Lethargy

Purification

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.03.2009
Jahr: 2009
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Michael Koenig


Lethargy
Purification, Powerage Records/Soulfood, 2009
Andy HuntGuitar, Vocals
Phil HumphreysGuitar, Vocals
Marc T. JonesBass, Vocals
Gaz HuntDrums
Produziert von: Lethargy Länge: 47 Min 20 Sek Medium: CD
01. Stealth07. I See Man's End In His Construction
02. Innocence Serene08. Inertia
03. A Lost Adoration09. Bleachin' Bones
04. Ideal Orphans10. Purification
05. 14:911. Fragile Crystal Dream
06. Convenient Ignorant Amnesia

Die Mitglieder von LETHARGY sind walisischer Herkunft. Um etwas genauer zu sein, sie wurden in der südwalisischen Stadt Neath geboren und wuchsen auch dort auf. Der Vierer nennt große Vorbilder aus unterschiedlichen Stilrichtungen wie PINK FLOYD, LED ZEPPELIN, MANIC STREET PREACHERS, DREAM THEATER, RADIOHEAD und ALICE IN CHAINS als Inspirationsquellen. Ihr selbstfinanziertes Debüt namens 'Road Out Of Nowhere' von 2005, landete übrigens beim englischen Magazin Classic Rock auf der Liste mit den zwanzig besten Alben des Jahres. Nun folgt mit dem Longplayer 'Purification' der Eintritt in die nächste Phase der Bandgeschichte. Als Produzenten verpflichteten sie den Amerikaner David Prater, der an dem wegweisenden Prog Metal-Klassiker 'Images And Words' von DREAM THEATER mitarbeitete. Er übernahm auch den abschließenden Mix des in nur vier Wochen eingespielten Materials.

Andy Hunt, Phil Humphreys, Marc T. Jones und Gaz Hunt machen Musik, die sich zuallererst düster angehauchter und von den Gitarren dominierter Hard Rock moderner Machart beschreiben lässt. Das ist aber nur der erste, vielleicht etwas oberflächliche Eindruck. Auf den zweiten Blick, d.h. bei näherer Betrachtung, welche 'Purification' definitiv lohnt, werden dann aber eine ganze Menge Feinheiten und Details offensichtlich. So tauchen Elemente aus den Musikrichtungen Hardcore, Prog Rock, Prog Metal, Indie Rock, Alternative Rock und Grunge im Sound des Kleeblatts auf. Es sind quasi alle genannten Vorbilder und noch einige Einflüsse mehr auszumachen. Die Mucke ist überwiegend von aggressiver Natur, sie geht regelrecht auf den Hörer los. Bei aller Brachialität sind die Stücke aber immer melodiös. Bei dem insgesamt wesentlich ruhigeren Track I See Man's End In His Construction und, noch auffälliger, bei der Pianoballade Fragile Crystal Dream nehmen LETHARGY dann aber schon mal den Fuß vom Gaspedal. Gerade so, als wollten sie beweisen, dass es auch anders geht.

Die Südwaliser können was. Das wird sehr schnell deutlich. Sie sind beschlagene Musiker, die ihr für harte Rockmusik obligatorischem Instrumentarium, bestehend aus zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug, mit beinahe traumwandlerischer Sicherheit beherrschen. Der in erster Linie von Andy Hunt beigesteuerte Gesang, Phil Humphreys und Marc T. Jones sorgen mit ihren Stimmen immer wieder für Unterstützung, ist aufgrund seiner Bandbreite von rau bzw. heiser über aggressiv bzw. hasserfüllt, bis hin zu sensibel bzw. gefühlvoll, unüberhörbar, zumindest ebenso wertvoll für 'Purification'. Er stellt, wenn man so will, sozusagen ein zusätzliches Musikinstrument dar. Auf der spiel- bzw. gesangstechnischen Seite ist also alles im grünen Bereich. Für das Songwriting gilt dies aber leider nicht ganz. Hauptkritikpunkt ist die sich hin und wieder in die Tunes einschleichende Eintönigkeit. Besonders deutlich wird dieser negative Aspekt bei den direkt aufeinander folgenden Ideal Orphans und 14 : 9, die man beinahe für die beiden Teile einer einzigen Nummer halten könnte. Doch das ist beileibe nicht der einzige Fall von Gleichförmigkeit auf dieser Scheibe. Hier helfen leider weder die vielen unterschiedlichen Stile, noch die eingestreuten Tempowechsel weiter. Da gibt's nur eines, nämlich beim Verfassen von Stücken künftig noch mal mindestens eine Schippe draufzulegen und mit mehr Mut zum Risiko zu Werke zu gehen.

David Prater wurde seiner Aufgabe mehr als gerecht und zimmerte für das Album eine passgenaue Produktion zurecht. In dieser Hinsicht gibt es für Beschwerden keinerlei Grund.

LETHARGY können, sofern sie die genannten Defizite in den Griff kriegen, noch einiges bewegen. 'Purification' ist deswegen noch lange keine schwache Platte, könnte aber eben auch erheblich eindrucksvoller und nachhaltiger sein. Warten wir mal ab, was uns in Zukunft aus Neath noch alles geboten wird.

Michael Koenig, 18.01.2009

 

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