Prong

Steak Number Eight
Man Machine Industry

Kiel, Die Pumpe, 06.04.2016

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 09.04.2016
Stil: Groove Metal, Hardcore

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Redakteur(e):

Kay Markschies


Prong, Steak Number Eight, Man Machine Industry,
Kiel, Die Pumpe, 06.04.2016

Dass gute Konzerte in Deutschland auch mal außerhalb der ganz großen Metropolen stattfinden, ist für uns bei HOOKED ON MUSIC keine Neuigkeit.

PRONG und ihr Konzertveranstalter haben es in diesem Jahr vorgezogen, Hamburg nicht mit in den Tourkalender aufzunehmen und stattdessen in das benachbarte Kiel auszuweichen.
Und wer Kiel ein bisschen kennt, der weiß, dass die schleswig-holsteinische Hauptstadt auch eine kleine, aber feine Clubszene zu bieten hat.

„Die Pumpe“ ist geradezu ein Paradebeispiel, wie eine gute Location in einer kleineren Großstadt auszusehen hat:

  • Ein Konzertsaal mit großer Bühne, der mit einer Kapazität von 300-400 Leuten schon größere Events ermöglicht, ohne dass es allzu anonym zwischen Künstler und Publikum wird.
  • Eine Gastronomie, die einen nicht dazu verleiten muss, vor dem Konzert noch auf andere Kneipen auszuweichen
  • Ein Programmkino, dass insbesondere die Underground-Filmszene bedient

Dazu ist das alte Pumpwerk auch noch mitten in der Innenstadt gelegen und verfügt über einen Trägerverein als Betreiber, der sich auch der Gemeinnützigkeit verschrieben hat. Herz, was willst du mehr!
Die äußeren Umstände waren an diesem Abend also schon einmal ideal. Leider kann ich das für das Lineup nur bedingt sagen. Doch dazu später…

Gegen kurz nach 20:00 Uhr betraten die Schweden von MAN MACHINE INDUSTRY die Bühnenbretter. Die Band, die man weitestgehend im Genre Thrash Metal einordnen kann, garniert ihre Komposition auch immer wieder mit Samples oder Anleihen aus dem Industrial Metal, so dass das Quartett stilistisch eigentlich ganz gut zum heutigen Headliner passte.

Dabei entwickeln MAN MACHINE INDUSTRY vielleicht nicht einen eigenen Stil, spielten ihren Mix aus Songs der 15-jährigen Bandgeschichte jedoch so druckvoll und klar, dass sich viele der Besucher, die anfangs noch am Bistrotresen standen, nach vorne an die Bühne wagten und den Schweden dann doch eine ganz ansehnliche Zuhörerschaft bescherten.
Ich fand MAN MACHINE MUSIC jedenfalls durchaus überzeugend und werde in Kürze bestimmt mal in das ein oder andere Album der Skandinavier reinhorchen.

Der Konzertabend hatte noch eine zweite Vorgruppe parat: STEAK NUMBER EIGHT aus Belgien. Und hier kommen wir leider zu dem Teil des Lineups, der mich an diesem Abend nicht so fesseln konnte.
Versteht mich nicht falsch, ich bin immer sehr für Variabilität zu haben, aber für mich war an diesem Abend die dargebotene Mixtur aus Post-Rock, Sludge Metal und ein wenig Dadaismus kein Freudenspender. Auf jeden Fall war das, was die Band an diesem Abend sehr extravagant herunterspielte, sehr weit weg vom Mainstream und führte dazu, dass sich auch ein Großteil des Publikums nicht wirklich mitreißen ließ.
Gerade die Parts, die ich oben plakativ als Dadaismus gebrandmarkt habe, wirkten bei STEAK NUMBER EIGHT zeitweise wie uninspirierter Lärm. Ob die Band nach knapp 40 Minuten Spielzeit tatsächlich Fans hinzugewonnen hat, bleibt daher für mich fraglich.

Die anschließende Umbaupause blieb erfreulich kurz und so betraten schließlich PRONG die Bühnenbretter. Als Fotograf ohne schützenden „Graben“ wird einem dann auch schnell immer klar, wie es um die Stimmung des Publikums bestellt ist. Und die schien an diesem Abend in Kiel mehr als gut zu sein.
Jedenfalls hatte ich nach einigen Minuten schon diverse Ellenbogen im Kreuz gefangen. Egal!


Das Trio aus New York begann seinen Auftritt mit dem Opener Ultimate Authority vom neuen Album „X - No Absolutes“. Dabei konnten man Tommy Victor und seinen beiden Mitstreitern bereits zu Beginn anmerken, dass die Jungs an diesem Abend richtig Lust hatten zu spielen.
Spätestens mit dem folgenden Klassiker Unconditional hatten PRONG dann auch die Fans gänzlich auf ihrer Seite und es wirbelten die ersten Köpfe umher.

In der ersten Hälfte des Sets wechselten sich in der Folge immer wieder Klassiker aus den 90er-Jahren ( Beg To Differ, Lost And Found, Rude Awakening) mit relativ neuen PRONG-Songs ab (Eternal Heat, Turnover), bevor man zwei weitere Lieder vom aktuellen Album spielte.
Ich habe es ja bereits beim CD-Review vor ein paar Wochen vorhergesagt, dass sich bei Sense Of Ease zwangsweise die Moshpits bilden und die ersten Zuschauer stagediven werden. Dieser sehr hardcorebetonte Song sowie das folgende Cut And Dry kamen mehr als gut bei den Leuten an.
Bevor PRONG das erste Mal die Bühne verließ, spielten die Jungs einen kompletten Block aus „Cleansing“- Kompositionen, im dem die Hits Snap Your Fingers, Snap Your Neck und Whose Fist Is This Anyway natürlich nicht fehlen durften.


Im vehement vom Publikum geforderten Zugabenteil wurde mit For Dear Life noch ein weiterer Klassiker zum Besten gegeben, bevor man noch Revenge… Best Served Cold sowie Power Of The Damager spielte und schließlich die Kieler endgültig in die Nacht entließ.
Für mich ist es jedes Mal wieder ein Genuss, PRONG auf der Bühne zu sehen. Die jetzige Zusammenstellung der Band ist wirklich formidabel, das Trio spielt die Songs so auf den Punkt und mit einer solchen Spielfreude, dass es sehr schwerfällt, sich nicht vom Groove Metal der Band mitreißen zu lassen.


Außerdem muss man an dieser Stelle auch einmal den sehr guten Sound erwähnen. Der Soundtechniker sowie die Akustik des Venues haben an diesem Abend sehr gut miteinander harmoniert.

Tja, was soll ich sagen. Wenn es eine Dauerkarte für PRONG-Konzerte in Norddeutschland geben würde, wäre ich sicherlich einer der Ersten, die ein solches Ticket kaufen würde. PRONG bleiben einfach weiter eine Bank in punkto Songwriting und Stagepräsenz. Seid spätestens beim nächsten Mal dabei!

Kay Markschies, 06.04.2016

 

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