Lhama

"Nicht wir kamen auf den Namen, LHAMA kam zu uns"

( English translation by Google Translation by Google )

Interview

Reviewdatum: 07.04.2005

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Lhama
"Nicht wir kamen auf den Namen, LHAMA kam zu uns", Interview

Nachdem das Hooked on Music die Tour des jungen Trios pr?sentiert, bot es sich an, ein paar Fragen via Mail an Henning, Carsten und Phillipp (der die meisten davon beantwortet hat) zu richten, um diese noch etwas n?her kennenzulernen. Vielleicht bekommt der eine oder andere nach der Lekt?re ja noch mehr Lust, eines ihrer Konzerte, zumeist im Nordwesten unserer Republik, zu besuchen.

Hooked on Music: K?nnte Ihr ein bisschen ?ber die Bandgeschichte von LHAMA erz?hlen - wie Ihr zusammengefunden habt und was f?r einen musikalischen Background Ihr habt?
Phillipp: Henning und ich haben bereits in unserer pr?pubert?ren Phase zusammen in einer Punkband gespielt, uns dann aber aus den Augen verloren und erst 2001 in M?nster wieder eine Band gegr?ndet. Mit dieser Band (MASON) haben wir dann eine Supportshow f?r die in M?nster sehr bekannte Alternativband URSA MAJOR SPACE STATION gespielt, in der Carsten Basser war. Kurze Zeit sp?ter haben sich beide Bands aufgel?st, Henning und ich haben Carsten angerufen, einmal gejammt und sofort war uns klar, dass wir zusammen was machen wollen.

HoM: Wie kamt Ihr auf den Namen LHAMA?
Carsten: Nicht wir kamen auf den Namen, LHAMA kam zu uns. Ist beim Autofahren in mein Gehirn gefallen.

HoM: Was sind f?r Euch die wesentlichen Merkmale von LHAMA?
Phillipp: LHAMA bedeutet f?r mich pers?nlich Leidenschaft, Freundschaft, Arbeit, Spa? und einfach ein saugutes Gef?hl.
Wesentliche Merkmale im Allgemeinen w?ren da wohl die Trioformation, Rock'n'Roll, gro?e Gef?hle, Kompromisslosigkeit. In unserem Info steht immer "emotional, ehrlich und direkt"... ich denke, das trifft's!

HoM: Wie funktioniert bei Euch das Songwriting? Geht Ihr mit festen Ideen ins Studio oder entsteht dort vieles durchs Jammen?
Phillipp: Wenn wir ins Studio gehen, stehen die meisten Songs. Bei der "Meridian" EP ist Ins Licht allerdings erst beim Jammen im Studio entstanden. Wenn Ideen kommen und funktionieren wird direkt aufgenommen. Ansonsten sieht's so aus, dass wir im Proberaum Ideen zusammentragen und dann weiter dran arbeiten. Oft bringt Henning ein Riff mit, teilweise aber auch komplette Songs, die Carsten und ich dann zerpfl?cken, schlecht reden, kaputtmachen aber trotzdem spielen...

HoM: Bei M?nster fallen einem sofort Studenten und Fahrr?der ein [und ein herrlicher Tatort-Kommisar; Red.] - wie w?rdet Ihr die dortige Szene charakterisieren?
Phillipp: Obwohl M?nster nicht wirklich gro? ist, gibt's durch die vielen Studenten doch eine Menge M?glichkeiten: Viele kleine Clubs und Kneipen, in denen man spielen kann und viele andere gute Bands. Man l?uft sich zwar st?ndig ?ber den Weg, kann aber durch solche Kontakte immer was auf die Beine stellen. Nat?rlich hat jeder hier und da was zu meckern, aber unterm Strich kann man hier verdammt gut Musik machen, auf die B?hne bringen, h?ren und leben.

HoM: Welches sind Eure Inspirationsquellen - musikalisch und au?ermusikalisch (also z.B. B?cher, Filme etc.)?
Phillipp: Musikalisch: Als wir mit LHAMA angefangen haben, haben wir sehr viel SELIG, NATIONALGALERIE, KUNG FU geh?rt und uns dadurch beeinflusst entschieden, deutsche Texte zu schreiben.
Ansonsten gibt's massig Bands, die uns inspirieren... z.B.: BLACKMAIL, FOO FIGHTERS, MUFF POTTER, JIMMY EAT WORLD... da fallen mir jetzt echt viele ein.
Neben Rock h?ren wir drei auch unterschiedliche Musik. Carsten hat neben LHAMA noch ein Projekt mit elektronischer Musik. Er h?rt eben auch viel HipHop, TripHop... Beats halt. Henning kommt eigentlich aus der Metalecke und ich h?re auch gerne Funk und Jazz.
Au?ermusikalisch nat?rlich prim?r der Alltag, in dem wir nat?rlich auch mal Filme gucken und ein Buch lesen. Die Filmexperten sind Carsten und Henning, ich glaube Hitchcockfilme sind Hoch im Kurs, nat?rlich "Lammbock", "Big Lebowski", "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran", "Bonnie und Clyde", Filme von Stanley Kubrick, "Herr der Ringe", "Leon der Profi" etc. Ich lese studienbedingt viele dt. Autoren, ansonsten lesen wir T.C. Boyle, Nick Hornby. Mein absolutes Lieblingsbuch: "Der B?r kommt heim" von Rafi Zabor.

