Leo Sayer

The River Sessions

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.04.2005
Jahr: 2005

Links:

Leo Sayer Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Leo Sayer
The River Sessions, Hypertension Music, 2005
Leo Sayer Vocals, Harmonica
Al Hodge Guitar
Steve Jackson Drums
John Mealing Piano
James Halliwell Keyboards
Dave Quinn Bass
Produziert von: Leo Sayer Länge: 55 Min 51 Sek Medium: CD
1. One Man Band7. More Than I Can Say
2. Only Dreaming8. Orchard Road
3. When I Need You9. Raining In My Heart
4. How Much Love10. Long Tall Glasses
5. You Make Me Feel Like Dancing 11. The Show Must Go On
6. Have You Ever Been In Love

Manche Künstler hat man nun wirklich nicht mehr auf dem Schirm. Hypertension Music hat sich nun eines Stars der 70´s bzw. 80´s angenommen, um ihn mittels einer alten Live-Aufnahme wieder ins Gespräch zu bringen. Leo Sayer, der vor über dreissig Jahren die weltweiten Charts mit diversen Nummer-Eins-Hits aufmischte und sich dann ca. Mitte der Achtziger vom Erfolg verlassen fühlte und schliesslich seit 1990 mehr oder weniger gar nichts Wesentliches mehr zu Wege brachte.

Doch ganz anders als bei dem neulich von mir besprochenen Jim Diamond Album ("Souled And Healed"), das ebenfalls bei Hypertension erschien und mir nicht sonderlich gut gefiel, schafft es der gute alte Leo Sayer mit diesem 'Live Album' und einem knappen Dutzend alter Hits mich zu überzeugen.

Die "River Sessions" präsentieren quasi so eine Art Querschnitt durch seine zahlreichen Erfolgstitel, ob nun Ballade oder Up-Tempo, und nutzen die Gunst der Stunde, durch eine frisch und energisch aufspielende Begleitcombo, die selbst 1984 schon als olle Kamellen abgestempelten Songs in einem pulsierenden und teilweise mitreissenden Outfit darzubieten. Die unsäglichen Synthiesounds der Achtziger werden freundlicherweise nicht überproportional eingesetzt. Die beiden Tastenmänner beschränken sich meist auf CP-70 Piano-Sounds und dezente Synthie-Teppiche, so dass den Beteiligten, allen voran Leo Sayer, genügend Raum zum Atmen bleibt. Dass Leo eine recht einnehmende Stimme besitzt, dürfte jedem älteren Musikfan bekannt sein. Apropos Stimme, die Gesangsspur dieser Aufnahme zerrt an einigen Stellen ganz gewaltig. Da haben die Tonmeister offenbar nichts nachgebessert. Na ja, ordnen wir das mal ein in die Abteilung: 'authentischer Live-Sound der Achtziger Jahre'.

Ein Disco-Feger erster Güte, wie You make me feel like dancing, groovt jedenfalls auch in der 1984er Version verdammt geil vor sich hin und beweist heute, dass dieser Titel neben den einschlägigen BEE GEES Disco-Evergreens, zu den Besseren des damaligen Genre-Overkills gehörte. Und so eine vordergründig schmalzige Pop-Ballade wie Have you ever been in love stichelt nach wie vor ganz zart in jedes romantisch verklärte Pop-Herz. Zum absoluten musikalischen Höhepunkt kommt es allerdings erst im neunten Titel. Das 14-minütige Raining in my heart (einst von Buddy Holly gesungen) darf hier ohne Wenn und Aber als die rasante Kür einer gut eingespielten Band verstanden werden. Als Hauptdarsteller agieren Leo Sayer himself mit einem tollen Mundharmonika-Spiel und der fulminante englische Gitarrist Al Hodge, der zwar recht 'sophisticated'( etwa Lee Ritenour bzw. Dean Parks-Style) , aber keineswegs langweilig, ein wahres Feuerwerk abbrennt und sich im Showdown des Songs ein köchelndes Duell mit Leos Harmonika liefert. Das treibt dann natürlich auch das Publikum in der Halle zur Raserei. Alles in allem bietet die Scheibe auf knapp sechzig Minuten einen schönen und kurzweiligen Konzertmitschnitt eines offenbar gut aufgelegten Gesangsstars samt souverän aufspielender Band.

Interessant zu lesen auch die Liner Notes im Booklet. Hier berichtet der Autor Dave Ian Hill über die lange und zunächst immens erfolgreiche Karriere Leo Sayers und lässt am Ende sogar durchblicken, dass in diesem Frühjahr ein komplett neues Album mit einigen Co-Autorenschaften eines ebenfalls fast vergessenen Hitlieferanten namens Albert Hammond zu erwarten ist. Nun denn, bislang lässt Leos Homepage nichts derartiges verlauten . . .

Frank Ipach, 08.04.2005

 

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