Kylie D. Hart

Hard Luck

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.01.2011
Jahr: 2011
Stil: Country

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Kylie D. Hart Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Kylie D. Hart
Hard Luck, Rebel Rose Music, 2011
Kylie D. HartVocals, Acoustic Guitar
Greg WhiteBass, Electric Guitar
Paul HolderDrums
Chan HortonKeyboards
Jim "Haystack" NovakSteel Guitar, Dobro
Reggie RuefferFiddle, Mandolin
Danny ChaffinBackground Vocals
Rocky GribbleElectric Guitar on State Of Our Union
Produziert von: Greg White Länge: 51 Min 43 Sek Medium: CD
01. Think08. If Heartaches Were Whiskey
02. Hard Luck09. Throw Up
03. Some Folks10. I Give
04. Get The Hell Out11. Leave me Be
05. Better By The Bottle12. State Of Our Union
06. I doBonus Track:
07. Firehouse Bar13. The Brave

Direkt aus Texas galoppiert dieses Girl in meine Wohnstube und augenblicklich kommt mein Stuhl ins wippen. Kylie D. Hart heißt das Mädel und kommt mit so einem erfrischenden Schwung, dass mir gleich jegliche Wintertristesse flöten geht.
"Hard Luck" ist gerade mal ihr Debütalbum und trotzdem klingt Kylie schon so ausgereift, als würde sie Jahrzehnte auf der Bühne stehen. Na ja, was man drüben alles mit den Genen schon mitkriegt. Dafür muss man hierzulande lange ackern.
Stilgerecht kratzt eine Fiddel die Einleitung von Think und schon sind wir im besten Country-Rock-Drive. Hat ein bisschen was von Neil Young, wenn der Richtung Nashville tendiert. Sobald die Stimme einsetzt, bin ich dann völlig hin und weg. Genauso muss das klingen! Eine gewisse Tiefe, nicht zu dünn, immer leicht glimmend, wie die Glut unter einem Lagerfeuer, und ein Timbre, welches mich nicht unwesentlich an Mary McBride erinnert und die ist ja eine meiner absoluten Favoriten!
Dazu spielt ein offensichtlich erfahrener Haufen von Musikern, wovon sich zunächst die Steel Guitar am besten neben der Fiddel präsentiert. Aber auch der Twang der Lead-Gitarre erfreut und die Rhythmusgruppe bestimmt den Herzschlag des Hörers. Lasst den Honky Tonk beginnen!
Ich könnte stundenlang nur dieser Stimme zuhören, aber natürlich sind es immer auch die Songs, die einen Künstler ausmachen, und die sind hier praktisch durchgehend richtig gut. Der Titelsong hat einen leicht balladesken Charakter, aber so, dass man immer gespannt lauscht, weil ständig eine gewisse Spannung vorhanden ist, oder weil es in dieser sehr "offenen" Produktion Spaß macht, den auftauchenden Elementen zu lauschen. Ob das die Instrumente sind, oder die Texte oder der tolle Gesang. Ja, wenn es sein muss, dann liefert Kylie auch einen ordentlichen "growl".

Normalerweise steh ich mehr auf die Up-Beat Nummern, aber erstens sind die hier ja ebenfalls reichlich vorhanden und zweitens klingen Songs wie Some Folks einfach so traumhaft - gerade dann, wenn Kylie mit sich selbst Harmonie singt - dass man geradezu verzückt zuhört. Also, wer ein bisschen ein Herz für Country und Country Rock hat, der muss hier reinhören!
Und wer einfach nur einen Song für die Fahrt in die Stadt am Samstagabend braucht, der sollte sich Get The Hell Out in die Autostereoanlage schieben. Wer da nicht in Schwung kommt, der bleibt besser zu Hause. Kann aber auch passieren, dass er sein Auto an dem Abend gar nicht mehr verlässt und nur mit diesem Album durch die Nacht "cruist".
Wer dann doch bei der Farm-Party ankommt, der wird mit dem Country-Stomp von Better By The Bottle aufs Beste empfangen und wird sich gleich ausgelassen an der Bar oder gar auf der Tanzfläche wiederfinden. Und der Refrain ist auch gleich gelernt.
Mit am berührendsten ist wohl der Song I Do. Eine fantastische Countryballade mit Gänsehautcharakter und dem Eingeständnis ihrer Liebe zu ihrer Lebensgefährtin. Ja, so ist das heute. Filme wie "Brokeback Mountain" werden gedreht und Countrymädels verloben sich mit ihrer Freundin. Mir ist beides recht und wenn solche Songs daraus entspringen, bin ich gar begeistert.
Wie gesagt, gefallen mir prinzipiell die schnellen Songs, wie Firehouse Bar besser, aber manchmal - und hier ist manchmal - sind es die Balladen, wie If Heartaches Were Whiskey, zumal, wenn sie sich mit solchen Texten und zu solchen Hymnen aufschwingen. Da sehnt man sich fast nach Herzschmerz.

Der Ohrwurm-Single-Hit Throw Up bringt einen zurück in die Wirklichkeit und eine rasante Fahrt den Berg runter und kaum eine Chance auf einen Stopp. Hier geht es höchstens bei der Ausfahrt "Country Party" raus. Erneut herrlich von Steel Guitar und einer perfekten Rhythmusgruppe getrieben.
Wenig Interpreten können mich mit ihrer Stimme so faszinieren wie Kylie D. Hart und das funktioniert eben auch und besonders bei den Balladen. Ich will nicht zu weit greifen, aber manchmal erinnert mich das an die Country-Ikone Dolly Parton.
Absoluter Anspieltipp ist Leave Me, voller Dynamik, schwerer Orgel, und sehr rockig. Da kommt diese kraftvolle Stimme ebenfalls super zur Geltung und mit State Of Our Union und The Brave beschließen zwei weitere tolle Songs ein beeindruckendes Debütalbum. Da muss man, denke ich, selbst bei etablierten Künstlern lange nach so einem durchgehend guten Album suchen.
Für mich ist "Hard Luck" schon jetzt ein der erfreulichsten musikalischen Überraschungen für dieses Jahr und Kylie D. Hart mein ganz persönliches "Sweetheart Of The Rodeo"!

Epi Schmidt, 08.01.2011

 

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