La Sera Music For Listening To Music To, Polyvinyl Record, 2016 |
Katy Goodman | vocals, bass | |||
Todd Wisenbaker | guitar, vocals | |||
Ryan Adams | guitar, synthesizer | |||
Greta Morgan | guitar | |||
Nate Lotz | drums | |||
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01. High Notes | 06. I Need An Angel | |||
02. A Thousand Ways | 07. Time To Go | |||
03. One True Love | 08. Shadows Of Your Love | |||
04. Begins To Rain | 09. Nineties | |||
05. Take My Heart | 10. Too Little Too Late | |||
Penelope Houston und Chrissie Hynde, Roger McGuinn und Johnny Marr; es sind nicht die schlechtesten Vorbilder, an denen sich Katy Goodman und Todd Wisenbaker auf dem vierten Album ihrer Band LA SERA orientieren. Pardon, eigentlich ist es ja erst das zweite, weil Goodman unter diesem Alias zunächst alleine zwei Platten aufgenommen hat. Und ganz streng genommen ist es sogar erst das erste gemeinsame LA SERA-Album, weil die beiden erst vor dieser Platte geheiratet und nun gemeinsam Songs geschrieben haben. Fluffige Songs, mit Jingle-Jangle wie eine moderne Version der Byrds und Schrammel-Riffs wie sie in einer Mischung aus Johnny Marr und den PRETENDERS entstehen könnten. Und allesamt, wie es sich für gute Indie-Pop-Songs gehört, nicht länger als drei Minuten.
Vermutlich muss man viel kalifornische Sonne genossen haben, wie Goodman es seit ihrem Umzug von der Ost- an die Westküste tut, damit solche Songs selbst beim Melancholiker Ryan Adams – hier als Produzent tätig - keine Schattenseite bekommen. Obwohl, es darf auf "Music For Listening To Music To" auch mal ein bisschen traurig werden. Aber nur ein bisschen. Ganz zum Schluss, wenn Too Little Too Late Wehmut nach sonnigeren Tagen aufkommen lässt. Aber davor erklingt „scrappy stuff“, wie Goodman, einst Bassistin der Band VIVIAN GIRLS, selbst anmerkt. „Scrappy“ im Sinne von: Ein bisschen Rockabilly, dazu der typische Rickenbacker-Sound (die Wisenbaker deutlich besser spielt als er singen kann…), Garagen-Drums und Goodmans hohe, klare Stimme. A Thousand Ways, fast könnte man meinen, Karen Carpenter weilte wieder unter uns.
Die Plattenfirma wiederum verkündet viel lieber, dass Wisenbaker der Typ war, der Ryan Adams zu seiner Platte "1989" motivierte, jenes merkwürdige Taylor-Swift-Cover-Album. Davon ist bei LA SERA zum Glück ebenso wenig zu spüren wie von Adams ansonsten superben Americana-Sound. Ein Album für Kalifornien-Reisende, deren Byrds- und Bangles-Platten endgültig zu viele Kratzer haben…