Larkin Poe

Kindred Spirits

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.12.2020
Jahr: 2020
Stil: Blues
Spiellänge: 33:30
Produzent: Larkin Poe

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Robert Johnson

Phil Collins

The Allman Brothers Band

Neil Young

Lenny Kravitz

Elton John

Eric Clapton

Titel
01. Hellhound On My Trail
02. Fly Away
03. Rockin' In The Free World
04. (You're The) Devil In Disguise
05. In The Air Tonight
06. Nights In White Satin
 
07. Who Do You Love
08. Take What You Want
09. Ramblin' Man
10. Bell Bottom Blues
11. Crocodile Rock
Musiker Instrument
Rebecca Lovell Acoustic & Resonator Guitar, Percussion and Vocals
Megan Lovell Lap Steel, Percussion and Vocals
Caleb Crosby Percussion on Tracks 2 & 4

Die Schwestern Lovell firmieren bekanntermaßen unter dem Namen eines ihrer Vorfahren namens LARKIN POE (welcher sogar eine entfernte Verwandtschaft zu einem gewissen Edgar Allen aufweist) und mischen bereits seit einiger Zeit die Blues-Szene, nicht nur in den Staaten, gehörig auf. Im Sommer erst erschien ihr fünftes Studioalbum "Self Made Man" und nachdem - wie bei den meisten Kolleginnen und Kollegen - tourneemäßig nichts ging, griffen sie die Idee auf, ein Album eigenen Songfavoriten aufzunehmen. Bereits seit Jahren präsentieren sie solche auf ihrem YouTube-Kanal und die Fans waren ebenso begeistert, wie eifrig dabei, Songs vorzuschlagen.

So haben sie sich elf Songs ausgewählt und diese ihrem typischen, Blues-basiertem Stil angepasst. Dabei sind durchaus ein paar Überraschungen. Bei Robert Johnsons Hellhound On My Trail mussten sie noch nicht so viel Eigeninitiative entwickeln. Diese Art von Down-Home-Blues haben sie absolut intus und der passt perfekt zu ihrer üblichen Spielart, mit Rebeccas Akustik/Resonator-Gitarre und Megans Lap-Stil-Künsten, sowie ihren bestens harmonierenden Stimmen.

Beim nächsten Titel, Lenny Kravitz' Fly Away, war schon etwas mehr Inspiration gefragt, aber auch mit ihrer “Stripped-down“-Version können die beiden überzeugen. Rau und ursprünglich mit einem bittersüßen Touch durch die Stimmen der beiden Mädels

Rockin' In The Free World wird eigentlich bevorzugt von Rockbands genutzt, um es mal richtig krachen zu lassen. Oder von gewissen, unbelehrbaren Präsidenten. LARKIN POE schaffen es, Neil Youngs Song in die Nähe einer Akustikversion von Nothing Else Matters zu versetzen. Das hat jetzt mit Blues (vom Thema mal abgesehen) nicht mehr viel zu tun, aber ist durchaus interessant und cool gemacht. King Elvis Presley kommt einem nicht unbedingt gleich in den Sinn, wenn man an Blues denkt. Was allerdings hier aus (You're The) Devil In Disguise für eine bluesige Desert-Rock-Nummer wird, das kommt schon richtig klasse. Herr Tarantino, hören sie doch mal hier hin, allein die Nummer wäre ein weiterer Film von ihnen wert.

 

Die Überraschung des Albums ist sicher Phil Collins' In The Air Tonight. Da gehört auch ein gewisses Selbstvertrauen dazu, so einen Welthit zu schnappen und ihn ganz neu zu interpretieren. Gut, der Charakter geht nicht verloren, dazu ist die Melodie zu präsent, aber nur mit ein bisschen Percussion und einer atmosphärischen Slide-Gitarre so eine Spannung zu erzeugen – gut gemacht.

Ähnlich könnte man über Nights In White Satin urteilen, der ersten Single aus diesem Album. Schön, hat bisschen was von einer Lagerfeuer-Variante, aber auch das Filmmusik würdig. Herr Wenders, für sie vielleicht?

 

Gut bei Bo Diddleys Who Do You Love sind die Sisters wieder auf ihrem Lieblingsspielfeld, da geht nichts schief. Trotzdem ist auch hier der neue Ansatz lobenswert. Nicht zuletzt Megans herrlich raues Slide-Spiel. Take What You Want stammt im Original vom US-Rapper Post Malone, ist Rock-orientierten Hörern aber womöglich mehr von Ozzy Osbournes letztem Album ein Begriff. LARKIN POE widerstehen der Versuchung sich an der eh schon akustisch angelehnte Version von Ozzy zu orientieren, sondern bringen den Song mehr als folkige, Grunge-Fassung.

 

Bei Ramblin' Man geht man wieder keine großen Risiken ein. Mit den ALLMANS will man sich ja auch nicht unbedingt anlegen. Und auch Eric Claptons Bell Bottom Blues schleicht sich nicht so weit vom Original weg, kommt aber durchaus sehr stimmungsvoll und ansprechend.

Zum Schluss Crocodile Rock als Wohnzimmer-Variante. Nun, klingt eigentlich besser, als ich erwartete und die Idee, sich beim Refrain zurückzunehmen und die melancholische Slide-Gitarre Song und Album langsam verklingen zu lassen, hat auch was.

Das Album ist jetzt nicht die Sensation schlechthin, aber unterhält, inspiriert und macht durchgängig Spaß. Und überbrückt. Was will man mehr?

 

 

 

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