Kim Beggs Blue Bones, Black Hen Music, 2010 |
Kim Beggs | Guitar, Vocals, Whistle, Harmony, Six String Banjo | |||
Laurie Lewis | Harmonies | |||
Gurf Morlix | Harmony, Vocal | |||
Jeanne Tolmie | Harmony | |||
Natalie Edelson | Harmony | |||
Ben Rogalsky | Harmony | |||
Steve Dawson | Weissenborn, El. Guitar, Percussion, El. Slide Guitar, Mellotron, National Style-O, Mandotar, Pump Organ, Mellodica, National Tricone, Pedal Steel, Baritone Guitar | |||
John Raham | Drums | |||
Chris Gestrin | Organ, Piano, Wurlitzer, Phillicorda | |||
Keith Lowe | Double Bass, El. Bass | |||
Joey Wright | Mandolin | |||
Moritz Behm | Violin | |||
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01. Honey And Crumbs | 08. Firewater Bones | |||
02. Mama's Dress | 09.Trapeze | |||
03. Maiden Heart | 10. Summertime Lonesome Blues | |||
04. Terrible Valentine | 11. Thinking Tonight | |||
05. Can't Drive Slow Yodel | 12. Longest Dream | |||
06. Bring Out Your Bones | 13. Just Someone I Used To Know | |||
07. I'll Be Your Baby Tonight | ||||
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Manch einen mag der Gesang der Kanadierin Kim Beggs ja an eine Nachtigall erinnern. Mich erinnert sie eher an Kimmie Rhodes aus Austin, Texas. Kim selber gibt Lucinda Williams als einen ihrer Haupteinflüsse an. Wie dem auch sei, die Stimme dieser Frau aus Whitehorse im Staate Yukon, nahe der Genze zu Alaska, also richtig weit ab vom Schuss, ist glockenrein und beileibe nicht unsympatisch. Schaut man auf die Besetzungsliste, dann sieht man schnell, das Stimme und Gesang ein wichtiges Element ihrer Musik ist. Viel Unterstützung durch Harmonie-Gesang bringt ihre Melodielinien gekonnt zur Geltung. Das so oft gehörte Zusammenspiel von Lead- und Rhythm-Gitarre wird hier in den Gesangsbereich verlegt.
So haben wir hier auch keine traditionelle Country-Musik vor uns, sondern gut gemachte Pop-Musik aus diesem Genre. Die Mitglieder der Band sind zurückhaltend, aber stilsicher. Hervor tritt jedoch Produzent und mitspielender Multiinstrumentalist Steve Dawson, der mit einer Fülle von Instrumenten glänzt. Da wird man auch gleich gewahr, dass all diese Aufnahmen keineswegs in einem einzigen Durchlauf entstanden sind, sondern das zahlreiche Sitzungen, Overdubs extra Einspielungen das Werk zu dem machen was es ist: leichtgängiger Country-Pop, ohne ein Übermaß an Zucker und Sahne.
So sind auch die Themen mit Seele und Tiefgang und laden ein zum genaueren Hinhören. Ob es sich um das Schicksal ihres verstorbenen Adoptiv-Bruders, der Begegnung mit verwirrten/verirrten Menschen, oder die Wertschätzung ihrer heimatlichen Mitbewohner handelt; immer bringt Kim Beggs ihnen durch ihre Lieder Liebe und Respekt entgegen. Da gibts dann auch einige Querverweise im Booklet, die helfen, das reine Hören mit gezielten Informationen zu erweitern.
Musikalisch dominiert in dieser Musik neben dem klaren Gesang von Kim, besonders die Orgel in zahlreichen Varianten. (Wurlitzer, Phillicorda, Harmonium etc.) Der oft wechselde Bass, mal elektrisch mal Kontrabass, gibt dem Gesamtklang einen weiteren Reiz. So fließt in den gut 46 Minuten der CD eine ruhige unaufgeregte Musik durch den Äther, die mir besonders in den Morgenstunden, gleich nach dem Aufstehen, gut gefallen hat. Besonders gerne habe ich dabei dem Dylan Klassiker I'll Be You Baby Tonight gelauscht, dem durch diese Nummer eine weitere gelungene Variante in die schon endlose Liste seiner Covers zugefügt worden ist. - Und nicht vergessen werden darf außerdem der Titel Can't Drive Slow Yodel in dem tatsächlich gejodelt wird; ein Sound-Erlebnis, das nicht nur einem Flachländer immer wieder ein amüsiertes Grinsen ins Antlitz zaubert.
Fazit für die Kanadierin Kim Beggs und ihr Album "Blue Bones": Fans, die ein offenes Ohr für Country-Musik haben, werden hier ein überzeugendes Werk vorfinden. Und manch einem, dem die traditionelle Country-Musik dann doch schon zu weit geht, wird hiermit noch gut auskommen können. Besonders aber allen, die (weiblichen) Gesang schätzen, sollte diese CD gut gefallen.