The Bangles

Köln, E-Werk, 10.04.2003

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 10.04.2003

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Köln, E-Werk, 10.04.2003

Das neue Album "Doll Revolution", welches nicht nur nahtlos an die ersten drei Alben anknüpft, sondern diese eher noch übertrifft, hatte mein Interesse an dem Konzert ganz erheblich hochgeschraubt. Wie sich aber zeigen sollte, genügen auch viele gute Kritiken nicht alleine zu einer vollen Halle, denn das E-Werk war dann letztendlich nur zu max. 2/3 gefüllt, so dass die Sichtverhältnisse (nicht gerade unwichtig ...) unbeeinträchtigt blieben.

Ohne Vorgruppe begann das Konzert gegen 20.30 Uhr mit Hazy Shade Of Winter, was aber noch etwas gemächlich daherkam. Dem recht gemischten Publikum schien das jedoch nicht viel auszumachen, man hatte eher den Eindruck, als ob sowohl die Bangles wie auch das Kölner Publikum einige Zeit brauchten um auf Betriebstemperatur zu kommen. Der zuweilen etwas matschige Sound trug sicherlich auch nicht gerade zur sofortigen Begeisterung bei. Mit jedem Song steigerte sich das Ganze aber in Richtung Partytime, und so wurde es letztendlich doch zu einem netten Abend mit Bekannten wie Manic Monday oder If She Knew What She Wants und Tracks neueren Datums, u. a. The Rain Song (Klasse Gesangsleistung von Vicki Peterson) oder Ride the Ride, das in einem Zug mit dem ähnlich strukturiertem In Your Room in einer recht rockigen Version gebracht wurde.

Überhaupt fiel auf, dass nicht jeder Song einfach nur Note für Note runtergeleiert, sondern auch ein wenig verändert interpretiert wurde. Den älteren Titeln wie Walk Like An Egyptian oder Eternal Flame hauchte das nahezu neues Leben ein und wurde von den Anwesenden mit Wohlwollen aufgenommen und abgefeiert.

Erwähnenswert auch Drummerin Debbi Peterson, die bei Going Down To Liverpool zur Akustischen griff, die Lead-Vocals übernahm und bewies, wie unterschätzt die restlichen drei Musikerinnen neben Susannah Hoffs zuweilen werden.
Man hatte den Eindruck, dass die vier Mädels (plus ein sie begleitender Keyboarder) mit viel Spaß bei der Sache waren und nicht nur einfach eine Eighties-Geschichte runterleierten, sondern großes Gewicht auf das neue Album legten. Live kam das Ganze noch eine gehörige Spur rockiger rüber, und man sah den Bangles regelrecht an, dass die Fortsetzung der Bandgeschichte mehr als nur ein lahmer Aufguss der alten Zeiten darstellen soll.
Spätestens im Konzert wurde auch klargestellt, dass sich die Kalifornierinnen nicht nur auf Susannah Hoffs plus Backing Vocals reduzieren, sondern eine richtige Band darstellen, die gut aufeinander eingespielt wirkte und mit hervorragenden Vocals aller Beteiligten aufwarten konnte. Wenn doch nur der Sound besser gewesen wäre...

Dieses Konzert hätte sicherlich mehr Besucher verdient gehabt (aber müssen 30 Euro Eintritt sein, es sind immer fast 60 Emmchen, und das für 90 Minuten ohne Special Guest !), aber ich bin mir sicher, dieser Zustand wird sich auf einer hoffentlich weiteren Tournee durch unsere Breiten ändern.
Was jetzt noch fehlt ist eine etwas besser ausgewählte Single. Die nächste Auskopplung Tear Off Your Own Head könnte es vielleicht sein. Was bleibt ist die Erkenntnis, die Bangles sind eine der besten, vielleicht sogar die beste Girl-Group (blöde Bezeichnung, sagen wir "aus Frauen bestehende Band").
Naja, wenn GIRLSCHOOL jetzt noch im Vorprogramm spielen würden...

Jürgen Ruland, 15.04.2003

 

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