Last Tribe The Uncrowned, Frontiers Records, 2003 |
Magnus Karlsson | Guitar, Keyboards, Backing Vocals | |||
Dick Lovgren | Bass | |||
Rickard Bengtsson | Vocals | |||
Jaime Salazar | Drums | |||
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1. Healer | 6. April sky | |||
2. The chosen one | 7. Sound of rain | |||
3. Sacrifice | 8. Only the innocent | |||
4. The uncrowned | 9. Full moon | |||
5. Otherworld | 10. Call of the tribe | |||
Wie kommen eigentlich vier Schweden, die für den hohen Norden klassischen Melodic Metal, versetzt mit progressiven Elementen spielen, zu einem italienischen Label?
Egal, jedenfalls liegt zur kalten Jahreszeit das neue Album von LAST TRIBE vor und eignet sich, jedenfalls für das entsprechende Klientel ausgezeichnet als Geschenk für den Stiefel oder den Gabentisch.
Schon der knallige Opener Healer, irgendwo zwischen Melodic Hard Rock und Prog Rock weiß vollauf zu überzeugen.
Weiter geht es mit The chosen one: Marschierende Gitarren, bollernde Bässe, Fülle gebende Keyboards, treibende Drums und kristallklare Vocals vereinen sich zu einem kraftvollen, geradezu majestätischen Gesamtgebilde.
Das nachfolgende Sacrifice ist eine Metalballade völlig ohne Schwulst, während der Titeltrack als fulminanter Prog-Rock-Kracher mit einem schneidenden Gitarrensolo vom Mastermind der Gruppe, Magnus Karlsson, der im wesentlichen auch für das Songwriting verantwortlich ist, daherkommt.
Apropos Karlsson: Der hat mit Steve Morse, Steve Vai und Allan Holdsworth doch wirklich edle Vorbilder. Und nun mit Dick Lovgren (ex-ARMAGEDDON) und Jaime Salazar (ex-THE FLOWER KINGS) zusammen mit Kumpel und LAST TRIBE-Gründungsmitglied Rickard Bengtsson auch die richtigen Mitstreiter.
Aber weiter auf dem Album: Das sich anschließende Otherworld ist eine progressive Metalnummer mit einigen Haken und Tempowechseln. Nach dem instrumentalen Zwischenspiel April sky, das sich vom ruhigen Akustikstück zur Breitwandnummer mausert, folgt das mächtig vorwärts stampfend donnergrollende und dennoch melodieverliebte Sound of rain. Der eingeschlagene Weg wird auch mit Only the innocent fortgesetzt: Knackige Bässe, schiebende Gitarren - kurzum Prog Rock ohne Schleim und unnötiges Gezwirbel.
Nach der strahlenden Powerballade Full moon setzt es mit Call of the tribe ein reichlich speediges Stück Melodic Metal zum Abschluß.
LAST TRIBE bieten auf ihrer neuen Scheibe einen stil- und geschmackssicheren Stilmix aus Melodic Metal, Hard Rock und Prog Rock. Dabei bleiben sie vollkommen kitschfrei und ohne Geschwurbel, es wird nicht sinnentleert gefrickelt, sondern dem Hörer richtig gute Songs in herausragendem Sound geboten. Prädikat absolut empfehlenswert.