Titel |
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01. Detroit Rock City |
02. Cold Gin |
03. Creatures Of The Night |
04. Fits Like A Glove |
05. Heaven's On Fire |
06. Guitar Solo |
07. Under The Gun |
08. War Machine |
09. Drum Solo |
10. Young And Wasted (Incomplete) |
11. Bass Solo |
12. I Love It Loud |
13. I Still Love You |
14. Love Gun |
15. Black Diamond |
16. Oh! Susanna |
17. Lick It Up |
18. Rock And Roll All Nite (Incomplete) |
Musiker | Instrument |
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Paul Stanley | Gesang & Gitarre |
Gene Simmons | Gesang & Bass |
Mark St. John | Gitarre |
Eric Carr | Schlagzeug & Gesang |
Bisher erschien die Reihe der "Off The Soundboard"-Veröffentlichungen von KISS ja eher getreu dem Motto "auf Nummer sicher" konzipiert zu sein. Die erste Scheibe aus Tokyo im Jahr 2001 zeigte die Band noch zusammen mit Ace Frehley an der Gitarre und überzeugte mit einem guten Sound und einer recht routinierten Setlist. Dann folgte ein Release der nunmehr auch schon viele Jahre bestehenden Besetzung aus dem Jahr 2004 in Virginia Beach, das eher weniger überzeugen konnte. Daher wurden als nächstes ein Auftritt vom Monsters Of Rock-Festival in Donington aus dem Jahr 1996 in der Original-Besetzung sowie ein Gig aus der guten alten Zeit (1977 ins Des Moines), allerdings mit sehr mauem Sound nachgeschoben. Also bislang eher mehr Schatten als Licht, aber nun scheinen die Herren Stanley und Simmons gemerkt zu haben, was sich Fans wirklich wünschen. Und das wären echte Raritäten, wie zum Beispiel das neue Werk.
Das wurde im Jahr 1984 in Poughkeepsie im Bundesstaat New York aufgenommen und zeigt die Band auf ihrer "Animalize"-Tournee. Das bedeutet, dass hinter den Drums schon seit einiger Zeit Eric Carr Platz genommen hatte, der der Band einen ganz anderen Drive als sein Vorgänger Peter Criss verpasste. Und zum anderen ist es die wohl einzige bekannte Live-Aufnahme von KISS zusammen mit Gitarrist Mark St. John, der schon bald endgültig durch Bruce Kulick (der ihn schon zuvor immer wieder vertreten hatte) ersetzt werden sollte. Insofern ist diese Aufnahme schon mal aus bandhistorischer Sicht eine Besonderheit.
Leider kann man aber nicht behaupten, dass St. John an diesem Abend besonders gut gewesen wäre. Sein Solo-Spot ist sehr uninspiriert und auch manch andere Passage in den Songs spielt er eher "sloppy". Seinen besten spielerischen Moment hat er aus meiner Sicht bei I Still Love You, das definitv eines der Highlights der Show ist. Der Mitschnitt überzeugt aber auch durch eine Setlist, die an diesem Abend neben den unverzichtbaren Klassikern garniert wurde mit selten gespielten und daher raren Tracks wie Fits Like A Glove, Under The Gun, Young And Wasted (bei dem Carr den Gesang übernimmt) sowie der Cover-Version des amerikanischen Country-Volksliedes Oh! Susanna.
Der Sound der Aufnahme ist für ein Bootleg (insbesondere eines aus dieser Zeit) schon recht gut. Natürlich ist der Klang schon sehr roh und nicht ganz so fett wie später. Dadurch hört man die Verspieler dann noch etwas deutlicher. Bei Under The Gun muss man kurz mal auch leichte Lautstärkeschwankungen akzeptieren, aber das werden die Fans sicherlich akzeptieren, bekommen sie hier doch wirklich eine echte Rarität in ordentlicher klanglicher Qualität geboten, die zudem noch ein oft übersehenes Kapitel in der Band-Geschichte beleuchtet.
Aus meiner Sicht wurde die "Off The Soundboard"-Reihe eigentlich genau für Veröffentlichungen wie diese hier konzipiert. Denn die bisherigen offiziellen Live-Aufnahmen, insbesondere die der klassischen Besetzung ("Alive" sowie "Alive II"), haben die Anhänger ohnehin im Schrank stehen. Die Soundboard-Serie sollte sich entweder auf Besonderheiten oder aber bisher von Live-Veröffentlichungen unbeachtete Phasen konzentrieren. Letztere stammen aus meiner Sicht überwiegend aus den 1980er Jahren und würden natürlich etwa Gigs mit Vinnie Vincent an der Lead-Gitarre oder aber aus der "Asylum"-, "Crazy Nights"- und "Hot In The Shade"-Phase beinhalten. Vielleicht erhören die Herren Stanley und Simmons ja auch diese Bitte der Fans.