Lake Placid Make More Friends, Universal Music, 2004 |
Lasse Sort | Synthesizers, Bass, Organ & Percussion | |||
TK | Vocals & Organ | |||
Christoffer Griebel | Guitar, Synthesizers & Backing Vocals | |||
Frederick Sølberg | Guitar, Melodica & Synthesizers | |||
Jacob Lundgaard | Drums & Percussion | |||
Nikola Callisen Friis | Trumpet, Glockenspiel & Vocals | |||
Thor Andreas Rasmussen | Flute, Bass, Organ, Piano & Backing Vocals | |||
Jannis Noya Makrigiannis | Glockenspiel, Drums, Percussion, Guitar & Vocals | |||
| ||||
1. Me And My Friends | 6. Are You With Me | |||
2. Is This Love | 7. We Are The Lakes | |||
3. Get Up | 8. My Machine | |||
4. Chimes | 9. To Enjoy Life | |||
5. This Air | 10. We All Bleed | |||
Die sage und schreibe achtköpfige Truppe aus Dänemark ist seit 2001 musikalisch aktiv und hat dabei mehr und mehr Anerkennung und Beachtung gefunden. Insofern gilt der Titel ihres neuen Albums nicht nur als Aufforderung an den Zuhörer, die zwischenmenschlichen Seiten des Lebens nicht zu vernachlässigen, sondern steht geradezu programmatisch für LAKE PLACID selbst. Sind sie doch ihren Wurzeln treu geblieben (im Cover sind zahlreiche Freunde der Musiker abgebildet) und verschaffen sich gleichzeitig mit ihrer erfrischend vielfältigen, unkonventionellen Musik immer mehr neue Freunde.
Irgendwie sind es doch auch dänische Tugenden, die LAKE PLACID auszeichnen: Spielfreude, Lockerheit und Nonkonformismus. Man sieht das Leben nicht ganz so eng, ohne es gleich auf die leichte Schulter zu nehmen und hat Spaß daran, etwas abseits des Mainstream seine eigenen Wege zu finden. Schon der Opener Me And My Friends weist die Richtung: schwungvoll eingängiger Lo-Fi-Pop. Das nachfolgendeIs This Love erinnert mit seinem Trash-Appeal durchaus an vergangene Achtziger Jahre Perlen (derer es nicht so wahnsinnig viele gab) wie BLONDIE, TALKING HEADS oder DEVO.
In Get Up paart sich naiver Charme mit Mut zum schrägen Pathos, während Chimes ein zartgliedriges Stück zwischen Harmonienseligkeit und spröder Stupidität darstellt, als hätte sich Kate Bush in einem Raum voller Casios verirrt. Die Hochemotionsballade This Air besticht mit etwas Trompeten-Wehmut, im anschließenden Are You With Me vereint sich Tex-Mex-Stimmung mit einem Beat der Marke SUGARCUBES zu einem höchst ohrwurmtauglichen Ganzen.
Der nächste Song ist ein heißer Kandidat als Konzertopener, schließlich heißt er We Are The Lakes und entpuppt sich als leicht fiepsiger New Wave, der in einem kompakten, sehr eingängigen Singalong-Refrain mündet. My Machine entführt dann sogar auf den klassischen Tanzboden, Abteilung Lateinamerika und wartet mit einem eleganten Rumbarhythmus auf. Das nachfolgende, wirklich großartige To Enjoy Life klingt fast, als wäre Joni Mitchell auf Lo-Fi-Pop-Pfaden gewandelt und zum guten Abschluß gibt es mit We All Bleed noch einen hittauglichen Midtemposong voller Sehnsucht.
Ein bei aller Natürlichkeit und Unverkrampftheit sehr clever arrangierter Gemischtwarenladen, Independent Pop mit vielen trashigen Achtziger Jahre Synthies, zusammengehalten von einer grandiosen Sängerin Tania Kristin Ballentine alias TK. Aber das alles würde LAKE PLACID noch nicht von vielen anderen Indie Pop Bands abheben, wenn sie nicht in der Lage wären, so tolle Songs zu schreiben. Hier gibt es überreichlich Hitpotential ohne deshalb Kompromisse eingehen zu wollen.
Eine sehr spannende, lebendige und innovative Scheibe, die LAKE PLACID sicherlich viele neue Freunde bringen wird.