Titel |
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01. ReProgram |
02. Pointing Fingers 1 |
03. Stand Your Ground |
04. Technology |
05. Reaction Formation |
06. Limitless |
07. Wide Open |
08. Chaotica |
09. Spell Of Domestication |
10. Perfect World |
11. A Mind At War |
Musiker | Instrument |
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Lance King | Gesang |
Kim Olesen | Gitarre & Keyboards |
Markus Sigfridsson | Gitarre & Keyboards |
Rich Hinks | Bass, Gitarre & Keyboards |
Morten Gade Sørensen | Schlagzeug & Percussion |
Fred Columbo | Keyboards |
Mattias IA Eklundh | Gitarre |
Jakob Riis | Bass |
Der Amerikaner Lance King ist eine bekannte Größe in der Welt des Power und Progressive Metal. Dafür ist in erster Linie seine Arbeit mit den Bands BALANCE OF POWER und PYRAMAZE verantwortlich, mit denen er sehr starke Alben einspielte. Dabei war er aber immer nur der Sänger, der die Vorgaben der Komponisten umsetzte. Daneben hat King aber eben auch immer wieder eigene Ideen, die er dann konsequenterweise lieber individuell umsetzen will. Und so kam es nach acht langen Jahren Wartezeit – seit “A Moment In Chiros“ - zu diesem Solo-Werk, seinem nunmehr zweiten, unter dem Titel “ReProgram“.
Musikalisch bietet King mit einer ganzen Reihe an prominenten Mitstreitern eine gelungene Mischung aus Power und Progressive Metal, die sich in den besten Momenten – wie etwa in Wide Open oder A Mind At War - mit den Highlights von ganz großen anderen Bands aus dem Bereich wie etwa QUEENSRYCHE (beim erstgenannten Lied) oder DREAM THEATER (im Fall des letzteren Songs) messen lassen kann. Das liegt natürlich nicht nur an den besonderen gesanglichen Fähigkeiten von King, sondern insbesondere auch daran, dass in diesen Momenten dann auch kompositorisch einfach alles perfekt zusammenkommt.
Das sollte aber nicht so verstanden werden, als seien die anderen Lieder nicht ebenfalls gelungen. Allen voran der Titeltrack kann ebenso überzeugen wie etwa auch Stand Your Ground, Reaction Formation, Limitless oder Perfect World. In diesen Stücken gibt es immer wieder auch musikalische Momente, die an KAMELOT erinnern, die ja mit Tommy Karevik einen ähnlich begnadeten Sänger in ihren Reihen haben. Aber es zeigt auch, was für ein exzellenter Songwriter King ist, dass er es mit den Großen aufnehmen kann. Aber die beiden weiter oben genannten Songs sind aus meiner Sicht eben die absoluten Höhepunkte dieses durch die Bank starken Albums.
Ebenso faszinierend wie die Songs ist die Geschichte, die King hier erzählt. “ReProgram“ geht von der wohl kaum bestreitbaren Hypothese aus, dass Kinder einen inneren Wissensdurst haben, dem wir viel zu früh Grenzen und von Außen so genannte Wahrheiten vorgeben. Dies kann sowohl die Bereiche Bildung, Sexualität, Geschlechterrollen, Familie, Religion oder Karriere betreffen. King fasst das in etwa so zusammen: „Das Wichtigste, was man tun kann, ist die limitierenden Annahmen abzustreifen, die man in seiner Jugend als Wahrheiten akzeptiert hat. Das befreit einen von den Ketten, die uns halten, den Ketten des Unterbewusstseins.“ Diese Idee setzt King hier in Texte und Musik um und lässt den Hörer an der befreienden Kraft teilhaben.
Im Vergleich zum ersten Solo-Album, “A Moment In Chiros“, erscheint mir das neue Werk “ReProgram“ mit etwas mehr klanglicher Power daherzukommen. Das liegt zum Teil auch an der deutlich druckvolleren Produktion, für die sich King mit Jacob Hansen ja wirklich eine Koryphäe ins Boot geholt hat. Eine Entscheidung, die das Album hörbar auf eine neue Stufe hebt. Aber auch die Songs sind noch etwas leidenschaftlicher (was ja vielleicht auch mit der kraftvollen Aussage der Texte zusammenhängt). Im Vergleich von zwei exzellenten Solo-Album ist das neue ganz klar der Primus inter Pares (Erste unter Gleichen) und definitiv eines der besten seiner gesamten Karriere.