Kobra And The Lotus

High Priestess

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.12.2014
Jahr: 2014
Stil: Heavy Metal

Links:


Redakteur(e):

Marc Langels


Kobra And The Lotus
High Priestess, Spinefarm Records, 2014
Kobra PaigeGesang
Jasio KulakowskiGitarre
Griffin KissackSchlagzeug
Brad KennedyBass
Gastmusiker
Cahrlie Parra Del RiegoGitarre
Produziert von: Johnny K Länge: 44 Min 51 Sek Medium: CD
01. Warhorse06. Soldier
02. I Am, I Am07. Battle Of Wrath
03. Heartbeat08. Visionary
04. Hold On09. Willow
05. High Priestess10. Lost In The Shadows

Seit dem Jahr 2008 halten die Kanadier KOBRA AND THE LOTUS die Fahne des Heavy Metal hoch. Das Quartett um die klassisch geschulte Sängerin Kobra Paige – die aber komplett auf klassischen Gesang verzichtet – konnte spätestens mit ihrem zweiten, selbstbetitelten Album im Jahr 2012 für einige Aufmerksamkeit in der Metal-Szene sorgen. Und zwar nicht nur bei den Fans, sondern auch bei KISS-Oberzunge Gene Simmons, der das Album auf seinem eigenen Platten-Label veröffentlichen ließ. Und der Mann tut ja nichts, wenn er nicht von dem Erfolg der Unternehmung überzeugt ist. Das Album erhielt denn auch im Anschluss zahlreich gute Reviews und festigte den guten Ruf der Band.

Nun liegt also das dritte Werk der Band vor. “High Priestess“ wurde zusammen mit Produzent Johnny K aufgenommen, der unter anderem schon mit Größen wie MEGADETH (“Thirteen“, “Super Collider“), MACHINE HEAD (“Supercharger“) und DISTURBED (“The Sickness“, “Believe“ und “Ten Thousand Fists“) gearbeitet hat. Er hat am Sound der Band zum Glück nicht viel verändert. KOBRA AND THE LOTUS klingen ähnlich druckvoll und Energie-geladen wie auf dem Vorgänger, bei dem mit Kevin Churko (unter anderem Ozzy Osbournes “Black Rain“ und Slashs Debüt-Solo-Album) ja auch kein schlechter an den Studio-Reglern saß. Trotzdem klingt das neue Werk in meinen Ohren etwas runder und kerniger.

Aber der gute Klang alleine würde ja nicht viel bewegen, wenn das Songwriting der Band nachgelassen hätte. Dem ist aber nicht der Fall, ganz im Gegenteil. Vielmehr scheinen die Kanadier noch einmal eine ordentliche Portion oben drauf gelegt zu haben. Die Kompositionen sind kompakt, kommen also schnell auf den Punkt. Sie bestechen mit feinen Gitarren-Riffs, wie man sie aus der klassischen Metal-Schule à la JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN kennt, aber auch modernere Einflüsse wie etwa MEGADETH oder METALLICA sind zu hören, wenn der Mann auf den sechs Saiten loslegt.

Jegliche Zweifel sollten eigentlich spätestens nach dem Eröffnungs-Doppel Warhose und I Am, I Am ad acta gelegt sein, denn so sollte Metal sein: direkt, mitreißend, voller Power und Emotion. Kritiker mögen monieren, dass dies alles nicht wirklich neu ist und es bereits andere Gruppen gab, die ähnlich klangen. Aber das entscheidende Kriterium sollte dabei sein, ob diese Lieder stark sind und das sind sie nun einmal. Neben den bereits erwähnten ersten beiden Songs gefallen mir persönlich noch Heartbeat, der Titeltrack, Soldier sowie das Schluss-Doppel Willow und Lost in The Shadows.

Dabei demonstriert Kobra Paige auf diesem Album einmal mehr, wie weit sich ihre Stimme in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Es ist fast schon unglaublich, dass dies dieselbe Sängerin wie noch auf dem Debüt ist. Insbesondere, wenn man einmal die Original-Version gehört hat – und nicht die Version mit den neu aufgenommenen Gesangslinien. Aber das ist ja eine Entwicklung, die sich auch schon auf “Kobra And The Lotus“ fortgesetzt hatte und nun konsequenterweise weitergeht. So singt Paige hier häufiger in einem mittleren Bereich und lotet die hohen und tiefen Lagen ihrer Stimme nicht mehr so aus wie das früher teilweise der Fall war. Und in dieser Mitte scheint sie auch noch mehr Emotionen transportieren zu können. Zumindest spricht mich diese Art des Vortrags noch mehr an als in der Vergangenheit.

“High Priestess“ ist wohl ohne Zweifel das bislang stärkste KOBRA AND THE LOTUS-Album bisher. In wirklich allen Bereichen ist es der Band gelungen, sich selber noch einmal zu toppen. Sowohl was die Gitarren-Arbeit oder den Gesang anbelangt, aber auch in den Kategorien Songwriting oder Sound steht die Gruppe hier besser da als auf dem ohnehin schon nicht schlechten Vorgänger. In dieser Form sind KOBRA AND THE LOTUS ein echtes Highlight des zu Ende gehenden Jahres 2014 und halten die Flagge des wahren Heavy Metal weiterhin hoch.

Marc Langels, 03.12.2014

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music