Levellers

Truth And Lies

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.06.2005
Jahr: 2005

Links:

Levellers Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Levellers
Truth and lies, Eagle Records, 2005
Mark ChadwickLead vocals, Guitar
Simon Friend Vocals, Guitar, Mandoline, Harmonica
John SevinkViolin
Jeremy CunninghamBass, Artwork
Neil CitronGuitar
Charlie HeatherDrums
Matt SavageDrums
Produziert von: Levellers Länge: 43 Min 29 Sek Medium: CD
1. Last man alive7. Wheels
2. Make you happy8. Said and done
3. Confess9. Who's the daddy
4. For us all10. The damned
5. Knot around the world11. Sleeping
6. Steel kinfe

Bereits seit 1988 gibt es die LEVELLERS (gefühlt eigentlich noch länger) die mittlerweile nicht nur ihr eigenes Tonstudio, eine große, weltweite Fanbase und eine eigene Vertriebsgesellschaft haben, sondern auch ein selbst initiiertes Festival namens 'Beautiful Day' vorweisen können. Und aus der Initiative 'The Metway Sessions', bei der begabte Bands aus dem Umfeld Brightons kostenlos eine Woche das Studio der LEVELLERS nutzen dürfen, konnten immerhin Bands wie BRITISH SEA POWER Nutzen ziehen. Die LEVELLERS sind also immer noch irgendwie die grundguten Linken aus der Küstenregion.

Und auch im siebzehnten Jahr ihres Bestehens pfeifen sie auf Zeitgeist und Genosse Trend und machen weiterhin ihren songorientierten Alternative Rock mit deutlichen Folkelementen, der vor allen Dingen eines erkennen lässt: Den Spaß am gemeinsam musizieren um dieses gemeinsame Produkt dann unter die Leute zu bringen. Dabei ist man - natürlich - nicht mehr so wild, übermütig oder bissig wie in den frühen neunziger Jahren, aber das wäre auch wenig glaubwürdig, das wären dann einfach nicht mehr die LEVELLERS.

Vielmehr betätigt man sich als Generationen übergreifende, konsensfähige Mutmach-Musiker, quasi Gute-Laune-Musik aus Brighton für den Rest des Planeten. Das gerät manchmal etwas sehr handzahm, wie bei der Singelauskoppelung Make You Happy und mag insgesamt sehr vorhersehbar sein. Aber manchmal hat Vorhersehbarkeit ja auch etwas Tröstliches, Verlässliches, wenn man das Gefühl hat, dass hier jemand grundsätzlich mit sich im Reinen ist und sich auf seine etwas, mit Verlaub, älteren Tage nicht mehr unbedingt beweisen muss.

Und es ist ja kein bräsiger Quark, den die LEVELLERS abliefern, beileibe nicht: Confess ist mit sehr viel Fiddle und einem unstillbaren Groove versehen ein schimmerndes Kleinod, For Us All setzt sich beschwingt und vergnügt in den Gehörgängen fest, während Who's The Daddy sogar mit ein wenig orientalisch angehauchter Raffinesse aufwarten kann.

Alles in allem haben die LEVELLERS 2005 deutlich nicht mehr so viel Speed wie in ihren Jugendjahren, dafür wird es melodiebetonter, versöhnlicher und gelegentlich einschmeichelnder, ein ganz klein wenig in der Tradition von RENAISSANCE oder FAIRPORT CONVENTION, mit etwas weniger Schärfe und Raubeinigkeit. Das wird die Erde nicht mehr in ihren Grundfesten erschüttern, wirkt aber konsequent authentisch und macht immer noch Freude.

Ralf Stierlen, (Impressum, Artikelliste), 06.06.2005

Kaum eine andere Band hat in den letzten zwanzig Jahren einen dermaßen großen Einfluss auf die britische Folk-Rock-Szene genommen wie die LEVELLERS aus dem südenglischen Brighton.

Dabei gelang es der Band nicht nur als im Verborgenen agierende Kultband und Kritikerlieblinge aufzutreten, sondern auch die Massen für sich zu gewinnen. Für "Levelling the land" wurde die Band mittlerweile mit Platin ausgezeichnet. "Zeitgeist" eroberte die Spitzenposition der britischen Albumcharts und acht Top 20-Singles bestätigen zusätzlich den kommerziellen Erfolg der LEVELLERS.

Nachdem die letzten Alben in Fankreisen eher zwiespältige Reaktionen hervorriefen - ganz böse Zungen stellten die LEVELLERS gar auf eine Stufe mit OASIS, oder sprachen von orientierungslosem College-Rock - ist das mittlerweile achte Studioalbum "Truth and lies" wieder ein kleiner Schritt zurück in die eigene glorreiche Vergangenheit.

In der Praxis bedeutet dies die Abkehr von all zu gewagten Experimenten im Popbereich und die verstärkte Hinwendung zu den ursprünglichen Folkwurzeln.

Bevor hier falsche Erwartungen geweckt werden: "Truth and lies" enthält kein zweites Sold out oder Battle on the beanfield, Stücke die für mich perfekt den Geist der LEVELLERS verkörpern und Klassiker in der Schnittmenge von hartem Rock und unbekümmertem Folk darstellen. Doch Songs wie Make you happy, Wheels oder Last man alive kommen dem schon wieder recht nahe.

Mit "Truth and lies" erleben wir die Rückkehr von Songs, die zumindest in Ansätzen diese einzigartige Atmosphäre versprühen, die die LEVELLERS in ihren Glanzzeiten auszeichnete. Songs, die geradezu danach verlangen in einem typisch englischen Kleinstadtpub, wo man sich beim Verfehlen der Dartscheibe mit dem dichten Zigarettenqualm herausreden kann, mit einem Guiness hinuntergespült zu werden.

Der Patient ist zwar noch nicht gesund, befindet sich aber offensichtlich auf dem Wege der Besserung.

Martin Schneider, (Impressum, Artikelliste), 10.06.2004

 

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