King Dude Sex, Van Records, 2016 |
TJ Cowgill | Gesang, Gitarre, Bass | |||
August Johnson | Schlagzeug | |||
Tosten Larson | Keyboards & Gitarre | |||
| ||||
01. Holy Christos | 07. The Leather One | |||
02. Who Taught You How To Love | 08. Swedish Boys | |||
03. I Wanna Die At 69 | 09. Prisoners | |||
04. Our Love Will Carry On | 10. The Girls | |||
05. Sex Dungeon (USA) | 11. Shine Your Light | |||
06. Conflict & Climax | ||||
KING DUDE ist ohne Zweifel ein sehr ungewöhnlicher Künstler. Bürgerlich hört er auf den Namen Thomas Jefferson Cowgill und stammt aus der US-Metropole Seattle. Allerdings hat seine Musik nichts mit dem Genre zu tun, das man zumeist mit der Stadt im äußersten Nordwesten der USA in Verbindung bringt – dem Grunge. Seit 2003 ist er bei BOOK OF BLACK EARTH – einer Black Metal-Band - als Sänger und Gitarrist aktiv. Daneben hat er sich seit 2010 auch eine recht erfolgreiche Solo-Karriere aufgebaut.
Das vorliegende “Sex“ ist mittlerweile schon das sechste Album, das Cowgill als KING DUDE veröffentlicht. Als Solo-Künstler zelebriert er Neo beziehungsweise Dark Folk. Am besten stellt man sich das klanglich als eine Mischung aus den späten Werken der „American Recordings“-Serie von Johnny Cash und der kühlen, technischen Atmosphäre der SISTERS OF MERCY vor. Aber auch Leonard Cohen, Nick Cave, Tom Waits und die Punk Rock-Ikonen SOCIAL DISTORTION könnten als musikalischer Wegbereiter angeführt werden.
Damit ist auch klar, dass hier eine – wenn man so will - „bunte“ Mischung an düsteren Klänge geboten wird. Denn Songs wie Who Taught You How To Love, Our Love Will Carry On oder Conflict & Climax hätten in dieser Form genauso gut auf den SISTERS OF MERCY-Werken bis hin zu “Floodland“ enthalten sein können und auch Cowgills Stimme erinnert dabei mehr als nur einmal an die von Andrew Eldritch. Dazwischen präsentiert KING DUDE mit I Wanna Die At 69 oder The Girls auch den von ihm bekannten Dark Folk. Aber andere Lieder wie etwa Holy Christos, Sex Dungeon (USA) oder Swedish Boys sind dann eine Art düsterer Wave-Punk bevor er mit Shine Your Light das Album fast in einer Art Leonard Cohen-Manier beschließt.
Im Vergleich zum Vorgänger sind auf “Sex“ die Folk-Elemente im Sound von KING DUDE ein wenig mehr in den Hintergrund getreten, dafür stehen nun die Punk- und Elektro-Momente mehr im Fokus. Das wird sicherlich nicht allen Fans gefallen, die gerade die düstere Folk-Atmosphäre auf den vergangenen Werken zu schätzen wussten. Aber in der Wave-Szene dürfte diese Entscheidung KING DUDE sicherlich zusätzliche Aufmerksamkeit bescheren. Zumal das Album trotz der verschiedenen Stile erstaunlich einheitlich wirkt. Wer auf düstere Klänge steht, der sollte KING DUDE mal eine Chance geben.