KISS

Creatures Of The Night - 40th Anniversary Edition

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.11.2022
Jahr: 2022
Stil: Hard Rock
Spiellänge: 39:00
Produzent: Michael James Jackson, Paul Stanley & Gene Simmons

Links:

KISS Homepage

KISS @ facebook

KISS @ twitter


Plattenfirma: Universal Music


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Twisted Sister

Mötley Crüe

Ace Frehley

Bryan Adams

Titel
01. Creatures Of The Night
02. Saint And Sinner
03. Keep Me Comin'
04. Rock And Roll Hell
05. Danger
 
06. I Love It Loud
07. I Still Love You
08. Killer
09. War Machine
Musiker Instrument
Paul Stanley Gesang & Gitarre
Gene Simmons Gesang & Bass
Eric Carr Schlagzeug & Gesang
Vinnie Vincent Gitarre

Anfang der 1980er Jahre standen die Rock-Giganten KISS am Scheideweg. Das Make-Up hatte Risse bekommen, man könnte auch sagen: nach der Anbiederung an den Disco-Pop in Form von I Was Made For Lovin' You und Alben wie "Unmasked" oder "The Elder" war der Lack der Erfolgs-Jahre ziemlich ab. Und auch bandintern gab es immer mehr Probleme. Schlagzeuger Peter Criss hatte die Band nach "Unmasked" verlassen und hatte auch schon das Album nicht eingespielt. Sein Ersatz wurde Eric Carr, der bis zu seinem viel zu frühen Tod im Jahr 1991 Mitglied der Band war. Dieser hatte schon auf der Vorgänger-Scheibe "The Elder" seinen Einstand gefeiert. Nun strauchelte das zweite Ur-Mitglied mehr als bedenklich, denn Ace Frehley bekam seine Alkoholsucht nicht unter Kontrolle und wurde bei den Aufnahmen nun von Vincent John Cusano ersetzt, der später als Vinnie Vincent sein offizieller Nachfolger werden sollte. So personell neu aufgestellt ging es ins Studio, um den alten Biss wiederzufinden und der Welt zu beweisen, dass KISS noch nicht zum "alten Eisen" gehörten.

Das Resultat hörte auf den Titel "Creatures Of The Night" und zeigte die Band nicht nur auf dem Cover von einer düsteren Seite. Auch musikalisch zeigte sich die Band wieder deutlich härter und düsterer als auf allen Alben seit "Destroyer". Das macht schon der titelgebende Opener klar, der KISS sehr viel moderner riffend zeigt und klar machte, dass Stanley, Simmons & Co. es immer noch mit Newcomern wie etwa TWISTED SISTER und MÖTLEY CRÜE aufnehmen konnten, die gerade dabei waren die Szenen in  New York beziehungsweise Los Angeles aufzumischen. Und auch die erste Single I Love It Loud zeigte die Band ungewohnt heavy und zugleich eingängig. Kein Wunder, dass diese Nummer nicht nur ein Fan-Favorit wurde, sondern auch nach 40 Jahren immer noch ein regelmäßiger Bestandteil der Shows ist.

Daneben sind es aber insbesondere auch Songs wie Keep Me Comin', Rock And Roll Hell sowie Danger, die zeigten, dass KISS noch in der Lage waren, ein komplettes Album zu präsentieren und eben nicht nur ein paar Singles. Dabei ist es - gerade wenn man die weitere Entwicklung der Band-Karriere kennt - erstaunlich, welch großen musikalischen Einfluss hier Gene Simmons noch hatte. Auf den folgenden Alben wurden die von ihm verfassten Songs nicht mehr als Singles ausgewählt. Nicht so aber hier. Auch wenn man hinzufügen muss, dass die Band sich hier auch zahlreicher Co-Songwriter bediente, wie etwa Jon Vallance und Bryan Adams (ja, genau der!), die zusammen mit Simmons etwa Rock And Roll Hell und das abschließende War Machine verfassten.

Letzteres gehört auf "Creatures Of The Night" ebenso wie die Ballade I Still Love You sowie Killer zu den absoluten Krachern der Scheibe. War Machine nahm in gewisser Weise musikalisch die Richtung vorweg, die KISS knapp zehn Jahre später mit "Revenge" wieder ins weltweite Rampenlicht und zurück auf den Zenith der Rock-Szene katapultieren sollte. Zuvor sollte die Band allerdings noch durch weitere typische 80er Jahre Rock-Phasen gehen, die mal mehr ("Lick It Up", "Crazy Nights") mal weniger ("Animalize", "Hot In The Shade") erfolgreich ausfielen. Aber ihre eigene musikalische Relevanz sollte die Band eben erst Anfang der 1990er wiederfinden.

Insofern zeigte "Creatures Of The Night" für knapp zehn Jahre letztmals die musikalische Power, die KISS sind oder eben sein können. Die Jubiläums-Edition kommt wieder in mehreren Varianten daher, von denen natürlich die "Super Deluxe Edition" mit vier weiteren randvollen CDs und einer BluRay diejenige ist, die das Herz der Fans höher schlagen lassen wird (und deren Geldbeutel am meisten bluten lässt). Daneben gibt es aber auch eine Doppel-CD "Deluxe Edition", auf der 16 ausgewählte Bonus-Songs (Demos, Instrumentals, Outtakes und alternative Mixe sowie Live-Aufnahmen) enthalten sind.

Leider lag uns für die Rezension nur die remasterte Version der Einzel-CD vor. Insofern kann ich zu den Bonus-Songs auch nichts sagen. Dabei macht sich der überarbeitete Sound im Vergleich zur bisherigen CD-Version aber nicht wirklich deutlich bemerkbar. Wer also das Original im Schrank hat, braucht sich die Einzel-CD nicht wirklich daneben stellen. Etwas befremdlich ist, warum hier auf das "Original-Cover" zurückgegriffen wurde und nicht auf die später veröffentlichte Version mit Vincent statt Frehley auf derm Verpackung. Schließlich hatte Letzterer ja hier gar nicht mitgewirkt. Aber trotzdem bleibt das Album eines der besten der Band - und vielleicht ihr Bestes in den 80er Jahren.

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music