Titel |
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01. Dream In Motion |
02. Hollow Dying Man |
03. Once Again |
04. Enemy Disguise |
05. The World You Know |
06. Toxic |
07. The Healing |
08. Necropolis |
09. The Ugly Truth |
10. Aqualung |
Musiker | Instrument |
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Kirk Windstein | Gesang, Gitarre & Bass |
Duane Simoneaux | Keyboards & Schlagzeug |
Als Frontmann und kreative Kraft von CROWBAR – aber auch insbesondere als Gitarrist der Domm-Spergroup DOWN - hat sich Kirk Windstein weltweit einen besonders guten Ruf erarbeitet, so bezeichnet ihn das Magazin Vice als "eine Institution" und der Rolling Stone beschreibt seine Stimme als Klang der Widerstandsfähigkeit. Und nach all diesen - immerhin auch schon 30 - Jahren im Musik-Geschäft hat sich Windstein nun zum ersten Mal als Solokünstler verwirklicht. Auf “Dream in Motion" kann der „Dark Lord of the Southern Riff“ seine Kreativität noch ungehinderter als bei CROWBAR ausleben.
Windstein selbst kümmerte sich um den Gesang, die Gitarren- und Bass-Spuren auf dem Album. Das Schlagzeug und die Effekte kommen von Duane Simoneaux, seinem langjährigen Produktionspartner, der auch hier wieder der Mann an den Reglern war (wie zuvor schon bei CROWBAR, DOWN und auch EXHORDER). Das Werk wurde in Windsteins Heimat Louisiana über einen Zeitraum von zwei Jahren zwischen Tourneen und Feiertagen aufgenommen. Dabei ist der Klang des Albums gar nicht so weit von dem der Hauptband entfernt. Windstein geht es auf “Dream in Motion“ etwas weniger laut als bei seiner Hauptbeschäftigung an. Windstein selbst beschreibt die Herangehensweise so, dass er ein akustisches Album als Cliché betrachtet hätte, es aber gerne ein bisschen sanfter („a little more mellow“) angehen wollte, um diese Seite seines Songwritings und seiner Persönlichkeit zu verwirklichen.
Windsteins Solo-Werk vereint somit auch beides: gradlinige – mitunter ordentlich harte - Gitarrenriffs mit sehr meditativen Passagen. Die Stücke besitzen eine lyrische und emotionale Tiefe und kombinieren dies mit einer musikalische Stärke, die eben aus der Kombination von cleanen und fragilen Gitarren-Passagen auf der einen aber auch verzerrten – aber eben nicht so wirklich brachialen - Soundwänden auf der anderen Seite entsteht. Am überraschendsten ist dabei aus meiner Sicht der Gesang ausgefallen, der wirklich sehr zerbrechlich wirkt, so etwa in Enemy In Disguise oder The Ugly Truth. Da möchte man den Mann mit dem Bart beinahe in den Arm nehmen, aber so wird man eher von ihm musikalisch umarmt.
Das Endergebnis ist wirklich beeindruckend. Windstein hat es geschafft die beste Seite von CROWBAR mit einer ganz neuen Facette seines Songwritings anzureichern und das Ganze dann noch dem Höre so charmant und eindringlich nahe zu bringen, dass man sich dem Gebotenen kaum entziehen kann. Von den ersten Momenten des titelgebenden Openers bin hin zu den letzten Klängen des JETHRO TULL-Covers Aqualung ist “Dream In Motion“ ein bewegendes und begeisterndes Werk aus einem Guss, weil es eben nicht nur über den Hörer hinweg donnert wie zahlreiche CROWBAR-Alben sondern vielfältige akustische Eindrücke bereithält, die immer wieder aufs Neue dazu einladen, das Album zu hören. Hoffentlich bekommen wir noch mehr solcher Meisterwerke von Windstein zu hören.