Kraan

Zoup

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.11.2023
Jahr: 2023
Stil: Jazzrock
Spiellänge: 52:39
Produzent: Kraan

Links:

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Plattenfirma: Bassball Recordings

Promotion: NuzzCom Music Office


Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Hattler

Guru Guru

Epitaph

Birth Control

Titel
01. Zoup
02. Rainy May
03. Überstürzter Aufbruch
04. Weit und breit
05. Twisted
06. Norwegen Dia
 
07. A Skyful Of Veils
08. Plain Vanilla
09. Bikinian Rhapsody (Bonus Track)
10. Aus allen Wolken (Bonus Track)
11. Norwegen Dia – Acoustic Version (Bonus Track)
Musiker Instrument
Hellmut Hattler Bass, Vocals
Jan Fride Drums, Congas
Peter Wolbrandt Guitars
Martin Kasper Keyboards, Vocoder
Johannes Pappert Saxophone
Ingo Bischoff Keyboards
Juergen Schlachter Add Ons, Percussion
Siyou Background Vocals

Vor ein paar Wochen waren noch die Rolling Stones in aller Munde. Das spektakuläre Platten-Comeback der britischen Rock'n'Roll Dinosaurier hat einiges an Staub aufgewirbelt. Insgesamt ein ziemlich irres und allgegenwärtiges Medienecho. Heute aber widmen wir uns KRAAN, einer langlebigen Band, die zumindest hier auf nationaler Ebene ebenfalls einen gewissen Legenden- bzw.Kultstatus genießt. 1971 in Ulm aus der Taufe gehoben und immer noch am Ball. Das können sicherlich nicht viele deutsche Bands von sich behaupten. BIRTH CONTROL, EPITAPH und GURU GURU fallen mir da spontan ein.  

Die in Ehren ergrauten Stars der sogenannten Frühsiebziger Krautrockszene schicken sich nun an, mit "Zoup" ein neues Album zu veröffentlichen. Quasi in Urbesetzung. Aufgepasst, liebe Leute, das ist nicht selbstverständlich und verdient per se schon mal Respekt.

Die altgedienten Recken um Hellmut Hattler und den Gebrüdern Jan Fride und Peter Wolbrandt, die mit Unterbrechungen seit 52 Jahren zusammenarbeiten, verstärken sich auf ihrem neuen Werk tatsächlich mit zwei Weggefährten aus frühen KRAAN Tagen, nämlich Saxofonist Johannes 'Alto' Pappert und dem inzwischen leider verstorbenen Ingo Bischoff an den Keyboards. Wenn auch nur auf zwei ausgesuchten Stücken. Ansonsten komplettiert der junge Tastenmann Martin Kasper das umtriebige Quartett, das ungefähr dort anknüpft wo es vor drei Jahren mit "Sandglass" aufgehört hatte.

"Zoup", der leicht verklausulierte Titel dieses wahrhaft schillernden Albums (der hübsche bunte Paradiesvogel auf dem Frontcover stammt übrigens von Jan Fride) soll laut Hattler darauf hinweisen, dass die vielfältigen Zutaten für die neuen Songs den unterschiedlichen Zutaten einer Suppe gleichkommen. Ein reichhaltiges Gebräu, das zufrieden und glücklich macht.

Mit der Kategorisierung ihrer eigenen Musik taten sich KRAAN ja schon immer schwer. Schubladendenken passt bis heute nicht in den KRAAN Kosmos. Man kann es Jazzrock nennen, doch letztlich greift das zu kurz. Mastermind Hattler quittiert das Ganze dann auch mit einem verschmitzten Lächeln und erklärt: "Wir sind ja von jeher - und jetzt mal wieder ganz besonders - planlos glücklich mit unserem Tun."

So finden wir in dieser frisch aufgerührten KRAAN'schen Ursuppe wieder so typische Ingredenzien wie Ethno-Flavour und Jazz-Spice, die mit einem tüchtigen Spritzer Ambient-Puder bestäubt werden. Schlussendlich klingt "Zoup" so typisch nach KRAAN wie man es sich nur wünschen kann. An manchen Stellen fehlt vielleicht der ungehemmte Elan, der forsche Entdeckergeist, das lodernde Feuer und die sprühenden Funken, die wir alle aus frühen "Kraan Live" Tagen zu schätzen wissen. Doch wir wissen alle nur allzu gut, dass man das musikalische Schaffen der unerschrockenen jungen Burschen aus 1974 nicht mit den eher etwas gesetzteren Kompositionen aus 2023 vergleichen darf. Die altersweise Klugheit und Besonnenheit der über 70-jährigen Kraaniche verbietet eine durchweg auf Vollgas ausgelegte Scheibe.

So wechseln sich in der Gegenwart energische und ziemlich muskulös daherkommende Nummern wie der Titelsong Zoup, oder das prickelnde Norwegen Dia und das behende Überstürzter Aufbruch mit eher schwebenden Songs wie Weit und breit und Bikinian Rhapsody ab. Stücke, die wirken als säße man auf den breiten Schwingen dieses freundlichen, kunterbunten Fantasievogels vom Frontcover und ließe sich ganz friedvoll durch die Gegend segeln. Weit und breit kein Stress. Glücklicherweise alles ganz entspannt. Ganz so wie es sich für agile und jung gebliebene Senioren mit Legendenstatus gehört. Genügend Gründe, ihnen weiter zu folgen.

 

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