Titel |
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01. Above The Vaulted Sky |
02. Virtues Of The Vicious |
03. In Suffering |
04. Halo Crown |
05. Murder Thy Maker |
06. The Saint Of Killers |
07. Ghost Echoes |
08. The Cruel Creation Of Me |
09. Prey |
10. And Hell Followed With Me |
Musiker | Instrument |
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Marc Lopes | Gesang |
Jon Morency | Gitarre |
Darin Moyen | Schlagzeug |
Jesse Near | Gitarre |
Gastmusiker: | |
Mike Chlasciak | Gitarre |
Jimi Bell | Gitarre |
Oli Herbert | Gitarre |
Jon Donais | Gitarre |
LET US PREY sind das neueste musikalische Projekt von Sänger und Produzent Marc Lopes (unter anderem ROSS THE BOSS) und Gitarrist Jon Morency. Wer nun aber auf Grund von Lopes‘ Geschichte mit dem Ex-MANOWAR-Gitarristen Ross davon ausgegangen ist, dass LET US PREY musikalisch auch eher in Richtung Power Metal unterwegs sind, der hat sich aber gehörig getäuscht. Denn die neue Band macht mächtig Dampf und orientiert sich an düsterem Thrash Metal mit jeder Menge Modern Metal-Flair.
Dabei lässt sich das auf dem Debüt-Album “Virtues Of The Vicious“ (vor vier Jahren gab es schon eine EP der Band) Gebotene grob als Mischung aus KREATOR-Riffing und einer Portion SLIPKNOT-Härte einordnen, wobei auch PRIMAL FEAR immer wieder durchscheinen; zumeist dann wenn Lopes aus dem Gegrowle und Geschreie mal ins hohe Gesangs-Register wechselt und die Musik dazu passend etwas traditioneller – sprich metallischer - ausfällt. Insofern fallen die zehn Tracks auf dem Debüt mal etwas heftiger oder auch etwas melodiöser aus.
Allerdings überwiegen hier die gesunde und moderne Härte und der Thrash-Einfluss ganz deutlich. Das Quintett aus Boston zeigt aber auch eine gewisse Tendenz dazu, sehr progressive Elemente in ihre Songs einzubauen mit Tempo- und Stimmungs-Wechseln sowie zahlreichen Solo-Spots für die man sich gleich eine ganze Reihe namhafter Gitarristen ins Studio eingeladen hat, unter anderem Jon Donais (ANTHRAX, Ex-SHADOWS FALL), Mike Chlasciak (HALFORD) oder Jimi Bell (HOUSE OF LORDS).
Dadurch tendieren die Songs aber – zumindest wenn man der Scheibe nicht die volle Aufmerksamkeit schenkt – ein wenig dazu, chaotisch und etwas konfus zu wirken. Am besten kann man das wohl beim abschließenden And Hell Followed With Me nachvollziehen, das in seinen über acht Minuten zahlreiche musikalische Wendungen nimmt und den Hörer fast mit einem akustischen Schleudertrauma zurücklässt. Insofern ist “Virtues Of The Vicious“ definitiv kein Stoff, den mal eben so nebenbei hören kann.
LET US PREY machen es dem Hörer hier nicht einfach. Das ist kein Thrash Metal mehr wie METALLICA ihn auf auf “Kill ‘Em All“ geboten haben und auch keine pure Raserei wie weiland bei SLIPKNOT auf deren Debüt. Es ist ein hochkomplexes Konstrukt, das in dieser Form auch durchaus als progressiv bezeichnet werden kann, an manchen Stellen kann man eben aber auch vielleicht von überfrachtet sprechen. Trotzdem überwiegen auf dem Debüt-Album der Band deutlich die Pluspunkte. Die Songs sind stark, die Produktion knallt sehr wuchtig aus den Boxen und Lopes sowie die Musiker legen eine starke Performance hin. Freunde des modernen Thrash Metal sollten hier definitiv ein Ohr riskieren.