erinnert mit seinem lockeren Bar-Groove und dem leicht gerappten Gesang sogar noch mehr an die "Luftschmiede" und könnte glatt als Song von deren neuer Platte durchgehen. Wie gesagt, sind die Sounds zunächst härter als auf dem Vorgänger, passen sie in Detroit, Michigan mehr dem beschworenen Memphis Soul an. Effekthascher, der er auch ist, integriert Kid Rock auch immer wieder gern bekannte Phrasen in seine Text. Ob das die "California Girls" sind oder er Songtitel und deren Interpreten aufzählt, da scheut er nix und alles kommt in den großen Topf.
Beim Titelsong klingt die Akustische kurz nach LED ZEPPELIN, bevor er wieder auf den Country-Rock der letzten Scheibe einschwenkt und im Prinzip einen neuen Aufguss von Born Free liefert. Verfehlt aber auch hier seinen Zweck nicht und eignet sich auch hier perfekt zum Autofahren. Warum muss ich bei dem Song die ganze Zeit an George Michaels Faith denken?

Bei God Save Rock N Roll gibt’s wieder feinen Country-Roots-Rock im Stile der ROLLING STONES in den frühen 70ern. Man könnte auch eines von Kid Rocks Idolen anführen: Bob Seger, an dessen Gesang er sich häufig orientiert.
Zu meinen Lieblingssongs auf diesem Album gehört Happy New Year. Ein feines Sing-along, welches ich wohl, neben Brand New Year (THE BOTTLE ROCKETS, in meine Neujahrs-Songliste aufnehmen werde. Galoppiert richtig schön dahin mit allem, was man braucht: Twang-Gitarre, Lap-Steel, Mundharmonika… eine richtige Scheunenfete.
Im Laufe des Albums fehlen dann doch ein paar "Zünder" und die Songs werden zu ähnlich/beliebig, bzw. kommen mir zu viel "artfremde" Elemente mit rein. Das melancholische The Mirror bringt wieder etwas Hip Hop und die Art "Stimmverfremdung", die Cher vor ein paar Jahren so gern verwendete.
Mr. Rock N Roll ist nichts weiter als ein gut abgehender Rock'n'Roll mit Rap-Einlagen, der im Prinzip aus Aneinanderreihungen von Rock'n'Roll-Titeln und -Texten besteht. Kaum originell, aber effektiv.
Gleich dahinter der Heavy-Rap Cucci Galore verdirbt mir den Spaß etwas, was mit Redneck Paradise wieder einigermaßen ausgebügelt wird. Natürlich auch wieder voller Klischees und doch wieder zünftiger Party-Rock'n'Roll. Wäre jetzt Schluss, würde sich das Album nicht noch mit zwei weiteren, relativ lahmen Songs unnötig in die Länge ziehen.
Ansonsten bekommt man von Kid Rock das geboten, was man erwartet und was er gut kann. Mir ist das Album etwas zu unausgewogen, hat jedoch mindestens ein halbes Dutzend richtig guter Songs. Das sollte der "Rebell Seele" genügen.

Epi Schmidt, 01.12.2012

 

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