Krista Detor

Cover Their Eyes

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.09.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Cover Their Eyes, CoraZong Records, 2007
Krista Detor Vocals, Piano, Field Organ, Farfisa
Dave Weber Guitar, Vocals, Cajon
Steve Mascari Bass
Gäste:
Pete Brockman, Tom Clark, Jack Helsley Horns
Carrie Newcomer Vocals
Esme Folley, Anne Hurley Cello
Rick Hackler Banjo, Dobro
Art Heckman Harmonica, Guitar, Background Vocals
Slats Klug Harmonica, Accordion
Jim Krause Mandolin
Gordon Lowry, Frances Miller, Violin, Viola
Adam White, Pete Wilhoit Drums
Jason Wilber Guitars
Produziert von: David Weber Länge: 49 Min 19 Sek Medium: CD
1. Pretty Horses Run7. Anemic Moon
2. Marlene In A Movie8. Dinner With Chantal
3. The World Is Water9. Icarus
4. Go Ahead And Wait10. Waterline
5. Robert Johnson Has Left Mississippi11. How Will I Know
6. Cover Their Eyes12. Lay Him Down

Zunächst dachte ich, Krista Detor sei mit ihrem neuen Album ein wenig über's Ziel hinausgeschossen. Zu viele Ideen, zu viele opulente Arrangements, zu viele Abzweigungen vom üblichen Weg. Doch das ist natürlich Quatsch, denn "Cover Their Eyes" schon nach dem ersten oder zweiten Hördurchgang als kleine Enttäuschung zu brandmarken, käme einem schweren Fehler gleich.
Man muss dem Album Zeit geben, denn "Cover Their Eyes" ist ein Kunstwerk, ein Gemälde, sowohl musikalisch als auch lyrisch, das es zu entdecken und zu deuten gilt. Ähnlich einem Traum, der einen anfänglich verwirrt oder irritiert, ratlos zurücklässt, verängstigt oder belustigt, öffnen sich auf Krista Detors neuem Album einige Türen, die man zögerlich durchschreitet, sich neugierig umschaut und dann erleichtert feststellt, dass man gottlob nicht in einer Zelle gelandet ist.

"Cover Their Eyes" mag dem einen oder anderen etwas gewagt vorkommen, weil die wundervoll vertrauliche Atmosphäre ihres letzten Werkes "Mudshow" nur gelegentlich aufkreuzt und alle Beteiligten, wir reden schliesslich von immerhin 20 involvierten Musikern, sich auf eine abenteuerliche Reise begeben, die uns mit Querflöte, Posaune, Saxophon, Tuba, Cello, Violine, Mundharmonika, Akkordeon, Mandoline, Banjo, Dobro und diversen Gitarren, Bässen und Percussioninstrumenten beglücken. Doch natürlich sitzt die liebliche Krista auch wieder an ihrem Piano und verzaubert mit ihrer samtenen Stimme, die jede Menge Wärme und Zärtlichkeit verströmt. Und der alte Gefährte Dave Weber sorgt erneut für den sprichwörtlich guten Ton. Und so nach dem vierten, fünften Hördurchgang fühlt man sich dann auch wieder wie zu Hause.

Bei Kristas Stimme kommt mir häufig eine meiner anderen Lieblingssängerinnen in den Sinn, Eleni Mandell. Detor offenbart auf ihrem neuen Longplayer, ähnlich wie zuletzt Mandell, ihre Liebe zum Jazz und huldigt dieser gleich im Opener Pretty horses run und später auch im bewölkten Bar-Jazz von Dinner with Chantal, wo der Violinist ein hinreissendes Solo streicht.
Marlene in a movie erinnert nicht nur wegen des Titels an den alten Hit ihrer grossartigen Kollegin Suzanne Vega. Doch so eindeutige Assoziationen bleiben die Ausnahme, Detor bleibt ansonsten stets sie selbst, schürt zwar hin und wieder leise Gedanken an ruhmreiche Kollegen der Piano/Gesang-Fraktion, geht aber unbeirrt ihren eigenen Weg und das macht sie als Künstlerin so wertvoll. Sie hat ihre eigene, kraftvolle und lebendige Sprache gefunden. Wem es z.B. gelingt, so wunderbar poetische und anrührende Texte wie jene von Cover their eyes, How will I know und Icarus mit solch einer Seele streichelnden Musik zu verquicken, der verdient es einfach gehört zu werden.
"Cover Their Eyes" darf man aufgrund seiner intensiven, wagemutigen und variationsreichen, doch beileibe nicht zerrissen wirkenden Ausrichtung, zweifellos als Singer-Songwriter-Glanztat bezeichnen.

Frank Ipach, 07.09.2007

 

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