HoM: Ein besonderes Merkmal von Euch sind auch die ungek?nstelten Texte. Wie und wo entstehen die - in Bus oder Bahn, im Cafe oder zuhause am Schreibtisch?
Phillipp: Puh, schwieriges Thema, weil wir die Texte nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Wir sind gerade auf Norderney gewesen, um dort in drei Tagen und in aller Ruhe Texte f?r unser neues Album zu schreiben. Alle drei in einer Bude und jeder bringt nat?rlich das mit, was ihn gerade besch?ftigt. Dann werden Ideen gesammelt und aufgeschrieben und dann wird halt gebastelt bis Text und Musik wirklich passen.
Sonst kommt Henning auch mit Vorschl?gen oder einigen Zeilen in den Proberaum und wir werkeln daran rum. Jedenfalls ist das in den meisten F?llen ein schwieriger aber auch sehr lohnender Prozess, weil jeder einzelne von uns voll hinter den Songs stehen kann und komplett im Entstehungsprozess involviert ist.

HoM: Was h?rt Ihr, wenn Ihr auf Tour seid?
Lhama: Topfavorit: Fu?ballkonferenzschaltung.

HoM: Mit wem w?rdet Ihr gerne mal auf der B?hne stehen?
Phillipp: Keine Ahnung! Ich w?rde diversen Menschen gerne mal aus unmittelbarer N?he zusehen, aber auf der B?hne immer wieder gerne mit Henning und Carsten.

HoM: Ihr seid demn?chst ausgiebig auf Tour. Wie geht es dann weiter mit LHAMA?
Phillipp: Wir haben gerade die Vorproduktion f?rs neue Album beendet, jetzt kommt die Tour und dann endlich das Studio, wo wir unser Deb?talbum aufnehmen werden.

HoM: Wie seht Ihr den derzeitigen Stellenwert von selbstgemachter Rockmusik hierzulande - nach dem Comeback der Castingshow?
Phillipp: Castingshows interessieren uns nicht. Ich denke, dass Rockmusik abseits der Charts und des Mainstreams hier funktioniert. Es gibt wirklich wahnsinnig viele gute Bands, die nicht unbedingt sehr bekannt sein m?ssen. Das f?ngt schon hier in M?nster an und wenn man ein wenig ?berregional unterwegs ist, trifft man und sieht man auch immer wieder Bands, die einfach verdammt gute Musik machen. Das merken auch viele Menschen und sind daher auch nicht auf Castingshows und TV-Bands angewiesen, zumal das Zielpublikum der Fernsehsender meistens nicht dem entspricht, das echte Rockbands haben.

HoM: Was war Euer bisher sch?nstes Erlebnis auf Tour?

Phillipp: F?r mich gibt es nicht das sch?nste Erlebnis. Ich denke, dass jeder, der mit Begeisterung seine Musik auf Tour spielen kann, t?glich sch?nste Erlebnisse hat. Es kommt vor, dass man vor 10 Leuten spielt, das Set aber so gut l?uft, dass man au?er der Musik nicht mehr viel wahrnimmt... "sich in der Musik verlieren" ist so ein sch?nstes Erlebnis. Wenn Leute nach dem Konzert CDs kaufen und dir erz?hlen, dass sie die Musik und die Texte cool finden... tja, Komplimente m?gen wir doch alle. Immer wieder super ist auch das Treffen befreundeter Bands auf Tour. Nat?rlich auch unser Jahresabschlusskonzert in M?nsters Gleis 22: Volles Haus, viele Fans und Freunde, die die Lieder mitsingen und im Anschluss auch noch Vollgas geben. Ich brenn schon wieder auf die n?chste Tour.

HoM: Was wollt Ihr zum Abschied den Lesern von Hooked on Music mit auf den Weg geben?
Phillipp: Keine Ahnung... was sagt man denn da? Rock on? Oder viele Gr??e auch an die Verwandtschaft? Danke f?rs Interesse!

Ralf Stierlen, 07.04.2005

 

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