Diamond Dogs

Burning Bugs

Lauchhammer, Real Music Club, 20.01.2007

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 20.01.2007

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Redakteur(e):

Epi Schmidt

Ralf Stierlen


Lauchhammer, Real Music Club, 20.01.2007

Ein Jahrhundertsturm wehte zwei Tage zuvor über Deutschland hinweg und gerade in Lauchhammer hat Kyrill noch mal richtig Gas gegeben und sich einiger Dächer und Werbetafeln angenommen. Vor der ehemaligen Kirche, die Ralf Rischke zusammen mit Rainer Nitzsche und einigen weiteren Freunden zum REAL MUSIC CLUB umgebaut haben, scheute sich der Wind dann aber doch.
Wäre ja auch zu schade gewesen, denn der im Herbst 2006 eröffnete Club beeindruckt sofort beim Betreten mit seiner geschmackvollen Einrichtung. Sofort schießt einem das Wort Saloon durch den Kopf. Naturgemäß hat der relativ neue "Laden" noch nicht den Jahrzehnte alten Charme eines "Manitu" in Forst, aber er ist auf bestem Weg dahin und bereits jetzt ein ganz heißer Tipp.
Burning Bugs So sind auch meine 6 Stunden Anreise umgehend vergessen, sobald ich hier angekommen bin. Außerdem steht ja auch noch ein Konzert an diesem Samstagabend an und um 20.30 Uhr betreten die BURNING BUGS die Bühne, um für die richtige Einstimmung zu sorgen. Geschult wurde diese, mittlerweile zum Trio geschrumpfte, Newcomerband von keinem geringeren als Ecki Lipske, der nicht nur ostdeutschen Musikhörern als Mitglied der legendären ELECTRA ein Begriff ist.
Recht couragiert gingen denn auch die beiden Grabowski-Sisters, Sarah und Laura, und Gitarrist David Uhle ihr Set an. Getreu dem Motto "Girl's got rhythm" sind die Mädels für Bass und Schlagzeug zuständig und den Gesang erledigt Sarah auch gleich mit. HOT CHOCOLATES Every 1's A Winner bekam einen We Will Rock You-Beat und NIRVANAs Come As You Are fand sich in einem Reggae-Gewand wieder.
Burning Bugs Nicht nur das jugendliche Alter der Band sorgte für eine größer werdende Schar - wenngleich mit ehrfurchtsvollem Abstand - vor der Bühne. Ein bisschen mehr Dynamik würde den Songs zwar nicht schaden, aber damit ist wohl in nächster Zukunft zu rechnen. Ebenso mit eigenen Songs.
Bei Songs von GREEN DAY und Joan Jetts I Love Rock'n'Roll brandete weiterer Jubel auf und als die BURNING BUGS zum Schluss Schneeflöckchen in RAMONES' Blitzkrieg Bop-Manier verrockten, kamen die Drei nicht ohne Zugabe davon.
Ein beeindruckender Start dieser Band und, wer weiß, vielleicht dürfen wir ja eines Tages ihr Debütalbum im "Hooked on Music" besprechen.

