Led Zeppelin Physical Graffiti, Swan Song, 2015 |
Jimmy Page | Electric & Acoustic Guitars | |||
John Paul Jones | Bass, Keyboards, Mellotron, Mandolin | |||
John Bonham | Drums | |||
Robert Plant | Vocals, Harmonica | |||
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Disc One: | Companion Disc: | |||
01. Custard Pie | 01. Brandy & Coke | |||
02. The Rover | 02. Sick Again | |||
03. In My Time Of Dying | 03. In My Time Of Dying | |||
04. Houses Of The Holy | 04. Houses Of The Holy | |||
05. Trampled Under Foot | 05. Everybody Makes It Through (In The Light) | |||
06. Kashmir | 06. Boogie With Stu | |||
Disc Two: | 07. Driving Through Kashmir (Kashmir) | |||
01. In The Light | ||||
02. Bron-Yr-Aur | ||||
03. Down By The Seaside | ||||
04. Ten Years Gone | ||||
05. Night Flight | ||||
06. The Wanton Song | ||||
07. Boogie With Stu | ||||
08. Black Country Woman | ||||
09. Sick Again | ||||
Na endlich, es ist soweit. Das von vielen als das Mega-Album der altehrwürdigen LED ZEPPELIN apostrophierte "Physical Graffiti" erblickt ein weiteres Mal das Licht der Welt. Frisch von Obergitarrero Jimmy Page höchstselbst remastered und ebenso wie die vier Alben zuvor (Led Zeppelin I bis IV) mit einer netten Companion Disc ausgestattet und selbstredend hübsch gewandet. Dem alten Vinyl vom Februar 1975 nachempfunden, aber visuell letztlich nicht ganz so euphorisierend wie die gute alte Langspielplatte.
Die enthaltene Musik bleibt allerdings nach wie vor grandios. Daran wird auch 40 Jahre nach Erstveröffentlichung niemand wirklich rütteln wollen. Die Zeppeline befanden sich 1974/1975 auf dem Höhepunkt ihres Schaffen. Alles was danach an die Öffentlichkeit gelangte, geriet leider ein wenig blutleer und kraftlos.
In Punkto Ideenreichtum, spielerischer sowie kompositorischer Vielfalt und Finesse überstrahlt "Physical Graffiti" alle zuvor erschienenen Alben der vier Briten. Es fällt schwer zu entscheiden, wem hier ein größeres Lob gebührt: dem oftmals etwas unterschätzten Bass- und Tastenmann John Paul Jones oder Jimmy Page, dem markanten Riffmeister und filigranen Harmonietüftler?
Niemand möchte hier die Leistungen von Sänger Robert Plant schmälern oder gar die präzise und wuchtige Eleganz eines Drummers wie John Bonham unterbewerten. Doch das Herz dieses Doppelalbums wird eindeutig mit dem Blut der beiden Herren Page und Jones in Wallung gebracht. Beide Musiker sind hier beeindruckend innovativ unterwegs und betreiben so etwas wie ihre eigene Art Art der Wurzelforschung und veredeln all jene Blüten die aus dem reichhaltigen Rock, Folk, Ethno, Country, Pop und Hard-Rock Humus sprießen. Wirklich beeindruckend. Und auch wenn heute ein Begriff wie Nachhaltigkeit fast schon ein wenig inflationär verwendet wird, so trifft es die bleibende Wertigkeit von "Physical Graffiti" doch punktgenau.
Die beigefügte, sogenannte Companion Disc bleibt ihrer vielzitierten Brillanz aber doch wieder einiges schuldig. Wir begegnen erneut einigen Rough Mixes, Urversionen, Alternative Versions und Instrumentalfassungen der allseits bekannten Songs. Einzig die frühe Version von In The Light, hier Everybody Makes It Through betitelt, lässt aufhorchen, weil sie doch um einiges anders klingt. Ansonsten trifft man selten auf Berauschendes oder hochgradig Erwähnenswertes. Die 7 Tracks der Companion Disc tönen sicher interessant, halten aber nicht die prickelnde Spannung der Originalsongs.