Killflavour

Liquid Songs Of A Deadbird

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.11.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Jürgen Gallitz-Duckar


Liquid Songs Of A Deadbird, Eigenvertrieb, 2007
Andreas Eid Vocals, Lyrics, Throat, Spirit, Tambourine
Axel Rothhaar Bass, Synths, Guitar, Freakshow
Manuel Stuhlsatz Synths,Samples, Organs, FX-Matrix, Visuals
Uwe Kartes Guitar, Cable Twister, Space, Wind, Storm
Marc Schönwald Drums, Percussion, Grooves, Aerophon
Produziert von: Killflavour Länge: 79 Min 25 Sek Medium: CD
1. Nyr Vana6. Liquid Song Of A Deadbird
2. 0518807. Annual Flower
3. Way Similar8. Hall Of Metrics
4. Flug / Schatten9. Grauwald / Lichtgestalt
5. Der Iktus

Frisches Kraut aus neuen Dosen! Krautrock findet nicht nur noch auf dem Planungsbogen von Wiederveröffentlichungs-Labeln statt, Krautrock blüht und gedeiht. Die Saarbrücker Band mit dem unkrautigen Namen KILLFLAVOUR veröffentlichte gerade ihr zweites Vollzeit-Album "Liquid Songs Of A Deadbird". Seltsamer Bandname, seltsamer Albumtitel, seltsames Cover dazu (Klaus Nomi, der deutsche, leider viel zu Früh verstorbene, Avantgarde-Künstler). Damit fahren sie schon mal in bester Kraut-Tradition, Obskures gehört da einfach dazu.

Dazu besitzen die fünf Herren die Chuzpe und improvisieren ihre Musik komplett. Keine Kompositionen, einfach aus dem Bauch raus drauflos. So was lob ich mir. Und wenn dann am Ende auch noch Stücke herauskommen, die mich auf Schritt und Tritt an die besten Zeiten der großartigen CAN erinnern, kann ich mich nur verbeugen, den Hut ganz tief ziehen und ein lautes 'Bravo' rufen. Es gibt sie also doch noch, diese sensible aus dem Moment geborene Musikalität, die nicht erst den Maßstab und den Rechenschieber anlegt, bevor man die Stöcke in die Hand nimmt und die Gitarre einstöpselt.

In Stücken zwischen 8 und knapp 16 Minuten ist hier eine Ursprünglichkeit zu vernehmen, die mich alten Sack noch mal freudig durchs Zimmer hüpfen lässt. Trommler Schönwald erinnert mich dabei recht oft an Klaus Dinger, Motor der ersten KRAFTWERK Mannschaft, Gründer von NEU! und Gründer von LA DÜSSELDORF. So wie Dingers monotones Getrommel erst den Boden für die hypnotischen Werke genannter Bands bereitete, gelingt es auch Marc Schönwald hier den magischen Teppich zu legen, mit welchem der psychedelische Abflug stattfindet.

Das hat die frische Rotzigkeit von gutem Punk, die anarchische Grundeinstellung von jeder wahrlich guten Kunst, das ist geil, das ist einfach Klasse. Dabei ist das hier nicht einfach nur stupide oder gar hart geknüppelt, nein so was findet man hier gar nicht. Atmosphäre ist den Herren schon wichtig und die schütteln sie geradezu aus dem Ärmel. Auch mal ruhiger, mystischer wie bei 051880, dem an frühe FLOYD oder ihre deutschen Kraut-Kollegen ZEITLOOP erinnernden Stück. Des Öfteren auch verziert durch fiepsende, flirrende Synthiegeräusche aus dem Hintergrund. Und ganz besonders großartig, wenn Sänger Andreas Eid bellt, knurrt, brummelt und motzt wie Damo Suzuki in seinen besten Zeiten. Das macht er übrigens generell, gesungen im Sinne eines Textvortrags wird hier nicht. Eids Stimme ist das sechste Instrument der Band.

Da kann ich nur mit einer dicken Kaufempfehlung und einem großen Lob an die fünf Herren schließen. Bei Last FM könnt ihr übrigens ins Album reinhören

P.S: Warum es denn so ein martialischer Bandname sein muss, erklärt ihr mir dann ein anderes Mal, ja?

Jürgen Gallitz-Duckar, 20.11.2007

 

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