Annihilator

Adimiron
Sworn Amongst

Köln, Luxor, 02.10.2010

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 18.10.2010
Stil: Melodic Thrash Metal

Links:


Redakteur(e):

Harald Elbracht


Annihilator, Sworn Amongst, Adimiron,
Köln, Luxor, 02.10.2010

Hallo, Ihr Interessierten!
Der Metalharry hat sich mal wieder aufgerafft, um sich einen Gig der aktuellen Europatour der Kanadier zu geben. Als altgedienter Metalhead habe ich in den letzten 35 Jahren schon einige hundert Gigs besucht und selektiere mittlerweile, was ich mir noch antue in meinem hohen Alter, ha ha …
Jeff Waters Band hatte ich 89 bei seiner ersten Stippvisite in Deutschland zum ersten Mal gesehen, und seit diesen Tagen bin ich ein Riesenfan dieser Combo und sehe sie nun zum 5. Mal in 21 Jahren. Annihilator verkörpern für mich die ideale Schnittmenge aus Härte, Schnelligkeit und Musikalität. Absolute Könner und dabei total sympathisch, diese Jungs machen einfach Spaß. Leider war es dem guten Jeff Waters nicht vergönnt, über einen Insiderstatus hinauszukommen, ergo heißt es demnach nicht Lanxess Arena sondern Luxor…

Ursprünglich war als Location das Stollwerk in Köln vorgesehen mit einer Kapazität von 600 Zuschauern, doch kurzfristig wurde ins kleinere Luxor umgezogen, sodass dieser Club mit ca 350 Die-Hard-Fans richtig voll und eng gepackt war. 2 Vorbands gabs zu überstehen, die sich sicherlich riesig gefreut haben, für so eine Legende zu eröffnen: Als Erste enterten die Italiener ADIMIRON die kleine Bühne und boten dem noch sehr reservierten Publikum 30 Min. Rumpelthrash mit leichten Slayeranleihen. Die erste CD ist wohl draußen und heisst „When Reality wakes up „ . .. Sorry, Jungs – hat mich leider total gelangweilt.
Ein besseres Bild gaben die Briten SWORN AMONGST ab, die danach für 45 Minuten auf die Bretter gingen. Das Quartett stellte ihren neuen Output „Severance“ vor und konnte damit durchaus beim geneigten Bangervolk punkten. Vor allem der Leadgitarrist ist spieltechnisch auf der Höhe, dazu ein energischer Frontmann, passt scho! Wer es genau wissen will, der Stoff erinnerte mich an Szenegrößen wie RAZOR , XENTRIX oder RUTHLESS.

Nun aber zum Wesentlichen:
Feuer frei für

Logo Annihilator

Stellt Euch einfach mal Folgendes vor:
DU bist USAIN BOLD, der schnellste Mensch der Welt, egal wann und wo: DU weißt, dass du alle schlägst. Oder DU hast die schnellste Karre , und der Porsche 911 Carrera - Fahrer macht dir auf der linken Spur Platz, wenn er dich im Rückspiegel siehst , freiwillig, bei Tempo 260 km/h !
Was ist das für ein Gefühl, he ??? Schon irgendwie geil, oder?
Dieses Wissen um ihre Klasse ist dieser Band jederzeit anzumerken, sie wissen einfach, dass sie es mit jedem hartmetallischen Act auf diesem Planeten aufnehmen können, sagt nur Ort und Zeit!

Annihilator, 02.10.2010 Luxor, Köln Nach einem kurzen stimmigen Intro steigen die Boys mutig mit „Ambush“ vom neuen Album in ihren Set ein, sofort verwandelt sich die Crowd in eine Fäuste reckende Masse und tobt wie blöde über den Flur, yeeesss!
Der Sound ist angenehm temperiert, nicht zu laut und glasklar, Vollprofis eben.
Ich könnt mich beömmeln: Irgendwie wirken Jeff Waters (46) und sein seit mittlerweile 8 Jahren mitrockender Sidekick Dave Padden (36) wie Papi und Sohn, ehrlich! Ich lach mich schlapp.
Aber das nur mal nebenbei …

