Titel |
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01. Ich singe, weil ich ein Lied hab' |
02. GEDICHTE SIND KÜSSE |
03. Willy 2020 |
04. Stürmische Zeiten mein Schatz |
05. DIE ERZIEHUNG REFORMIEREN |
06. Für meine Kinder |
07. Liebesdank |
08. Liebeslied |
09. Vier Gedichte |
- Über die Zärtlichkeit |
- Liebes Leben |
- Du liebst |
- Gelebtes Leben |
10. LIEBER EIN POLITISCH KLUGER VIRUS |
11. Der Virus |
12. Ich habe Angst |
13. Heiliger Tanz |
14. VORSTELLUNG SARAH STRAUB |
15. Niemand kann die Liebe binden |
16. Den Parolen keine Chance |
17. Was immer mir der Wind erzählt |
18. POESIE IST WIDERSTAND |
19. Wut und Zärtlichkeit |
20. FÜR MIKIS THEODORAKIS |
21. Lied der Lieder |
22. Sage Nein |
23. Was keiner wagt |
24. VERABSCHIEDUNG |
25. Gracias a la Vida |
Musiker | Instrument |
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Konstantin Wecker | Gesang, Rezitation, Klavier |
Fany Kammerlander | Cello, Gesang bei den Titeln 13 & 25 |
Jo Barnikel | Klavier, Keyboards, Gesang bei Titel 25 |
Als Gast: | |
Sarah Straub | Gesang bei Titel 15 |
Inzwischen ist der Virus, dessen Namen ich hier jetzt gar nicht nennen will, denn das tun die scheinbar nicht mehr zu bremsenden Medien und selbstherrlichen, machtgierigen und auch noch überforderten Politiker ja quasi schon im Sekundentakt, fester Bestandteil unseres ganz profanen Alltags geworden. Auch wenn die angeblich durch ihn bedingten und uns ohne jede Diskussion über eventuelle Alternativen aufgezwungenen Beschränkungen jetzt wieder schrittweise zurückgefahren werden, wird es sicher noch länger dauern, bis wir wieder völlig frei davon leben werden. Wenn überhaupt. Man könnte sich schon vorstellen, dass der eine oder andere Machthaber selbst nach Überwindung der weltweiten Krankheit weiterhin Gefallen an beschnittenen Bürgerrechten findet und den Ausnahmezustand nicht wieder aufhebt.
Die Pandemie hat sehr viele Personen völlig überraschend und unvorstellbar hart getroffen. So gibt es jede Menge Mitmenschen, denen von jetzt auf eben ihre gesamte (gerade noch so sicher scheinende) Existenz zerstört wurde. Zu diesem Personenkreis gehören Künstler ebenso wie Konzertagenturen und sämtliche mit ihnen verbundenen Branchenmitarbeiter. Schnelle und unkomplizierte Hilfe ist also unabdingbar,
Zum Glück gibt es sehr viele Menschen, denen das Über- und Weiterleben der anderen Leute nicht gleichgültig ist. Zu diesen zählt (natürlich, so möchte man sagen) auch der Münchener Liedermacher Konstantin Wecker, der sich eine eigene Hilfsstrategie ausgedacht hat.
Zunächst einmal veröffentlichte er unter dem Titel "Poesie für stürmische Zeiten" gerade eben aktuelle, im Unterföhringer Mastermixstudio am 22. März 2020 und 11. April 2020 ohne Publikum entstandene Live-Aufnahmen. Es sind übrigens die allerersten Mitschnitte von Wecker, Fany Kammerlander und Jo Barnikel in Triostärke. Als Gast tritt Sarah Straub auf, die im Hooked on Music mit ihrem aktuellen Album vertreten ist. Die gesungenen und gesprochenen Worte darauf sollen alle Menschen trösten. Freilich auch all jene, die wegen dem Virus Konzertrickets für den Liedermacher nicht einlösen konnten. Desweiteren leistet er ganz konkret Hilfe, indem er fünf Euro von jeder verkauften Einheit des Outputs den bei Sturm & Klang unter Vertrag stehenden Musikern, aber ebenso dem Produtkionsteam zugute kommen lässt. Der Tonträger ist übrigens zum einen physisch beim Online-Shop von Sturm & Klang und zum anderen digital bei allen legalen Download-Händlern und Streaming-Portalen zu erstehen.
Mit dieser Musik- und Textsammlung zeigt Wecker sich einmal mehr vollkommen auf der Höhe der Zeit. Er hat sogar extra seinen absoluten Klassiker aktualisiert. In Willy 2020 (und an anderen Stellen der Platte) geht es um die jetzige, uns alle irgendwie berührende, Viruslage (inklusive aller möglichen Schreckensszenarien). Ansonsten beleuchtet das hier zu hörende Material (wie man es eben vom Wecker kennt) den Menschen, das Leben, die Liebe, gibt Hoffnung, macht jedoch auch auf Ängste und Bedrohungen und den ungebrochenen Bedarf an dauerndem Widerstand aufmerksam.
Mit "Poesie für stürmische Zeiten" hat Konstantin Wecker einen Weg gefunden, so manchem Verzagten und Verzweifelten dieser Tage, zeitnah Trost und Verständnis zu signalisieren. Niemand ist allein, trotz verordneter Distanz.