King Company Queen Of Hearts, Frontiers Records, 2018 |
Leonard F. Guillan | Gesang | |||
Antti "Eversti" Wirman | Gitarre | |||
Jari Pailamo | Kayboards | |||
Time Schleifer | Bass | |||
Mirka "Leka" Rantanen | Schlagzeug | |||
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01. Queen Of Hearts | 07. Learn To Fly | |||
02. One Day Of Your Life | 08. Berlin | |||
03. Stars | 09. King For Tonight | |||
04. Living In A Hurricane | 10. Living The Dream | |||
05. Under The Spell | 11. Arrival | |||
06. Never Say Goodbye | ||||
Vor zwei Jahren war es, da erschienen aus dem hohen Norden Europas KING COMPANY auf der Mattscheibe mit einer Debüt-CD, “One For The Road“, die alles andere als nordisch unterkühlt war, sondern mit dem lodernden Feuer des Hard und Heavy Rock der 1980er Jahre aufwartete. Und nun ist es ander Zeit, dass KING COMPANY mit ihren zweiten Album, “Queen Of Hearts“, diesen positiven Eindruck noch einmal unterstreichen.
Und das Album startet auch wirklich famos. Der Opener und Titeltrack sowie das folgende One Day In Your Life legen los, als wollten sich die Skandinavier schon mal in Position bringen, um die potenzielle Lücke zu füllen, wenn Helden wie DEEP PURPLE oder insbesondere EUROPE in ihrer derzeitigen, exzellenten Form, irgendwann einmal von der Bühne abtreten. Genau so verhält es sich dann später bei dem Song Berlin noch einmal. Und wäre das ganze Album qualitativ so ausgefallen, müsste man schon fast von einem absoluten Top-Album sprechen.
Aber mit dem dritten Lied treten KING COMPANY dann auf die Heavy Rock-Bremse und wechseln komplett das Genre. Denn Stars ist eine pure AOR-Schmuse-Nummer, aber eine zutiefst vorhersehbare. Klar, die Melodie ist nett und eingängig, es passt aber so gar nicht zu dem rasanten Beginn. Und es folgen einige Nummern, die in eine ähnliche Kerbe schlagen, aber deutlich besser sind: Living In A Hurricane hat einen leichten SCORPIONS-Touch, dermitreißt. Under The Spell erinnert mich hingegen an jüngere PRETTY MAIDS-Alben wie "Motherland" oder "Kingmaker". Never Say Goodbye und King For Tonight sind zwei wunderbare AOR-Nummern geworden, mit großen Melodien, die man schwer wieder aus dem Ohr bekommt. Learn To Fly weist vom Riffing der Gitarre her Parallelen zu WHITESNAKE etwa zur Zeit von "1987" auf.
KING COMPANY haben ein Album (fast) randvoll mit sehr gute Songs aufgenommen. Allerdings kommt der musikalische Bruch etwas unvermittelt und das ausgerechnet mit dem subjektiv betrachtet schwächsten Song der gesamten Scheibe. Zum Glück gelingt es der Band, im Anschluss an diesen Aussetzer wieder ordentlich Fahrt aufzunehmen. Zudem können die meisten der folgenden Songs ja auch absolut wieder überzeugen, so dass "Queen Of Hearts" ein gelungenes Album ist. Nun müsste sich die Band nur am besten mal entscheiden, welche Richtung sie weiter verfolgen wollen: Heavy oder Hard Rock?