Weiter geht’s mit „Clown Parade“ und „Plasma Zombies“, dann für mich der erste Oberknaller : „King of the Kill“ …eines meiner absoluten Referenz Stücke um den Ahnungslosen die Band mal kundig zu machen. Übrigens singt ein Zuschauer, der die Bühne geentert hat, den 2. Teil des Songs fehlerfrei. Respekt!
Ein Roadie wollte den Bengel schon gewaltsam entfernen, aber auf kurzes Geheiß von Mr. Waters ließ man den Burschen mal machen. Auch solch eine kleine Anekdote zeigt die vorbildliche Gesinnung dieser Band: good violent fun rules.

Annihilator, 02.10.2010 Luxor, Köln Zack, der nächste Song vom neuen mittlerweile 13. Album : „Coward“ Danach werden die PS gedrosselt mit dem superfeinen „The Box“ (don't push , you know) Knallt schön heavy durch die Lauscher, die Hütte kocht. Nach „Hell is a war“ wartet auf mich das nächste Highlight: Der Titelsong des nach Jeffs Aussage kommerziell erfolgreichsten Albums : „Set the world on Fire“. Vor allem Daves Gesang ist hier echt beeindruckend …einfach ein toller Song. Punkt. „Trend“ ist der dritte und letzte gespielte Song vom neuen Album, er läutet die 2. Halbzeit des Gigs ein, welche zu einem Best off des gesamten Schaffens goutiert.

Der ganze Saal brüllt „Welcome to your Death“ vom Debüt „Alice in Hell“ gefolgt von „Fun Palace“ Band und Publikum pushen sich gegenseitig hoch, Mr. Waters ist sichtlich ergriffen von den enthusiastischen Reaktionen der Meute. Der Schweiß tropft von den Wänden als das selten gespielte „Tricks and Tracks“ allen Anwesenden zeigt, was die Band technisch drauf hat. Überhaupt muss man sagen, dass die beiden Jungs am Bass und Drums, Alberto Campuzano und Carlos Cantatore ebenfalls begnadete Musiker sind, übrigens 2 Südamerikaner aus Peru und Venezuela. Die Burschen müssen ja den Rhythmus im Blut haben, ist doch klar.

Man kann nur hoffen, dass diese Besetzung endlich Bestand haben wird, denn in der Vergangenheit hat Jeff gefühlte Dutzend Musiker verschlissen. Dazu Jeffs Kommentar: Dave und ich haben entschieden, dass sie solange in der Band bleiben können, wie sie möchten. Und wer weiß, vielleicht haben wir in ein paar Jahren immer noch die gleiche Besetzung. Das wäre fantastisch, auch wenn es nicht elementar ist …

Annihilator, 02.10.2010 Luxor, Köln Damit wir alle nicht tot umkippen im Raucherclub Luxor und wir kurz Luftholen können gibt’s die obligatorische Ballad „Phoenix Rising“. Hier kann Dave Padden zeigen, welch variabler Sänger er ist …Gänsehaut pur.
Annihilator greifen noch mal tief in die Trickkiste mit „Phantasmagoria“ und dem Allerersten jemals aufgenommen Song „Crystal Lake“. Jeff erinnert sich, dass 21 Jahre seit dem ersten Germany Trip vergangen sind; folgerichtig knallt „21“ durch die Boxen bevor dann nach fast 2 Stunden das unvermeintliche „Alice in Hell“ den krönenden Abschluss eines tollen Konzertes bildet.
Aufgrund des Curfew um 0.00h bleibt trotz anhaltender Zugaberufe keine Chance auf mehr, aber auch so entlassen die Kanadier alle Anwesenden glücklich und verschwitzt in die Nacht.
A night to Remember, Leute.

Mein Tipp: Lasst Euch diese Band nicht entgehen, wenn sie nochmal ums Eck kommt.
In diesem Sinne
Cheers
Metalharry

Harald Elbracht, 02.10.2010

 

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