Konstantin Wecker

Utopia

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.06.2021
Jahr: 2021
Stil: Liedermacher
Spiellänge: 58:39
Produzent: Florian Moser

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Plattenfirma: Sturm & Klang/Alive

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Michael Koenig


s. weitere Künstler zum Review:

Miriam Hanika

Titel
01. Prolog: Faust
02. AN DIE MUSEN
03. WAS EINEM DER REGEN RAUNEND ERZÄHLT
04. Warum Sonette?
05. BIN ICH ENDLICH ANGEKOMMEN?
06. Was mich wütend macht
07. ES GIBT KEIN RECHT AUF GEHORSAM
08. DAS WIRD EINE SCHÖNE ZEIT
09. WAS UNS AM LEBEN HÄLT
 
10. DIE TAGE GRAU
11. Es lebe die Zerbrechlichkeit
12. WIR WERDEN WEITER TRÄUMEN
13. SCHÄM DICH EUROPA
14. UTOPIA
Z U G A B E N :
15. WIE LIEB ICH ES, DEN TIEREN ZUZUSEHEN
16. ANSTATT ZU SIEGEN
17. WILLY 2021
Musiker Instrument
Konstantin Wecker Gesang, Klavier
Johannes Barnikel Klavier, Trompete, Keyboards, Programming
Fany Kammerlander Violoncello
Severin Trogbacher Akustikgitarre, Gitarre
Thomas Simmerl Schlagzeug, Perkussion
Ensemble:
Thomas Oberleitner Trompete
Christian Loferer Horn
Sebastian Sager Posaune
Jürgen Key Klarinette
Susanne von Hayn Fagott
Benedikt Don Strohmeier Violoncello
Miriam Hanika English Horn, Oboe

Wie wir bereits mehrfach feststellen durften, hindert auch die gegenwärtige Pandemie Konstantin Wecker keineswegs daran, ins Studio zu gehen und Plattenaufnahmen durchzuziehen. Sein demnächst erscheinender und damit auch zugleich neuester Output hört auf den Namen “Utopia“.  Dieses Album ist das erste seit immerhin sechs Jahren, das völlig neues Material des Münchners aufzubieten hat. Das Hooked on Music wollte mehr wissen und führte sich das Werk ausführlich zu Gemüte.

Man muss nicht einmal lange suchen, um festzustellen, dass in der Bevölkerung dieser Erde alle nur irgendwie vorstellbaren Charaktere ihren Platz haben. Zum Glück finden sich darunter auch die Träumer. Häufig lediglich belächelt und nicht für allzu voll genommen, weigern sie sich (sofern sie ihre Träume wirklich und wahrhaftig ernst nehmen) standhaft, von ihren Wunschvorstellungen abzulassen. Ganz gleichgültig, was ihre Mitmenschen glauben, über sie meinen zu können oder zu müssen. In all den Jahrzehnten, die er nun schon seine Kreativität auslebt, hat Konstantin Wecker, trotz aller negativen Entwicklungen alleine in Deutschland und bei aller berechtigten Kritik seinerseits daran, also bei allem Realitätssinn, das Träumen niemals verlernt oder aufgegeben. Wie wichtig ihm diese Auszeiten von der häufig allzu grauen und tristen Realität sind, macht er anhand von “Utopia“ nochmals unmissverständlich deutlich.     

Nur mal angenommen, es gelänge ganz plötzlich alleine mithilfe von Gedichten und Liedern für dauerhaften Frieden zu sorgen. Und das weltweit. Alle sozialen Ungerechtigkeiten und  Schranken aller Art wären Vergangenheit. Als Folge davon würden alle Herrschaftsformen, die den von ihnen Beherrschten bedingungslosen Gehorsam einfordern vom Angesicht unserer Erde verschwinden. Damit würde ein von Wecker bereits seit langem gehegter Traum in Erfüllung gehen. Die Menschheit könnte selbst bestimmt leben und bräuchte niemandes Befehle mehr auszuführen. Das Ergebnis wäre eine grenzenlose Welt für alle. Für diese Wünschen und Träume lässt er sich gerne als Spinner und Fantast brandmarken.        

Alleine, mit einem Zitat aus Goethes ’Faust’ beginnend, eigenen Gedichten und singend am Flügel fortfahrend oder gemeinsam mit seinen langjährigen musikalischen Weggefährten Johannes Barnikel (Klavier, Trompete, Keyboards, Programming), Fany Kammerlander (Violoncello) und Severin Trogbacher (Akustikgitarre, Gitarre), dem Schlagzeuger Thomas Simmerl, einem Bläser- und Streicherensemble (unter Beteiligung von Miriam Hanika) sowie seinem Dauerproduzenten Florian Moser versteht es  Konstantin Wecker einmal mehr, die Zuhörer auf das Allerbeste und Nachdenkenswerteste zu unterhalten. Das ganze Geschehen auf “Utopia“ mündet in seiner durchdachten und dramaturgischen Ausrichtung  in einer brandneuen Version vom 1977 erstmals erschienenen und danach mit schöner Regelmäßigkeit, aus purer Notwendigkeit immer wieder reanimierten, bis heute aktuellen Protestsong Weckers schlechthin, “Willy“. Einen besseren Albumschluss hätte man sich nicht ausmalen können.  

Das beiliegende Booklet enthält ein Vorwort Konstantin Weckers und dazu noch sämtliche Gedicht- und Liedertexte.

Also, lasst uns endlich handeln und diese Welt durch die Aufgabe alter Denkmuster und falscher Überzeugungen, fehlgeleitetem Ehrgeiz und Überwindung der so stark verbreiteten nackten Gier  und des ewigen Neides reformieren. Von Konstantin Wecker dürfen wir alle lernen, wie das gehen könnte.

 

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