Layla Zoe

Gemini

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.10.2018
Jahr: 2018
Stil: Blues

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Layla Zoe Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Layla Zoe
Gemini, Eigenproduktion, 2018
Layla ZoeGesang & Mundharmonika
Claus SchulteSchlagzeug
Dirk SengottaSchlagzeug
Jan LaacksGitarre, Bass, Klavier & Gesang
Produziert von: Jan Laacks Länge: 93 Min 56 Sek Medium: CD
CD 1 (45:05)CD 2 (48:51)
01. She Didn’t Believe01. Weakness
02. I’ll Be Reborn Blues02. Dark World
03. Turn This Into Gold03. Ghost Train
04. The Deeper They Bury Me04. Bitch With The Head Of Red
05. Mumbai05. Gemini
06. The Good Life06. Roses And Lavender
07. I Can’t Imagine My Life Without You07. White Dog
08. Freedom Flowers08. Automatic Gun
09. Let Go09. Are You Still Alive Inside
10. Rainbow Pacmen And Unicorns10. Little Sister

Die kanadische Sängerin Layla Zoe ist seit 2011 ein gern gesehener Gast bei Hooked-On-Music. Zum ersten Mal erhaschte sie unsere Aufmerksamkeit mit ihrem damals bereits vierten Album, “Sleep Little Girl“, im Jahr 2011, setzte sich zwei Jahre später mit “The Lily“ fort, die beide in Zusammenarbeit mit Deutschlands Vorzeige-Blues-Gitarrist Henrik Freischlader entstanden. Anschließend begeisterte Zoe mit dem Album “Spirit Of 66“ und wieder zwei Jahre darauf mit dem CD/DVD-Paket “Songs From The Road“ auch mit ihren Fähigkeiten auf der Bühne. Dazwischen entstand mit “Breaking Free“ das bis dato jüngste Studiowerk. Und obwohl sie gerade einmal zwei Jahre Zeit dafür hatte, legt Zoe nun mit “Gemini“ sogar ein komplettes Doppel-Album vor.

Dabei steht die erste CD unter dem zusätzlichen Motto “Fragility“. Und dabei trifft auch die erste Vermutung zu, dass es sich hier um eher ruhigere Nummern, mit viel Gefühl und einer gewissen Zerbrechlichkeit handelt. Gleich der Auftakt, She Didn‘t Believe ist eine Mischung aus einer Jimi Hendrix-Ballade à la Little Wing, die aber stellenweise auch ein wenig an die Jazz-Größen Tuck & Patti erinnert. Eine Wahnsinns-Nummer gleich zum Auftakt, bei der die Gänsehaut sich zentimeterdick aufstellt. Da hört man Jimi geradezu selig im Himmel strahlen. Anschließend taucht Zoe dann mit Leib und Seele in den Blues ein, meist nur begleitet von einer Gitarre. Hier kann die Kanadierin ihre verletzliche, sensible Seite voll ausleben kann. Das Resultat sind sanfte Kompositionen wie Mumbai, klassische Balladen wie etwa I Can‘t Imagine My Life Without You und Let Go (mit Klavier statt Gitarre) oder Blues-Stoff in Form von Turn This Into Gold, The Deeper They Bury Me, The Good Life oder dem I‘ll Be Reborn Blues. Dazu passt die Stimme von Zoe und ihre Art, die Lieder zu präsentieren, absolut perfekt. Das ist eine wirklich runde Nummer.

Die zweite Scheibe ist dann mit “Courage“ überschritten und zeigt die andere Seite von Layla Zoe. Schon der Auftakt Weakness ist ein harter, Blues-basierter Song, der die Verzweiflung einer betrogenen Frau spürbar und erfahrbar macht. Und ebenso hart, wenn dann auch eher ein wenig funky geht es mit Dark World weiter. Anschließend halten Zoe und ihre Band bei Ghost Train den Fuß weiter konsequent auf dem Gaspedal, dabei darf Gitarrist Jan Laacks mit einem feinen Solo glänzen und den Song veredeln. Mit Roses And Lavender und Are You Still Alive Inside haben sich sogar zwei Nummern eingeschlichen, die besser – von der Grundidee her – auf die erste Scheibe gepasst hätten. In White Dog findet sich hier auch die einzige aus meiner Sicht verzichtbare Nummer der beiden CDs hierauf, die zum Glück durch Automatic Gun sofort wieder aufgefangen wird, ehe Zoe mit dem Raggae-Titel Little Sister das Album beschließt.

Ich bin wirklich kein Freund davon, auf einem Album die Songs nach Stilen aufzuteilen. Dadurch geht der einen Seite der nötige Drive und der anderen Scheibe – für gewöhnlich - die nötige Abwechslung verloren. Zumindest den zweiten Fehler hat Zoe ja umgangen. Aber die erste CD kommt mir – gerade bei wiederholtem Hören – doch etwas zu monoton vor. Die Lieder sind – einmal von White Dog abgesehen – allesamt superbe Kompositionen und werden durch die Musiker und Laylas Stimme hervorragend vorgetragen. Dennoch hätte ich es mir gewünscht, dass Zoe daraus eher zwei klassisch aufgebaute CDs gemacht hätte. Das hätte dann natürlich nicht mehr der Doppel-Köpfigkeit des titelgebenden Zwillings entsprochen. Lohnenswert ist diese Scheibe aber auch so auf jeden Fall.

Marc Langels, 04.10.2018

 

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