Kris Kristofferson

An Evening With Kris Kristofferson

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.10.2014
Jahr: 2014
Stil: Country, Singer-Songwriter

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Redakteur(e):

Holger Müller


Kris Kristofferson
An Evening With Kris Kristofferson, KK Records, 2014
Kris Kristoffersonvocals, acoustic guitar, harmonica
Produziert von: Joe Adams, Hugh Walker Länge: 105 Min 40 Sek Medium: CD
01. Shipwrecked In The 80's01. You Show Me Yours - Jesus Was A Capricorn
02. Darby's Castle02. Duvalier's Dream
03. Me & Bobby McGee03. The Heart
04. Here Comes That Rainbow04. Come Sundown
05. Closer To The Bone05. Billy Dee
06. Best Of All Possible Worlds06. The Promise
07. Help Me Make It Through The Night07. Sabbe And The Rose
08. Casey's Last Ride08. Jody & The Kid
09. Nobody Wins09. Broken Freedom Song
10. Feeling Mortal10. Sky King
11. From Here To Forever11. They Killed Him
12. The Circle12. The Pilgrim: Ch. 33
13. Loving Her Was Easier13. Sunday Morning Coming Down
14. Kiss The World Goodbye14. Sliver-Tongued Devil
15. I'd Rather Be Sorry15. For The Good Times
16. To Beast The Devil
17. Please Don't Tell Me
18. A Moment Of Forever
19. Why Me

Trotz aller Eskapaden und Militäreinsätze in seinem wilden Leben: Kris Kristofferson war immer der mit dem verschmitzen Lächeln; der Gutaussehende in den Reihen der HIGHWAYMEN, der weder die grimmige Präsenz von Johnny Cash hatte noch die düstere Aura eines Waylon Jennings oder gar die entrückte Hippie-Seele eines Willie Nelson. Selbst als Filmheld "Rubber Duck" im Kinohit "Convoy" dufte Kristofferson ganz unverfroren Ali McGraw vom Lkw-Sitz aus unter den Rock schielen und dabei ein netter Macho sein. Wie wird so jemand zur Ikone des Outlaw-Country?

Es sind Kristoffersons Songs, die, häufig genug von anderen gesungen, ihm diese Verehrung gebracht haben. Denn Kristoffersons Stimme, inzwischen noch brüchiger als früher, fehlte immer das ganz Besondere, aber seine Songs hatten es. Help Me Make It Through The Night wird die kommenden Jahrzehnte ebenso überdauern wie Me & Bobby McGee oder Silver-Tongued Devil - eine sehr passende Selbstbeschreibung des inzwischen auf Hawaii gelandeten Troubadours.

Ein Live-Doppelalbum als Spätwerk einer so langen Karriere ist eigentlich eine gute Idee. Ein Live-Solo-Album dagegen ist für einen Sänger wie Kris Kristofferson ein Drahtseilakt. Denn es ist eine Sache, einen alten Helden, gut gelaunt, im Saal wirklich live zu erleben, wie es die Zuhörer in der Union Chapel von London im September 2013 tun konnten. Die Präsenz eines solchen Mannes und auch das Gefühl, es könnte vielleicht die letzte Gelegenheit gewesen sein, ihn zu sehen, dürften überwältigend sein.

Auf Platte dagegen wirkt der Zauber nur bedingt - und umso schmerzlicher wird deutlich, was fehlt. Eine gute, zurückhaltende Band zum Beispiel, die die Songs tragen und ihre jeweiligen Nuancen herausarbeiten könnte. Kristofferson singt sich auf dieser Doppel-CD durch 34 Lieder, aber zu viele davon klingen so, wie der gerade zuvor gespielte. Was auch daran liegt, dass er alles andere als ein guter Gitarrist ist und man ab und an das Gefühl hat, die Gitarre ist verstimmt und er merkt es nicht.

Schade auch, dass Kristofferson ohne Band eine Vielzahl der Songs eigentlich nur anspielt und nach zwei, höchstens drei Minuten schon wieder beendet. Am tragischsten ist das ausgerechnet bei Help Me Make It Through The Night. Nach 1:45 Minuten ist bereits wieder Schluss - wohl auch, weil seine Stimme nicht mehr in die nötigen Höhen kommt.

Aber vielleicht ist dieses Album auch gar nicht gemacht, um allzu genau hinzuhören. Am besten stellt man sich einen verschmitzt lachenden 77-Jährigen vor, der einfach nur froh ist, noch am Leben zu sein und eine Bühne betreten zu können. Und sieht dabei vor dem geistigen Auge die alten Bilder vorbeiziehen, mit Rita Coolidge oder im Film "A Star Is Born" und freut sich, den langen Weg des "Highwayman" ein Stück mitgegangen zu sein.

Holger Müller, 19.10.2014

 

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