Lest Odysseus, Artist Station Records, 2011 |
Kickers | Drums & Keyboards | |||
Sebastian Mauve | Guitar & Vocals | |||
Pascal Rameix | Bass & Keyboards | |||
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01. Light Fantastic | 05. Birth | |||
02. Odysseus | 06. Innocence & Experience | |||
03. Sir Knight | 07. Ways | |||
04. The Day | ||||
LEST ist ein Trio aus dem Straßburger Raum um einen Schlagzeuger mit einem reichlich bescheuerten Pseudonym (nicht wahr, Martin?). Trotzdem es die Band in mehr oder weniger wechselnden Besetzungen (tatsächlich ist Kickers das einzig verblieben Gründungsmitglied) bereits seit 16 Jahren gibt, ist “Odysseus“ das Debütalbum. Wie es sich für Prog-Rocker gehört, also gleich eine Art Konzeptwerk.
Sofern der Name des Drummers und das etwas, ähem, eigenartige Cover noch nicht abgeschreckt haben, erwartet den mutigen Hörer eine Mischung aus härterem Alternative Rock, mit Beimengungen von Art Rock und einer etwas mediterran eingefärbten Variante des RetroProg. Auch der Sänger wird möglicherweise etwas polarisieren, klingt er doch mitunter etwas nach einer Mischung aus RADIOHEAD und MUSE mit gebremstem Schaum. Das schafft freilich auch einen gewissen Wiedererkennungswert und lässt die See (um im Bild des Albumtitels zu bleiben) nicht gar zu ruhig werden, sondern sorgt für sich immer wieder kräuselnde Wellen.
Zwischen atmosphärischen, flächigen, typischen Prog-Sounds (Odysseus) gibt es immer wieder dem Hard Rock entlehnte Gitarren und eben auch ein ziemlich präsentes Schlagzeug. Leider kommt man, vor allem gegen Ende des Albums, nicht mehr so richtig aus dem Quark (etwas weniger Mid-tempo wäre wünschenswert gewesen), so dass sich – auch auf Grund der reichlich dünnwässrig geratenen Produktion – doch leichte Ermüdungserscheinungen beim Endspurt bemerkbar machen. Insgesamt phasenweise nicht uninteressant, da etwas eigenwilliger als sonstiger Retro-Schmuse-Prog, aber insgesamt noch ausbaufähig ist das, was LEST hier abliefern.