Kimmie Rhodes Dreams Of Flying, Sunbird Records, 2011 |
Kimmie Rhodes | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Gabriel Rhodes | Guitars, Keyboards, Mandolin, Banjo, Backing Vocals | |||
Charlie Sexton | Bass | |||
John Gardner | Drums. Percussion | |||
John Mills | Saxophone, Clarinett | |||
Joe Ely | Vocals on Track 4 | |||
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01. Dreams Of Flying | 07. New Way Through | |||
02. Back Again | 08. Unholy Ghost | |||
03. Like Love To Me | 09. Not A Cloud | |||
04. Catch The Wind | 10. Luh Luh Love | |||
05.Turnin`My World | 11. Start Saying Goodbye | |||
06. One By One | ||||
Menschenskind, da hat das Mädel schon 15 Platten auf dem Buckel und klingt auch mit ihrem neuesten Werk wieder frisch, positiv routiniert und mitreissend, obwohl der musikalische Zeiger meist in Richtung Ballade zeigt.
Das man auch unaufgeregt Musik mit ruhiger Hand machen kann und dabei verdammt gut auszusehen vermag, liegt nicht nur an der hohen Songwritingkompetenz die Kimmie Rhodes seit vielen Jahren für sich und andere (und da sind nicht ganz unbekannte wie Mark Knopfler, Emmylou Harris, Trisha Yearwood oder auch Willie Nelson dabei) auf den Leib schrieb.
Auch diesmal ist das Album fast ein Familienbetrieb geworden, der Jeremie Rhodes Song Turnin' My World wird von "Mama" Kimmie neu interpretiert, desweiteren steuerte der andere Sohnemann Gabriel Rhodes wie immer einige musikalische Scherflein zum Gelingen bei und legte routiniert und geschmacksicher seine Hand an die Regler und schuf ein hübsches und countryeskes Songwriter Album, das geradezu nach einem flackernden Kamin und einem guten Roten verlangt.
Der Titelsong schleicht sich auch gleichmal im sehr angenehmen Midtempo und charmanter Hookline in das Ohr und verlangt eigentlich schon nach der Replay Taste. New Way Through kommt als Ballade mit dezenter Mandoline verziert daher, das Akkordeon schwelgt dazu und die Welt steht einen kurzen Moment still.
Überhaupt ist Hektik auf dem Album nicht zu finden, geschmackvoll dezent geht man hier vor, mal reicht ein zarter Percussionrhythmus mit einem Hauch Lapsteel abgeschmeckt wie bei Back Again, mal drängelt sich zartes Blech aus dem Hintergrund in den Song und macht aus Like Love To Me ein todschicke Jazzkeller-Nummer.
Grosses Gefühlskino bieten Kimmie und Joe Ely wenn sie DONOVANS Catch The Wind gemeinsam intonieren und das Herz wird etwas schwer ohne im Kitsch zu versinken und das will ja auch gelernt sein! Kimmies Stimme kommt sehr klar und heimelig daher, hat Seele, ist rauchig, wenn es nötig ist und lotet die Songs nahezu perfekt aus.
Ein durchweg angenehmes und empfehlenswertes Album für die melancholischen Momente im Leben.