Kreator Phantom Antichrist, Nuclear Blast, 2012 |
Miland "Mille" Petrozza | Vocals, Guitar | |||
Sami Yli-Sirniö | Guitar | |||
Christian "Speesy" Giesler | Bass | |||
Jürgen "Ventor" Reil | Drums | |||
| ||||
01. Mars Mantra | 06. United In Hate | |||
02. Phantom Antichrist | 07. The Few, The Proud, The Broken | |||
03. Death To The World | 08. Your Heaven My Hell | |||
04. From Flood Into Fire | 09. Victory Will Come | |||
05. Civilization Collapse | 10. Until Our Paths Cross Again | |||
Das neue KREATOR-Album wird von der Heavy Metal Szene schon heiß erwartet ! Kein Wunder ... die Thrash Metal-Legende aus Essen hat durch die letzten drei Scheiben "Violent Revoltion" (2001), "Enemy Of God" (2005) und "Hordes Of Chaos" (2009) selbst die Messlatte für "Phantom Antichrist" recht hoch angesetzt.
Und wer sich nach dem recht atmosphärischen Intro Mars Mantra das Titelstück und den darauffolgenden Track Death To The World angehört hat, der mag vermuten, dass alles beim Alten bleibt: Schnelle Stakkato Riffs und dazu ein motzender Mille, der seinem Ärger über Gott und die Welt Ausdruck verleiht.
Doch spätestens mit From Flood Into Fire wird der Zuhörer eines Besseren belehrt. Neben einem geshuffelten Rhythmus werden dort insbesondere im zweiten Teil mehrstimmige Gitarrenparts präsentiert, wie man sie von KREATOR im letzten Jahrzehnt selten zu hören bekommen hat.
Die Double-Bassdrum- und Speed-Rhythm-Attacken werden immer wieder von ruhigen Parts unterbrochen, die teilweise nicht mal von Drums unterlegt sind.
Zwar unterbricht das konventionelle Civilization Collapse diese Neuausrichtung noch einmal kurzzeitig, aber schon bei United In Hate reibt man sich verwundert die Augen, wenn Mille, nur von einer Akustikgitarre begleitet, uns seicht ein paar Worte in Gehör haucht.
Was den Gesang angeht, gibt es übrigens auch Neues zu berichten: Hat Mille in der Vergangenheit die Vocals oft alleine bestritten, so findet man auf "Phantom Antichrist" gleich mehrere Tracks, in dem der Refrain mehrstimmig in Stadionchor-Manier eingebrüllt wurde. Dieses Stilmittel hat anscheinend Jens Bogren in die neue Ehe mit eingebracht und mir gefällt es ganz gut.
Was übrigens auch für den Rest des Albums gilt. 2012 scheint ein gutes Jahr für Veränderungen zu sein. Diese fallen bei Mille und seiner Mannschaft zwar nicht ganz so vehement wie z.B. bei OPETH aus, der neu entdeckte Spaß an der Melodie gibt "Phantom Antichrist" jedoch eine ganz spezielle Note ohne dass der grundlegende Stil der KREATOR-Platten dabei verloren gilt.
Alles, was die Band in den letzten 10 Jahren in die Hand genommen hat, ist zu Gold geworden. Dies gilt für "Phantom Antichrist" ebenfalls uneingeschränkt. Viel mehr noch ... kompositorisch wird der KREATOR-Rotwein auch nach fast 30 Jahren Lagerung immer noch besser.