Kneeless Moose Tortuga, Timezone Records, 2015 |
Tom Wisniewski | Guitar & Vocals | |||
Leon Mache | Bass & Vocals | |||
Ingvar Hornung | Drums | |||
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01. Good Old Times | 08. Huis Own Doctor Inside | |||
02. Waste Of Time | 09. Family Van | |||
03. Aegis | 10. Universe | |||
04. The Dust | 11. How Long | |||
05. It Was Almost September | 12. Where I'm At | |||
06. Lucky Girl | 13. Anxiety | |||
07. Tortuga | 14. Lainy's Dreams | |||
Na klar, Bands die sich auf den klassischen Rock der 60er und 70er Jahre berufen. Die zumindest virtuell ein Poster von JIMI HENDRIX und LED ZEPPELIN zu Hause hängen haben und den Rock gerne bluesgetränkt servieren, gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Inzwischen ja auch hierzulande, man denke nur an die famosen ZODIAC. Noch nicht ganz so kommerziell erfolgreich sind die Hannoveraner von KNEELESS MOOSE, aber wenn man den aktuellen Tonträger “Tortuga“ herannimmt, sollte sich das alsbald ändern – wenn es denn Gerechtigkeit im Musikbusiness gibt.
Nicht mehr ganz so blueslastig wie der ebenfalls schon sehr gelungene Vorgänger geht es hier etwas härter zu, ohne dabei die Feinheiten eines gelungenen Songwritings zu vernachlässigen. Good Old Times oder Wasted Time legen jedenfalls mächtig los, die Riffs sitzen ebenso wie die Soli. Überhaupt gibt es instrumental rein gar nichts zu meckern und auch mit mehrstimmigen Vokalparts können die Jungs ordentlich auftrumpfen (The Dust). Zwischendurch nimmt man auch ein paar stonerartige Klänge mit auf die Reise (Tortuga), versteht es aber auch, effektvoll auf die Bremse zu treten (Universe).
Bei der schon erwähnten Vielzahl von Retro rock Bands kommt es auf die Feinheiten an – und die beherrschen KNEELESS MOOSE schon auf beeindruckende Weise. Atmosphäre, Songwriting, Performance – alles wie aus einem Guss. Und dazu mit einer ordentlichen Portion Coolness versehen – nicht umsonst gibt es als Rausschmeißer einen ziemlich angeschrägten, psychedelischen Longsong. Womit wir dann wieder bei HENDRIX und den längeren Riemen auf “Electric Ladyland“ wären. Mit “Tortuga“ haben die Niedersachsen nicht nur die Hürde des schwierigen zweiten Albums gemeistert, sondern ein echtes Hammer-Teil abgeliefert.