Kings Of Leon

Köln, Live Music Hall, 24.11.2003

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Konzertbericht

Reviewdatum: 24.11.2003

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Köln, Live Music Hall, 24.11.2003

Kings Of Leon

Wieder Montag, wieder Köln, wieder Konzertbesuch. Jedoch unter völlig anderen Vorzeichen.
Zunächst ging's um eine andere Spielart des Rock (vergangenen Montag war's ja Mr. John Hiatt), des weiteren aber auch um eine gänzlich andere Generation. Es hatten sich ein paar junge Wilde aus den amerikanischen Südstaaten angemeldet. Diejenigen, die in so manch etablierter Musik-Gazette mit teuflischen Vorschußlorbeeren bedacht worden waren. Okay, mir gefällt das KINGS OF LEON-Album auch verdammt gut, dennoch fuhr ich mit einem Gefühl aus Skepsis und Vorfreude zur Live-Music-Hall.

Diesmal war alles ein wenig entspannter: Die Autobahn frei und die Halle so gut wie leer, als wir (Olaf, Dirk, Martin und ich) sie gegen 19:30 betraten. Als mir allerdings für eine popelige 0,33l Pulle Bier 3,10 Euro abverlangt wurden, machte sich zunächst etwas Unverständnis breit. Wucher!
Die ursprünglich fürs Vorprogramm geplanten JET, die aus persönlichen (familiären) Gründen abgesagt hatten, wurden durch die mir völlig unbekannte Regina Spector ersetzt. Die anscheinend sehr junge Chanteuse aus den U.S.A. versuchte auf zurückhaltende, aber dennoch sehr charmante Art und Weise, das Publikum mit ihrer Piano- und Stimmakrobatik für sich zu gewinnen. Mit ihrer eher unkonventionellen Darbietung gelang es Frau Spector tatsächlich, die mittlerweilen mehr als reichlich versammelten Hörer zu beeindrucken und eindeutig mehr als Höflichkeitsapplaus herauszufordern.

Während der anschließend recht zähen Wartezeit füllte sich der Saal dann doch noch fast bis auf den letzten Platz, um in ein raunendes Getöse auszubrechen, als die Jungspunde der KINGS OF LEON endlich die Bühne betraten. Mit ihrem traditionell ausgerichteten Gitarren- und Amp-Equipment legten sie denn auch gleich los wie die Feuerwehr und rotzten ihre sattsam vom "Youth and young manhood"-Album bekannten Ohrwürmer in die erwartungsfrohe Menge.
Ihrem vorab lancierten Image der abgerissenen Strolche, die dem hedonistisch verklärten Leitspruch des "Sex, drugs and Rock'n'Roll" frönen, wurden sie insofern gerecht, als sie ihre Mixtur aus 70's orientiertem Rock der härteren Gangart in absolut authentischer Weise zelebrierten. Das passende Outfit, in Form von zerrissenen Jackets, Gaffa-geflickten Stiefeln und strähniger Kopf- und Gesichtsbehaarung verstärkte nur den Eindruck, man befände sich innerhalb eines "time-tunnel" an der Gabelung 60's meets 70's.
Nichtsdestotrotz wirkte das schnöselige, fast arrogant anmutende Gehabe des Sängers und Gitarristen Followill (oder war's einfach nur kaschierte Unsicherheit?) keineswegs aufgesetzt, sondern unterstrich nur das Gesamtkonzept dieser toughen Jungs.

Bis auf den countryfizierten Bonus-Track (Talahina sky) spielten die Vier sämtliche Songs ihres vielumjubelten Debüts und streckten ihr Set durch weitere drei non-album Tracks. Sie überzeugten durch perfekt aufeinander abgestimmtes Timing und präsentierten sich als reibungslose Einheit ohne jegliche egomanischen Ausreißer. Der Gesamtsound vor der Bühne war angemessen gut und für diese Art Rock-Musik schon fast etwas zu verhalten.
Das Publikum war im Großen und Ganzen durchaus angetan von der Bühnenleistung der KINGS, brach allerdings auch nicht in enthusiastische Beifallsstürme aus. Wozu das arg kurze Set der Herren sicher auch keinen Anlass gab, denn nach knapp 55 Minuten (inklusive zweier Zugaben) schlichen die Hauptdarsteller mehr oder weniger wort- und grußlos von der Bühne und hinterließen ein irgendwie alarmierendes Feedback-Gewabber und zwei umgeworfene Mikroständer. Und plötzlich flackerte die kalte Hallenbeleuchtung, der "time-tunnel" zerfiel zu Staub und spuckte den Mob hinaus in die Gegenwart.

Frank Ipach, 26.11.2003

 

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