Klaus Schulze

Richard Wahnfried's Tonwelle

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.02.2012
Jahr: 2012
Stil: Elektronik

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Klaus Schulze
Richard Wahnfried's Tonwelle, MIG Music, 2012
Klaus SchulzeKeyboards, Programming
Manuel GöttschingGuitar
Karl WahnfriedGuitar
Mike ShrievePercussion
Michael GarvensVocals
Produziert von: Klaus Schulze Länge: 82 Min 48 Sek Medium: CD
01. Schwung (45 rpm)03. Schwung (33 1/3 rmp)
02. Druck (45 rpm)04. Druck (33 1/3 rpm)

Der deutsche Elektronikpionier Klaus Schulze hat im Laufe seiner Karriere einige Alben veröffentlicht, die schlicht und ergreifend das Attribut 'genial' verdienen. Andererseits: Einem Künstler, der mal kurzerhand sage und schreibe 100 CDs mit Musik auf den Markt werfen kann, darf man ungehört unterstellen, dass sich darunter auch einiges an Massenware befindet, mit der man sich nun nicht unbedingt intensiver auseinander setzen muss.

Von 1979 an veröffentlichte Schulze zudem Alben unter dem Namen seines Alter Egos Richard Wahnfried als Anspielung auf Richard Wagner - Genie und Wahnsinn. Unter dem Banner arbeitete der Berliner bevorzugt mit anderen Künstlern zusammen um seinem Elektroniksound zusätzliche Klangelemente hinzuzufügen.

An "Tonwelle" aus dem Jahr 1981 waren Schulzes ehemaliger ASH RA TEMPEL-Kompagnon Michael Göttsching (Gitarre) und SANTANA- und H.S.A.S.-Drummer Michael Shrieve beteiligt, sowie ein ominöser weiterer Gitarrist, der sich aus rechtlichen Gründen Karl Wahnfried nennt. Gemunkelt wird, es soll Carlos Santana höchstpersönlich sein.

Die Veröffentlichung sorgte für Aufsehen, weil sie als LP gepresst und in der Regel auf 33 1/3 rpm abgespielt wurde, obwohl 45 rpm vorgesehen waren. Ein nettes, anachronistisches Feature, das sich im CD-Zeitalter nur dadurch abbilden lässt, dass unterschiedliche Versionen die verschiedenen Tempi simulieren.

Musikalisch basieren die beiden "Tonwelle"-Stücke Schwung und Druck auf typische, tiefgründige Klangteppiche, die mit ihrem meditativen Charakter durchaus an Meisterwerke wie "Body love", "Moondawn" oder "Timewind" erinnern. Darüber legt Michael Shrieve ein hypnotisches, perkussives Feuerwerk während die beiden Gitarristen durch ihr sanftes, melancholisches Spiel Akzente setzen.

Kompositorische Magie und instrumentelle Vielfalt gehen eine fruchtbare Verbindung ein, die nicht nur zu Schulzes kreativen Glanzleistungen gezählt werden darf, sondern zudem bereits vor mehr als drei Dekaden eine Blaupause für Klänge lieferte, die heute gemeinhin mangels besserer Alternativen als Postrock klassifiziert werden.

Martin Schneider, 03.02.2012

 

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