Kinky Friedman The Lonliest Man I Ever Met, Avenue A Records, 2016 |
Kinky Friedman | Vocals and Guitar | |||
Joe Cirotti | Guitar | |||
Jeff Shelby | Piano | |||
Willie Nelson | Vocals, Guitar on Bloody Mary Morning | |||
Kevin Smith | Bass | |||
Mickey Raphael | Harmonica | |||
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01. We Reserve The Right To Refuse Service To You | 09. Wild Man From Borneo | |||
02. Nashville Casualty & Life | 10. Rapid city, South Dakota | |||
03. Autograph | 11. The Ballad Of Charles Whitman | |||
04. Waitret Intro | 12. Kevin Barry Intro | |||
05. Waitret, Please. Waitret | 13. The Ballad Of Kevin Barry | |||
06. Biscuits And Buns Intro | 14. Tom Friedman The Navigator | |||
07. Get Your Biscuits In The Oven And Your Buns In The Bed | 15. Solid American | |||
08. Yom Kipper Clipper | 16. They Ain't Making Jews Like Jesus Anymore | |||
Das erste komplett neue Studioalbum des “Texas Jewboy“ Kinky Friedman seit 40 Jahren! Kaum zu glauben, denn Kinky Friedman ist ja einer, der eigentlich immer beschäftigt ist, aber da er neben der Musik noch zahlreiche andere Interessen, wie Literatur, Kaffee, Zigarren, Politik, Whiskey…, naja, usw., hat, hat man eben zu tun.
Tourneen wollen ja zwischenzeitlich auch noch gemacht werden. Einen Eindruck von seiner Live-Performance lieferte uns sein Live-Album ”Bi-Polar Tour” vor ein paar Jahren.
Nun also zurück im Studio mit einem Dutzend Songs, die überwiegend aus der Feder namhafter Kollegen stammen, die aber natürlich in Kinkys eigener, knurriger, Art interpretiert werden. Dazu stehen ihm noch einige hochkarätige Unterstützer zur Seite.
Und mit Willie Nelson kommt gleich der Hochkarätigste davon zur Tür herein und in Willies ganz eigenem Stil – Country, Blues, Jazz – gehalten, bringen sie dessen Bloody Mary Morning in einem wundervollen Duett.
Die Nummer ist bei den beiden Texaner in bestmöglichen Händen und Kehlen und lässt die Sonne und Gesichter der Zuhörer gleich etwas mehr strahlen.
Zumindest, wenn man etwas übrig hat für die dunkleren Seiten des Lebens. Denn dann ist man bei Kinky in bester Gesellschaft. Grandios, wie er Tom Waits’ A Christmas Card From A Hooker In Minneapolis interpretiert. Stilgerecht nur zum Piano und der heulenden Mundharmonika von Harp-Spezialist Mickey Raphael.
Der von Zigarren und Whiskey geprägten Stimme könnte man auch beim sprichwörtlichen Vorlesen des Telefonbuches zuhören, aber natürlich wird’s deutlich lustiger, wenn er Warren Zevons My Shit’s Fucked Up singt, bei dem man unwillkürlich in den Refrain mit einsteigt, auch wenn’s eigentlich gar nicht so lustig zugeht.
Zwischendurch gibt’s den selbst verfassten Titelsong des Albums, der mich irgendwie ein bisschen an Hans Söllner erinnert. Na, paar ähnliche Vorlieben haben die beiden, glaub‘ ich.
Es finden sich hier tolle Coverversionen von Johnny Cashs Pickin’ Time, Bob Dylans Girl From The North Country und Merle Haggards Mama’s Hungry, die – ohne den Originalinterpreten unrecht tun zu wollen – den Vorlagen mindestens ebenbürdig sind.
Ein Highlight sicher auch der Evergreen Wand’rin Star. Wohl am bekanntesten durch Lee Marvin, aber auch Kinky weiß sich den Song zu eigen zu machen und Raphaels Mundharmonika setzt erneut ein paar Glanzlichter.
Dabei sollte man Kinkys eigene Songs nicht überhören. Ob das eher schwermütige Wild Man From Borneo (Kennen wir bereits vom "Bi-Polar" Live-Album) oder das hoffnungsvolle, muntere, Lady Yesterday, die Stimme des Sängers fordert immer zum Zuhören und versetzt in ganz eigentümliche Stimmung.
So, und nun die gute Nachricht zum Schluss: Kinky Friedmann ist in Kürze auf Tour in Deutschland. Wer die Chance hat, der geht hin. Solche Typen werden heutzutage nicht mehr gebaut. (Vielleicht hat er ja sogar etwas von seinem “Man In Black Tequila“ dabei. Get Kinky!)