Diamond Dogs Das Debütalbum der DIAMOND DOGS liegt schon ein paar Jahre zurück und mein Unverständnis über die immer noch zu schwachen Reaktionen, nicht nur hierzulande, bei Kauf von CDs und Besuch von Konzerten dieser absoluten Rock'n'Roll Band wächst zunehmend. Heute Abend kann man allerdings zufrieden sein. Über 200 Gäste haben den Weg in den Real Music Club gefunden. Der Sound passt, die Lautstärke ist angemessen und mit Closest I Ever Been To Memphis werfen uns die DIAMOND DOGS schon das erste Brett an den Kopf. Es rockt von Beginn an gnadenlos geil und man braucht nur noch den Autopilot einzuschalten und sich einfach gehen zu lassen.
Diamond Dogs Den wenigsten wird aufgefallen sein, dass drei neue Bandmitglieder auf der Bühne stehen. Neben dem kurzfristig zu ersetzenden Drummer ist auch ein neuer Gitarrist und ein neuer/alter Bassist mit an Bord. Mehr über den Verbleib von Fred Fagerlund in meinem Interview. Am Bass macht Stefan Björk jedenfalls nicht nur optisch eine hervorragende Figur. Kein Wunder, hat er doch schon vor Jahren mit den DOGS im Studio und auf der Bühne gestanden. Sein powervolles Spiel bekommt den Songs sehr gut und sein Stageacting erinnert mich stark an andere Bassisten wie Nigel Mogg (QUIREBOYS) oder auch Pete Way (UFO). Gitarrist Lars Karlsson fügt sich gleichfalls bestens ein und mit seinem sehr bluesigen Spiel verhilft er den Songs zu neuen Glanzlichtern.
Diamond Dogs Die "neuen" Jungs in der Band könnten mit ein Grund für relativ viel ältere Songs, gerade vom Album "Too Much Is Always Better Than Not Enough" sein. So sorgen Every Little Crack, Bound To Ravage und der Charity Song für weitere Ausgelassenheit, vor und 'on stage'.
Sulo agiert wie ein junger Rod Stewart, ein bartloser Chris Robinson oder auch rauerer Mick Jagger und steckt diese drei zusammen in den Sack. Obwohl ich vermute, dass er etwas angeschlagen ist - verschwindet während mancher Soli von der Bühne - reißt er immer noch jeden einzelnen im Saal mit. Da fetzen vereidigte Jam-Rocker enthemmt über die Tanzfläche und progressive Juristen drängt es an den Bühnenrand. Na ja, in dubio pro reo.

Diamond Dogs Vom aktuellen Album "Up The Rock" sind also nicht so viele Titel im Set. Den Opener Generation Upstart enthalten sie uns aber glücklicherweise nicht vor. Da wo auf den Alben oft der weibliche Background-Gesang ein wichtiger Aspekt ist, setzt live Mats 'Magic' Gunnarsson mit seinem Saxofon ein und beschwört sofort Vergleiche zu Bobby Keith (STONES-Saxofonist) herauf. So bekommen Stücke wie Hardhitter oder Mighty, Mighty Mountain zusätzliches Feuer. Gerade bei letzterem steigert sich die Band so richtig rein und spielt sich die Solo-Bälle kreuz und quer zu.
Diamond Dogs Herzstück und Sympathieträger Nr. 1 ist natürlich Henrik "The Duke Of Honk" Widén. Wie üblich auf einen Klappstuhl gefläzt, hämmert er aus seinem Keyboard die Boogie-Piano Läufe heraus, oder schmiert uns ein wundervolles Orgelintermezzo ins Gesicht. Ich wüsste wirklich nicht, wann ich genauso viel Spaß auf einem Konzert habe, wie bei diesen Typen. Bei Dan Baird vielleicht noch, aber selbst da muss ich sagen, sind die DIAMOND DOGS noch erfrischender und vielfältiger.
Diamond Dogs Natürlich rockt und punkt Goodbye Miss Jill gegen Ende, ähnlich wie bei Jimmy Barnes' Goodbye (Astrid Goodbye), ganz klar powert mein persönlicher Favorit Hand On Heart unwiderstehlich durch den Saal und noch selbstverständlicher - immer noch - gehört Wild Side Of Life in die Zugabe um eine tobende Menge zurückzulassen.

Mit einer Zugabe ist es da nicht getan und auch wenn die DOGS versuchen, mit ruhigeren Nummern wie Desperate Poetry einen Ausklang zu schaffen, wollen die Zugabe-Rufe nicht so schnell verstummen. Tatsächlich sind kaum mehr als anderthalb Stunden vergangen, aber es passt einfach so. Oft strapaziert, aber: Dann wenn's am schönsten ist, sollte man aufhören. Schöner kann zumindest ich mir einen Samstagabend nicht vorstellen. Jede Minute meiner Anreise (und Heimfahrt) war dieser Auftritt wert. Klasse Club, eine Super-Band mit der perfekten Partymusik und ein rockhungriges Publikum. Jetzt findet mal eine bessere Kombination.

Epi Schmidt, 25.01.2007

Ralfs Eindrücke findet ihr hier!

 

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