Killing Joke The Singles Collection 1979-2012, Spinefarm Records, 2013 |
Jaz Coleman | Vocals & Keyboards | |||
Kevin Walker "Geordie" | Guitar | |||
Martin Glover "Youth" | Bass | |||
"Big Paul" Ferguson | Drums | |||
Paul Raven (1982-1987, 1990/91, 2003-2006) | Bass | |||
Martin Atkins (1988-1991) | Drums | |||
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CD 1: | ||||
01. Nervous System | 10. Eighties | |||
02. War Dance | 11. A New Day | |||
03. Requiem | 12. Love Like Blood | |||
04. Follow The Leaders | 13. Kings And Queens | |||
05. Empire Song | 14. Adorations | |||
06. Chop-Chop | 15. Sanity | |||
07. Birds Of A Feather | 16. America | |||
08. Lets All Go (To The Fire Dancers) | 17. My Love Of This Island | |||
09. Me Or You | ||||
CD 2: | ||||
01. The Beautiful Dead | 09. Seeing Red | |||
02. Money Is Not Our God | 10. Hosannas >From The Basements Of Hell | |||
03. Exorcism | 11. In Excelsis | |||
04. Millenium | 12. Fresh Fever From The Skies | |||
05. Pandemonium | 13. European Super State | |||
06. Jana | 14. Ghosts Of Ladbroke Grove | |||
07. Democracy | 15. In Cythera | |||
08. Loose Cannon | 16. Corporate Elect | |||
KILLING JOKE feiern dieses Jahr ihr 35jähriges Jubiläum, weshalb diese “Singles Collection“ als reguläre Doppel-CD, aber auch als Dreifach-Silberling mit einigen Raritäten und in der Deluxe-Edition in der Zigarrenschachtel erhältlich ist. Schon die Gründung der Band war recht ungewöhnlich (Jaz Coleman und “Big Paul“ Ferguson fanden ihre Mitstreiter “Geordie“ und “Youth“ 1979 über eine Anzeige in der Zeitschrift Melody Maker), die darauffolgende Karriere ebenso. Aus der Asche des Punk hervorgestiegen, reicherten die Jungs um den charismatischen, wenn auch leicht psychotischen Frontmann und Weltuntergangsanhänger Jaz Coleman ihre Musik über die Jahre hinweg mit Wave, Disco, Funk, orientalischen Klängen, Industrial und Hardcore an und schufen ihren ganz eigene, sich ständig weiterentwickelnden Sound.
Genauso heftig wie die Klänge waren auch immer die Texte der Band, die sich mit Faschismus, Religion, Korruption in der Politik und Medikamentenmissbrauch auseinandersetzten. Einerseits bewies man damit, dass auch harte Musik nicht nur stumpfe, konservative Klischees transportieren muss, andererseits waren hier auch oftmals die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn recht fließend. Zweifellos ist die Band jedoch von großem musikalischem Einfluss. Ohne KILLING JOKE wären NIRVANA und viele Protagonisten des Grunge, Crossover, Nu und Alternative Metal aber auch viele moderne DJ Acts nicht das, was sie wurden.
Für den beinharten Fans ist diese “Singles Collection“ sicherlich entbehrlich, da er ohnehin schon die Originale besitzt. Wer sich aber einen Überblick über die verschiedenen Inkarnationsphasen der Band verschaffen möchte oder gar noch nicht viel bis gar nichts von KILLING JOKE besitzt, bekommt hier einen ordentlichen Überblick. Über eher einfach kantiges, noch dem Punk verschriebenes (Nervous System), über Post Punk (Requiem) hin zu ersten Erfolgen (Love Like Blood), von Indie Pop (Kings And Queens) über Industrial (Democracy, Hosianna From The Basements Of Hell) bis hin zum dancefloortauglichen Rock (Jana, European Super State). Auch wenn dies hier nicht an die Ausstrahlung und Magie meiner Lieblingsscheiben “Pandemonium“ und “Democracy“ herankommt, ist dies doch eine angemessene Werkschau für eine einzigartige Band. Übrigens ist auch noch in diesem Jahr ein neues Studioalbum geplant – die Geschichte von KILLING JOKE geht also weiter.