King Kobra II, Frontiers Records, 2013 |
Paul Shortino | Gesang | |||
David Michael-Philips | Gitarre | |||
Mick Sweda | Gitarre | |||
Johnny Rod | Bass | |||
Carmine Appice | Schlagzeug | |||
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01. Hell On Wheels | 07. Running Wild | |||
02. Knock Them Dead | 08. The Crunch | |||
03. Have A Good Time | 09. Got It Coming | |||
04. The Ballad Of Johnny Rod | 10. Deep River | |||
05. Take Me Back | 11. Don't Keep Me Waiting | |||
06. When The Hammer Comes Down | 12. We Go Round | |||
Unter dem wiederaufgenommenen Banner KING KOBRA sorgten schon vor zwei Jahren fünf gestandene Rocker für einiges Aufsehen. Die bekanntesten Namen dürften dabei Carmine Appice (Schlagzeug, Ex-VANILLA FUDGE; -BECK, BOGERT & APPICE; -BLUE MURDER) und Paul Shortino (Gesang, Ex-QUIET RIOT, -ROUGH CUTT) sein. Komplettiert wird die Band, die schon in den 1980er Jahren allerdings in anderer Besetzung einige Erfolge feiern konnte, von den Gitarristen David Michael-Philips und Mick Sweda sowie Bassist Johnny Rod. Schon das selbstbetitelte Debüt vereinte die grundlegende Vorliebe der vier Herren für satten Hard Rock mit einer angenehm dynamischen Produktion zu einem überzeugenden Einstand.
Nun also kommt das ebenso schlicht "II" betitelte Nachfolgewerk daher (das aber eigentlich schon das fünfte Album in der Bandgeschichte – nur eben erst das zweite der aktuellen Besetzung ist). Und es pustet das Werk von vor zwei Jahren mal so ganz im Vorbeigehen aus dem Wasser. Denn nach der gemeinsamen Zeit scheinen die Voll-Profis nun noch genauer zu wissen, wo ihre gemeinsamen Stärken liegen und wie man sie am besten zum Vorschein bringen kann. KING KOBRA haben ein Album vorgelegt, um das sie zahlreiche Bands beneiden werden.
Das beginnt schon mit dem mächtig knallenden Eröffnungs-Doppel Hell On Wheels und Knock Them Dead, die zusammen wahrlich ein amtliches Hard Rock-Statement abgeben. Diese Band macht keine Gefangenen, stattdessen werden die Hörer bekehrt. In diesem Fall zur puren Lehre des harten Rock'n'Roll. Dass dieser viel Spaß bedeutet verdeutlicht das anschließende Have A Good Time. Mein persönlicher Favorit auf "II" ist aber die überhaupt nicht balladeske Ballad Of Johnny Rod, ein leicht swingender Rocker mit Eddie Van Halen-Feeling bei der Gitarren-Arbeit (inklusive Tapping-Solo).
Zu diesem Zeitpunkt muss der Kauf des Albums eigentlich schon beschlossene Sache sein. Denn schon nach diesen vier Tracks ist klar, dass die Scheibe ein Knaller ist. Alles, was noch dazu kommt, ist denn pure Zugabe. Sicher, die etwas simpel strukturierte Ballade Take Me Back hätte man besser BON JOVI angeboten (und der hätte sie wohl mit Kusshand genommen), aber ansonsten gibt es keine Ausfälle zu monieren.
"II" toppt den sehr positiven Eindruck, den das Debüt hinterlassen hatte, erstaunlich mühelos und beweist, dass in den alten Hasen noch mehr als genügend Rock'n'Roll vorhanden ist, um es den jungen Hüpfern in der Szene zu zeigen. KING KOBRA ist ein Knaller-Album gelungen, das Rock-Fans jeglichen Alters begeistern dürfte. In diesem Sinne: Have A Good Time.