Ja, der “Gott des Donners“ (Donnergott? Thor? Na, wie auch immer...) hat ein Einsehen und 2023 soll's jetzt endlich vorbei sein, das Kapitel KISS. Kapital wurde damit auch mehr als genug erwirtschaftet, in den dann 50 Jahren des Bestehens. Peter Criss ohrfeigt sich wahrscheinlich frühmorgens immer noch dafür, dass er 1986 seinen 25%igen Anteil an der Band abgetreten hat.

Für 20 Studioalben hat's gereicht und die Tonnen von Merchandising-Material die während dem halben Jahrhundert produziert wurde, sind unüberschaubar. Ein bisschen einen Überblick über das Phänomen KISS, und was so dazugehört, bekommt man aber mit diesem Sonderheft der Spezialisten vom SLAM-Verlag.

Satte 100 Seiten haben sie prall gefüllt (ja, bisschen Werbung ist auch dabei) und – und das rechne ich ihnen in diesen Zeiten hoch an – sie haben es wieder geschafft, unter der 10 €-Marke zu bleiben. “Rock Classics Nr. 38“ prangt über dem Band-Logo natürlich gehören KISS in diesen Reigen. Geschichte, Bandmitglieder und natürlich die Musik, werden ausgiebig betrachtet und jedes Album untersucht. Inklusive der vier Soloalben, auf denen ja auch das KISS-Logo zu sehen war, und der Live-Alben. Die man allerdings auf einen Rutsch abhandelt. Reicht ja auch. Weil sich die Herren Simmons und Stanley selten für etwas zu schade waren, sind da im Rückblick auch einige, naja, weniger gelungene Albencover dabei.

Obwohl es natürlich die “Fantastischen Vier“ gibt, gab es über die Jahre doch sechs weitere Bandmitglieder, die überwiegend einen sehr guten Job verrichteten. Vor allem Mark St. John und selbst Thommy Thayer werden ja im Allgemeinen immer noch recht stiefmütterlich behandelt. Immerhin Bruce Kulick ist hier auch mit einem Interview vertreten, aber seinem sanften Wesen entsprechend, plaudert er wenig aus dem Nähkästchen und Skandalenthüllungen sind von ihm nicht zu erwarten. Interessanter wird’s bei Gene und Paul. Da beide nie so tief im Rock'n'Roll-Sumpf steckten, ist bei ihnen auch die Erinnerungen wohl noch intakter. Die Erinnerung von der einstigen Frehley-Freundin Rachel Gordon läuft das schon anders ab: “Scheiß auf sie!“

Keine andere Band war verständlicher Weise so für Comics geeignet, wie KISS, und über die zahlreichen Publikationen kann man sich hier ebenso informieren, wie über die Bücher, die Filme und einiges aus der Memorabilia-Ecke. Darunter der legendäre “Kiss Kasket“, der Sarg, in dem unter anderem Dimebag Darrell bestattet wurde und – es war zu erwarten – natürlich gibt es auch KISS-Kondome. Unter anderem in der Ausführung “ Love Gun Protection“. Wie gesagt, die waren/sind sich für nichts zu schade. Ein Gewinnspiel mit diversen Preisen rundet das Heft und selbiges die Karriere von KISS ab.

Und diese Review erhält ebenfalls eine Abrundung, denn in Zusammenarbeit mit Mute Music Promotion verlosen wir zwei dieser Sammlerstücke!

Beantwortet folgende Frage: Bei welchem Album von KISS ist auf dem Cover ein Fehler in Verbindung mit dem Namen eines Bandmitglieds zu finden?

Die Lösung bitte bis zum 28. Mai 2023 per Mail an epi@hooked-on-music.de Stichwort “Kiss Me“.