Larkin Poe Kin, RH Music, 2014 |
Rebecca Lovell | Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Mandolin | |||
Megan Lovell | Vocals, Lap Steel Guitar, | |||
Robby Handley | Bass, Upright Bass | |||
Jonathan Flaugher | Upright Bass | |||
Jimmy Paxson | Drums | |||
Chris Seefried | Electric & Acoustic Guitars, Piano, Synths, | |||
Joe Sublett, Darrell Leonard | Horn Section | |||
Damien Lewis | Bass, Synths, Programming | |||
KT Thomas | Hammond Organ, Melodica | |||
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01. Jailbreak | 07. High Horse | |||
02. Don't | 08. Sugar High | |||
03. Stubborn Love | 09. Jesse | |||
04. Dandelion | 10. Banks Of Allatoona | |||
05. Crown Of Fire | 11. We Intertwine | |||
06. Elephant | 12. Overachiever | |||
Ihren Entdeckergeist haben die beiden Lovell Sisters, Rebecca und Megan, seit jeher gepflegt. Betrachtet bzw. hört man ihre älteren LARKIN POE EP-Veröffentlichungen, stellt man fest, dass sich all ihre Scheiben zumindest einem leicht unterschiedlichen Ansatz verpflichtet fühlten, wenngleich sie bisher tendenziell jeweils ihren Americana-Wurzeln treu blieben.
Neuerdings möchten uns die lieblichen Geschwister mit einem Rock- und Pop Brett auf ihre Seite ziehen. Schaut man auf die Portaitfotos ihres ersten full length Albums "Kin", nimmt man rein äußerlich eine Wandlung zu echten tough girls wahr. Rebecca und Megan präsentieren sich tatsächlich etwas verwegener und auf gewisse Weise sexier als seinerzeit zu Country-und Bluegrass-Zeiten.
O-Ton LARKIN POE: "Ich schätze unsere Fans werden etwas überrascht sein. In unserem neuen Projekt verlassen wir die Straße der polierten Höflichkeit und klingen schon etwas rauer und kantiger. Wir rocken mit unseren elektrischen Klampfen genau wie die Jungs. Also, warum sollen wir unseren Freak-Flagge nicht ein wenig höher hissen?"
"Kin" klingt in seiner Gesamtheit jedoch nicht so extrem rockig wie der eine oder andere Langzeit-Fan womöglich befürchtet. Das Album verstrahlt eher einen universellen, wenn auch leicht angeschrägten Indie-Pop-Appeal mit klugen Schlenkern in Richtung Soul à la Amy Winehouse oder Duffy (Jailbreak und Jesse) und gelegentlichen Rückbesinnungen auf ihre folkigen Country-Wurzeln (Crown of fire). Wenn krachend gerockt wird, dann im stampfenden und groovenden Blues-Rock Modus von Sugar high. Ansonsten klingen die Ladies auch schon mal so aufgeweckt wie Sheryl Crow zu ihren besseren Zeiten (man höre das fließende Stubborn love) oder sie wecken flüchtige Erinnerungen an die junge Alanis Morissette.
Der heimliche Hit, der eine Song mit unverschämtem Ohrwurmpotential und Radioqualitäten dürfte wohl das glitzernde Don't sein. Eine freche Mixtur aus Pop und Glam-Rock Versatzstücken. Druckvoll, tanzbar, catchy und hochgradig charmant. Die absolut andere Seite der beiden Schwestern Rebecca und Megan Lovell.
LARKIN POE bleiben also wandelbar und voller Überraschungen. Das ehrt sie und kürt sie als ernsthafte und integre Künstler.