Leonard Cohen Live In Dublin, Sony, 2014 |
Leonard Cohen | Vocals, Guitar | |||
Roscoe Beck | Bass, Backing Vocals | |||
Neil Larsen | Organ, Keyboards, Accordion | |||
Rafael Gayol | Drums, Percussion | |||
Mitch Watkins | Guitars, Backing Vocals | |||
Javier Mas | Guitar, Laud, Archilaud, Banduria | |||
Alex Bublitchi | Violin | |||
Sharon Robinson | Vocals | |||
Charley Webb | Vocals, Clarinet, Guitar | |||
Hattie Webb | Vocals, Harp | |||
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01. Dance Me To The End Of Love | 16. The Partisan | |||
02. The Future | 17. In My Secret Life | |||
03. Bird On The Wire | 18. Alexandra Leaving | |||
04. Everybody Knows | 19. I'm Your Man | |||
05. Who By Fire | 20. Recitation/N.L. | |||
06. The Gypsy's Wife | 21. Hallelujah | |||
07. Darkness | 22. Take This Waltz | |||
08. Amen | 23. So Long, Marianne | |||
09. Come Healing | 24. Going Home | |||
10. Lover Lover Lover | 25. First We Take Manhattan | |||
11. Anthem | 26. Famous Blue Raincoat | |||
12. Tower Of Song | 27. If It Be Your Will | |||
13. Suzanne | 28. Closing Time | |||
14. Chelsea Hotel #2 | 29. I Tried To Leave You | |||
15. Waiting For The Miracle | 30. Save The Last Dance For Me | |||
Ganz ehrlich? Das grandiose DVD-Konzertereignis, das der 2009er Silberling "Live In London" so eindrücklich festhielt, gefiel mir persönlich besser.
Lässt man den Vergleich außer Acht und betrachtet "Live In Dublin" als Solitär, glitzert diese am 12. September 2013 in der irischen Hauptstadt aufgenommene Show ebenfalls hell genug, um Leonard Cohens Ausnahmestellung als romantische, poetische, sensible und nachdenkliche Singer-Songwriter Legende zu zementieren. In den mehr als 40 Jahren seiner Karriere haben sich natürlich jede Menge formidabler Songs angesammelt, mithin echte Klassiker und unvergessene Perlen, von denen sich in Dublin immerhin derer 30 über die Bühne verteilen und ein Strahlen in die Augen des Auditoriums zaubern.
Der Kern von Cohens superber Band bleibt fast der gleiche wie in den letzten 7 Jahren. Lediglich Gitarrist Bob Metzger wurde gegen Mitch Watkins ausgetauscht. Der Bläser Dino Soldo weicht dem Violinisten Alex Bublitchi, was ein paar interessante neue Farben ins Spiel bringt. Der Rest der einfühligen Stamm-Truppe manifestiert weiterhin seinen Ruf als Weltklasse-Ensemble. Die Musik schwebt auf zarten Schwingen und Cohens immer brüchiger werdende Stimme darf sich getrost im Netz der Arrangements wiegen.
Ja, doch, man merkt dem großen, kanadischen Poeten inzwischen sein Alter an. Einige Tage nach der Dubliner Konzertaufzeichnung wurde Mr. Cohen immerhin 79. Man gewinnt den Eindruck, seine charismatische Grummelstimme lebe vom Geist besserer Tage, seine intensive und in sich versunkene Interpretation balladesker Großtaten leide ein wenig an der altersbedingten, fehlenden Geschmeidigkeit.
Doch mit Verlaub, dies ist Jammern auf hohem Niveau. Leonard Cohen bleibt eine Ikone, sein Platz in der Ahnengalerie als König der Poeten, als Statthalter der Charmeure wird ihm so schnell niemand abspenstig machen. Insofern lohnt sich auch das "Live In Dublin"-Konzert, auch wenn "Live In London" damals mehr Gänsehautmomente versprach.
Die unterschiedlichen, angebotenen Editionen bieten also die komplette Leonard Cohen-Vollbedienung. "Live In Dublin" erscheint als 3 CD, 3CD/DVD- und 3CD/BluRay-Version und als Download. Es ist der erste und einzige Auftritt des kanadischen Sängers, der in HD aufgezeichnet wurde.