Kings Of Leon

Youth & Young Manhood

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.10.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Kings Of Leon
Youth & Young Manhood, BMG/RCA Records, 2003
Caleb Followill Vocals, Guitar
Matthew Followill Guitar
Jared Followill Bass
Nathan Followill Drums, Background Vocals
Gäste:
Angelo Acoustic & Electric Guitar
Ethan Johns Guitar, Hammond B-3 Organ, Percussion
Richard Causon Piano
Produziert von: Ethan Johns & Angelo Länge: 46 Min 01 Sek Medium: CD
1. Red Morning Light7. Spiral Staircase
2. Happy Alone8. Molly's Chambers
3. Wasted Time9. Genius
4. Joe's Head10. Dusty
5. Trani11. Holy Roller Novocaine
6. California Waiting12. Talihina Sky (hidden track)

Mal ganz abgesehen von der irrwitzigen Biografie dieser neuen Combo aus Tennessee/U.S.A., die eigentlich schon fast wie konstruiert wirkt, liefern diese Burschen, die erstaunlicherweise erst zwischen 16 und 23 Jahre jung sind, eine absolut kochende Songsammlung auf ihrem Debütalbum ab. Und das sollte ja die Hauptsache sein!

Hier mal nur die Kurzform der Bio:
Vater Leon Followill, ehemaliger Hippie, findet zu Gott und wird Wanderprediger - Familie ständig unterwegs auf den Strassen zwischen Oklahoma City und Memphis - rast-und-ruheloses Aufwachsen der drei Followill-Brüder und deren Cousin Matthew zwischen Dorfschule und Heimunterricht - enge Verbundenheit zur Kirche und ihrer typischen musikalischen Südstaaten-Elemente aus Gospel und Blues - die Jungs erleben und leben hier ihre musikalische Grundausbildung mit wachsender Begeisterung - Vater Leon kommt ab vom Pfad der Tugend, schlägt über die Stränge und flüchtet sich exzessiv sich in Alkohol und fleischlichen Gelüsten - Verbannung aus der Heimatstadt - Flucht aller Followills nach Nashville - erste Begegnung der heranwachsenden Jungs mit der verführerischen und lasterhaften Welt der Großstadt - eine Platte der WHITE STRIPES verleitet sie zu der Erkenntnis, der Einstieg ins Rock-Business sei auch für sie machbar - üben, üben, üben - Platten der STONES, LED ZEPPELIN und Tom Petty sind ihre Wegbegleiter (sie müssen allerdings auch noch 'ne Menge anderes Zeugs gehört haben) - erste Gigs - Achtungserfolge in der Heimatstadt - Trip nach England - Rock'n'Roll-Erfahrungen einatmen - zurück in die Heimat - die fertigen Songs begeistern die Firma RCA in New York - Plattendeal - Lobeshymnen der einheimischen und, klar, der englischen Presse - Sturm der alten Welt...

Hört sich doch unverschämt gut an. Könnte glatt von Quentin Tarantino verfilmt werden. Diesen Film würde ich mir garantiert anschauen wollen.
Nun, die Musik der KINGS OF LEON kommt aber auch dermaßen feist aus den Boxen geprescht, dass man kaum umhin kann, der Biografie der Band doch irgendwie Glauben zu schenken. Sei's drum...

Verschiedentliche Einflüsse wie CCR, RAMONES, VELVET UNDERGROUND, STOOGES oder die STONES (in ihrer "Exile on Main Street"-Phase) sind ganz klar zu hören. Doch trotz ihres zarten jugendlichen Alters klingen die Leon Kings so ausgereift, als ob sie schon eine Dekade Songwriting hinter sich hätten. Das Angebot wechselt zwischen forschen Uptempo-Rockern mit zeitweiligem Punk-Anstrich, countrylastigen Blues-Variationen und Jingle-jangle-Gitarren, so dass ein absolut kurzweiliger Stil-Mix garantiert ist.
Das alles tief verwurzelt im satten Lehm der Endsechziger und Siebziger. Das rockt!

Rau, roh, ungeschliffen, aber mit viel Herzblut, rotzen die Jungs ihre durchschnittlich knapp drei Minuten langen Songs in die Menge, um mit knappen, aber präzisen Worten ihre Geschichten über Mord, Liebe und Sex und nochmal Sex loszuwerden. Sänger und Gitarrist Caleb schreit, hechelt und wimmert sich oftmals verdammt ekstatisch in die Seelen seiner Zuhörer. Die anfänglich sehr gewöhnungsbedürftige Stimme passt mit ihrer unkonventionellen Art letztlich doch ausgesprochen gut zu den schneidenden Gitarrensounds, die mit voller Wucht und immer wieder überraschenden Riffs einen Ohrwurm nach dem anderen kreieren. Nichts überwältigend Neues zwar, aber eine Platte die dich mitreißt. "File under Rock" ohne Zweifel.

Das Wunderbare an dieser Scheibe ist aber auch der vorzügliche Sound, (Mastering by Bob Ludwig) der, ganz im Gegensatz zur ersten STROKES-Scheibe, glasklar und differenziert rüberkommt. Produzent Ethan Johns, der ja durch seine Arbeit mit Ryan Adams, Chris Stills und Tift Merritt bekannt wurde, belässt den urwüchsigen Bandsound völlig unbehandelt und unverfälscht. Besser hätte man's kaum machen können. Das passt wie die Faust aufs Auge!
Die Platte enthält im Grunde nur absolute Perlen, die ich jetzt, nachdem ich sie gut drei Wochen gehört habe, nicht mehr missen möchte. Gebt ihr zumindest eine Chance.

Ich freue mich schon auf ihr Kölner Gastspiel in der Live-Music-Hall am 24.11.2003.
Nicht verpassen, Leute!

Frank Ipach, 20.10.2003

 

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