Leprous Coal, InsideOut, 2013 |
Einar Solberg | Vocals & Keyboards | |||
Tor Odmund Suhrke | Guitar | |||
Øystein Landsverk | Guitar | |||
Rein Blomquist | Bass | |||
Tobias Ørnes Andersen | Drums | |||
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01. Foe | 05. The Valley | |||
02. Chronic | 06. Salt | |||
03. Coal | 07. Echo | |||
04. The Cloak | 08. Contaminate Me | |||
Endlich ist der Nachfolger des fantastischen Albums "Bilateral" der norwegischen Band LEPROUS auf dem Markt. Und wie schon das Coverartwork erahnen lässt: “Coal“ ist einerseits deutlich dunkler, härter und schwerer geworden, dabei in sich geschlossener als das ständig Haken schlagende “Bilateral“, ohne dabei an Vielseitigkeit und Virtuosität einzubüßen. Andererseits ist viele auf diesem Album auch eher Art Rock als Prog Metal. Aber der Reihe nach. Schon die beiden ersten Stücke bersten geradezu vor Energie (Foe, Chronic). Dabei wird jedoch kein stumpfes Prog-Metal-Geballer nach Schema F abgeliefert, sondern einfach ein dunkel bedrohlich Atmosphäre geschaffen, die den Hörer gänzlich in sich aufsaugt.
Gleichzeitig finden sich aber auch überraschend viele melodische Elemente, so in dem fast schon AOR-mäßigen The Cloak oder in Salt. Hier kommt auch der faszinierende Gesang von Einar Solberg zur Geltung. Beim funkelnden The Valley erwartet den Hörer eine emotionale Achterbahnfahrt, während der Titeltrack geradezu manisch vorantreibend wirkt. Großflächige Keyboardlandschaften und geschmeidige Gitarren verzaubern echo, während es beim fulminanten Schlussstück Contaminate Me (mit Gastvokalist Ihsahn von den Black Metallern EMPEROR, der hier auch, gemeinsam mit seiner Frau Heidi, produziert hat) dann doch wieder recht rabiat in die Richtung von MESHUGGAH geht.
Vielleicht wird “Coal“ hier und da etwas kritischer gesehen nach dem ebenso überraschenden wie überragenden Vorgänger. Ich sehe hier aber keinen Qualitätsabfall, lediglich eine etwas geradere Linie, sofern man das bei einer so komplexen Musik überhaupt so benennen mag. Für mich sind LEPROUS auf jeden Fall endgültig in der Spitze der ersten Liga des (Power) Prog angekommen, auch und gerade weil sie sich mit “Coal“ auch Hörern öffnen, die sonst eher nicht auf klassischen Prog stehen, aber Alben von DEVIN TOWNSEND, den früheren PAIN Of SALVATION oder “Crack The Skye“ von MASTODON schätzen.